In einem von A bis Z verrückten Spiel machten sich Yusuf Demir und Thierno Barry in der ersten Halbzeit zur Lachnummer. Adrian Barisic, ein anderer Neuling im rundum erneuerten FCB erzielte ein Eigentor, Taulant Xhaka konnte sich nach verbüsster Langzeit-Sperre beim Wiedersehen mit Nikola Katic nicht ganz zurückhalten und sorgte mit einer Provokation für erneute tumultartige Szenen im emotionsgeladenen Super-League-Klassiker. Dass Zürichs Trainer Bo Henriksen als einziger die Rote Karte sieht, täuscht über die wilden Szenen in der Schlussphase hinweg.
Durch das unglückliche Eigentor von Barisic ging der FCB entgegen des Spielverlaufs mit einem 0:1 in die Pause. Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff erhöhte Jonathan Okita mit seinem fünften Saisontreffer für die bis dahin effizienten Zürcher, die in der hektischen Schlussphase jedoch zwei Matchbälle zum 3:1 vergaben und dafür bestraft wurden.
Zuerst verkürzte Renato Veiga, einer von fünf Debütanten in Basels Startelf, in der 74. Minute mit einem herrlich verwandelten Freistoss. Und in der 96. Minute gelang Gabriel Sigua bei seinem zweiten Joker-Einsatz tatsächlich noch der Ausgleich. Basel verhinderte damit den Fall auf den letzten Platz. Dem FCZ entglitten zwei Punkte, nach wie vor sind die Zürcher aber ungeschlagener Tabellenerster.
Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Lausanne-Sport tauschte Basels Trainer Timo Schultz seine Startelf auf nicht weniger als acht Positionen aus. Neben Veiga, Barisic und Demir debütierten auch Djordje Jovanovic, Maurice Malone und Mohamed Dräger in der Anfangsformation. Taulant Xhaka kam nach abgesessener Langzeit-Sperre von der Bank aus zu seinem Saison-Einstand und gab in der Nachspielzeit mit einer verbalen Provokation gegen Katic erneut den Brandbeschleuniger, hatte sich aber so weit im Griff, dass es nur einer Gelbe Karte gab.
Die erfolgreiche Aufholjagd ist das Beste, das dem FCB passieren konnte. Denn bis dahin zeigte die im verrückten Transfersommer neu zusammengestellte Mannschaft zwar mehrere vielversprechende Ansätze. Was indes bis dahin vor allem haften blieb, war eine Slapstick-Szene, die das Heimteam vor der Pause um die verdiente Führung brachte. Einen Meter vor dem verwaisten FCZ-Tor grätschte Demir dem einschussbereiten Barry nach Vorarbeit von Jovanovic dazwischen und segelte der Ball in die Zuschauerränge.
Basel - Zürich 2:2 (0:1)
27'744 Zuschauer. - SR San.
Tore: 45. Barisic (Eigentor) 0:1. 48. Okita (Marchesano) 0:2. 73. Renato Veiga 1:2. 95. Sigua 2:2.
Basel: Hitz; Dräger (80. Dubasin), Barisic, Van Breemen, Schmid; Frei (59. Xhaka), Renato Veiga; Malone (59. Gauto), Demir (80. Lang), Barry (70. Sigua); Jovanovic.
Zürich: Brecher; Kamberi, Katic, Daprelà (59. Wallner), Guerrero; Boranijasevic, Mathew, Conde, Okita (87. Santini); Marchesano (71. Rodrigo Conceição), Afriyie (71. Rohner).
Bemerkungen: 77. Rote Karte gegen Henriksen (Trainer Zürich/Reklamieren). Verwarnungen: 43. Afriyie, 78. Sigua, 93. Santini, 96. Xhaka, 98. Guerrero, 98. Van Breemen. (abu/sda)
Als FCB-Fan muss ich auch sagen, dass Veiga potenziell eine rote Karte hätte kassieren sollen.
LG
Dave