Am Sonntag ist Frankreichs Rekordmeister Saint-Étienne aus der Ligue 1 abgestiegen. ASSE unterlag im Rückspiel der Barrage Auxerre mit 4:5 nach Penaltyschiessen. Damit werden die Südfranzosen in der nächsten Saison nach 18 Jahren nicht mehr erstklassig sein.
Dies konnten einige Anhänger des Rekordmeisters offensichtlich nicht verkraften. Als Auxerres Birama Touré den entscheidenden Penalty versenkte, stürmten zahlreiche Chaoten den Platz. Einige von ihnen zündeten Feuerwerkskörper und warfen diese in Richtung Tribüne, wo sich noch Leute aufhielten.
Andere hingegen wollten die Spieler zur Rechenschaft ziehen. Videoaufnahmen zeigen, wie aufgebrachte Fans auf die Spieler beider Mannschaften losstürmten. Diese zogen sich sofort in die Garderobe zurück. Als Schutz für die Spieler kamen diverse mit Knüppel bewaffnete Polizisten auf den Rasen. Sie setzten gegen die Chaoten Tränengas ein.
«Ich bin ausgeflippt, weil ich nicht wusste, wieviel ich abgekommen hatte», kommentierte Auxerres Trainer Jean-Marc Furlan die Szenen nach dem Spiel gegenüber «L'Équipe». Auch ihm habe das Tränengas zugesetzt, sagte er: «Ich weinte. Die Spieler auch. Wir kehrten alle schnell in die Garderobe zurück. Ich hatte Angst, dass jemand fehlte.» Am Ende schafften es aber alle Spieler in die Garderobe.
Auf Seiten von Saint-Étienne äusserte sich nach dem Spiel niemand zum Vorfall. Sie zogen sich nach dem Ende der Partie sofort in die Kabine zurück, wo sie lange Zeit blieben. In der Zwischenzeit dauerte die Unruhe auch ausserhalb des Stadions an. Gemäss Medienberichten aus Frankreich wurden auch die Autos der Spieler beschädigt. Ob und wie viele Leute bei den Ausschreitungen verletzt wurden, ist bisher nicht klar. (dab)