Marvin Bakalorz von Hannover 96 war der Erste, der ihn hatte. Raheem Sterling hat einen, Roberto Firmino hat einen, Marko Arnautovic auch. Die Rede ist vom «Indicase».
Der «Indicase» ist ein Playstation-Koffer. Mit integriertem Bildschirm und Stromanschluss, damit man überall auf der Welt seine Lieblingsgames zocken kann. Ob FIFA, Fortnite oder Call of Duty. Das kommt vor allem bei Fussballstars gut an.
«Die Idee, einen Gamingkoffer zu entwickeln, hatte Moritz», erzählt Benjamin Reichert, einer der Geschäftsführer von der Firma «Indigaming», die den «Indicase» vertreibt, im Gespräch mit watson.de.
Mit Moritz meint Reichert Fussballprofi Moritz Stoppelkamp, der aktuell beim MSV Duisburg spielt und gleichzeitig ebenfalls einer der Geschäftsführer von «Indigaming» ist.
Benjamin Reichert hat bis vor ein paar Jahren auch noch mit dem Fussballspielen sein Geld verdient. Der 35-Jährige spielte von 2002 bis 2012 bei Rot-Weiss Oberhausen. Aus dieser Zeit kennt er Stoppelkamp: «Moritz ist als junger Spieler vor knapp zehn Jahren zu uns nach Oberhausen gewechselt, wir haben uns gut verstanden und sind gute Freunde geworden», erinnert er sich.
Auf der Firmenwebseite beschreibt sich das Unternehmen mit Sitz in Ibbenbüren (knapp 20 Kilometer westlich von Osnabrück) als «eine Gruppe passionierter Gamer». Mit dem «Indicase» hat die Firma eine Marktnische besetzt, – von der vielleicht vorher kaum jemand wusste, dass sie überhaupt existiert.
Werbung für ihr Produkt mache die Firma «Indigaming» aktuell gar nicht. Die «Mund-zu-Mund-Propaganda» der Stars reiche aus.
Neben Reichert und Stoppelkamp ist auch Ingo Böhm Teil von «Indigaming». Er leitet die Geschäfte in Vollzeit, hat zuvor bei einem Elektronik-Einzelhändler gearbeitet. Böhm kenne Moritz Stoppelkamp aus der Zeit, in der der Profi beim SC Paderborn spielte. Als er sich nach seinem Wechsel nach Ostwestfalen mit neuer Heimelektronik eindeckte, sei er von Böhm beraten worden, der schliesslich auch alles im Hause Stoppelkamp installiert habe.
«Ingo hat das nötige technische Verständnis und ich habe viel Erfahrung, was eSports betrifft», erklärt Reichert, der schon jahrelang selber Computerspiele zockt. Angefangen habe er mit dem Shooter «Quake».
Benjamins Bruder Tim ist eSport-Chef bei Schalke 04, Ralf Reichert ist Mitgründer der ESL (Electronic Sports League). Davon profitiert auch «Indigaming»: «Wir tauschen uns aus, sie geben mir viele Tipps».
Auch mithilfe dieses Wissens haben Reichert, Stoppelkamp und Böhm den «Indicase» auf die Bedürfnisse von Konsolenzockern zugeschnitten: Man kann den Koffer in verschiedenen Grössen bestellen, es gibt ihn mit 22- oder 24-Zoll-Bildschirm, alle Varianten der Playstation sind aktuell kompatibel.
«Patentierte Schaumstoffteile sorgen dafür, dass im Koffer nichts verrutscht und alles gut geschützt ist. Das Innenleben ist jeweils passgenau auf die jeweilige Konsole zugeschnitten – super robust, nichts wackelt», schwärmt Benjamin Reichert vom eigenen Produkt.
Der «Indicase» wiegt je nach Grösse zehn bzw. zwölf Kilogramm. «Controller und Playstation passen perfekt rein. Es gibt ein Kabelfach, ein Induktionsladegerät fürs Smartphone, drei USB-Ports“, zählt Reichert die Features auf, »in Zukunft soll es auch noch einen Akku geben, dann braucht man nicht einmal mehr einen Stromanschluss."
Der Monitor sei «ein richtiger Gamingmonitor». Reichert erklärt, dass dies für Leute, die auf hohem Niveau oder gar bei Wettbewerben zocken, ein Mehrwert sei. Die Bildqualität sei viel besser als auf einem Fernseher.
Und so seien auch schon eSports-Vereine auf den Konsolenkoffer aufmerksam geworden, der sich hervorragend als Trainingsgerät für Spieler eignet – ob nun auf Reisen oder zur Vorbereitung auf Turniere. Das ist der Ritterschlag fürs Produkt, wenn man so will.
Doch es gibt laut Reichert immer noch Dinge zu verbessern. Aktuell arbeite man daran, auch andere Konsolen kompatibel zu machen. Und, was ihm noch viel wichtiger ist: Es gehe nicht darum, den Playstationkoffer an möglichst viele grosse Fussballstars zu verkaufen, sondern an die breite Masse. «Wir wollen Gamer, eSportler und Zocker auf der ganzen Welt begeistern und verbinden. Das ist unser Ziel.» (as/watson.de)
Das war wirklich dringend nötig seit es keine Hotelzimmer mehr gibt mit TV.