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Keine Champions League für den FC Zürich: Er scheitert an Karabach Agdam

Qarabag FK's Kady, left, celebrates after scoring a goal against FC Zurich's Goalkeeper Yannick Rechner, center, and FC Zurich's Cheick Conde, right, during the UEFA Champions League qu ...
Brecher und seine Verteidiger sind geschlagen, Kady hat zum 1:1 getroffen.Bild: keystone

Ein Geschenk und ein Last-Minute-Treffer reichen nicht – FCZ scheitert in CL-Quali

Schweizer Meister FC Zürich scheitert in der Qualifikation zur Gruppenphase der Champions League. Nach der 2:3-Niederlage im Hinspiel holte der FCZ zuhause nur ein 2:2 nach Verlängerung.
27.07.2022, 21:5127.07.2022, 23:03
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Vor gut 10'000 Zuschauer im Letzigrund rettete sich der FCZ in der fünften Minute der Nachspielzeit dank dem ersten Stürmertor der Saison durch Ivan Santini in die Verlängerung. Doch der überschwängliche Jubel kam zu früh: Ein Ballverlust beim Mittelkreis leitete in der achten Minute der Verlängerung das entscheidende 2:2 durch Karabachs Kwabena Owusu ein.

Weil der FCZ kein zweites Mal zu keiner Reaktion mehr fähig war und den ersten Saisonsieg ein weiteres Mal verpasste, zerschlug sich der Traum von der Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League bei erster Gelegenheit.

Die vier Tore im Video:

Zwei weitere Chancen für Europa

Offen ist nun, ob sich der Überraschungsmeister noch für die Europa League oder die Conference League qualifizieren kann – oder ob er in der Saison 2022/23 in gar keinem europäischen Wettbewerb vertreten ist. Einen Sieg aus den nächsten zwei Runden benötigt er für die Teilnahme an der Gruppenphase der drittklassigen Conference League, deren zwei, um sich für die Europa League zu qualifizieren.

Nächster Gegner ist Linfield. Die Nordiren verloren ihr Rückspiel bei Bodö/Glimt in Norwegen heute gleich mit 0:8.

epa10094451 Qarabag FK's Kwabwena Owusu, 2nd right celebrates next to Ramil Sheydaev, right, after after scoring a goal against FC Zurich during the UEFA Champions League qualifying second round, ...
Die Zürcher sind bedient: Owusu (Zweiter von rechts) bejubelt sein 2:2.Bild: keystone

Frühe Führung, spätes 2:1

Nach der deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit in Baku stieg der FCZ trotz der Hypothek aus dem Hinspiel selbstbewusst ins zweite Duell. Und tatsächlich präsentierte sich zu Beginn ein ganz anderes Bild als vor einer Woche, als der FCZ zu Beginn gehörig unter Druck geraten war. Nun waren die Zürcher, die in der Abwehr munter zwischen Dreier-, Vierer- und Fünferkette wechselten, zu Beginn klar spielbestimmend. Wobei Captain Blerim Dzemaili das Geschehen verletzungsbedingt von der Tribüne aus verfolgte.

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Blerim Dzemaili verfolgte das Spiel an der Seite von FIFA-Präsident Gianni Infantino (links) und Ex-Nati-Goalie Pascal Zuberbühler (rechts).Bild: keystone

Bereits nach dreieinhalb Minuten hatte der FCZ den Rückstand aus dem Hinspiel unter Mithilfe von Karabachs Hintermannschaft ausgeglichen. Antonio Marchesano bediente im Mittelfeld Fabian Rohner auf dem rechten Flügel, dessen flache Hereingabe lenkte Karabachs erfahrener Captain Maxim Medwedew ins eigene Tor, noch bevor das Spiel einen Torschuss verzeichnet hatte.

Diesmal war es aber der Gegner, der nach anfänglichen Problemen an den richtigen Schrauben drehte. Nach den ersten 25 Minuten verlief die Partie ausgeglichen, Karabachs Konter sorgten jetzt für die meiste Torgefahr. Ein solcher führte nach 56 Minuten auch zum fatalen 1:1 durch den Brasilianer Kady, der schon im Hinspiel getroffen hatte. Adrian Guerrero versäumte es dabei, die Situation zu klären, als der Ball im Strafraum vor seinen Füssen landete.

FC Zurich's Ivan Santini, center, heads to score a goal against Qarabag FK's Goalkeeper Shakhrudin Magomedaliyev, right, during the UEFA Champions League qualifying second round, second leg  ...
Ein Sekundenbruchteil, bevor das Stadion kocht: Santinis Kopfball zum 2:1 tief in der Nachspielzeit.Bild: keystone

Als das Champions-League-Aus des FCZ immer näher rückte, schlug das Pendel noch einmal um. Der aus Saudi-Arabien gekommene Kroate Ivan Santini stand bei einem der letzten verzweifelten Vorstösse des Heimteams goldrichtig und traf – aus abseitsverdächtiger Position – zum 2:1 im Spiel und zum 4:4 im Gesamtskore. Wiederum schafften es die Zürcher in der Verlängerung nicht, nachzulegen. Als erfreuliche Randnotiz blieb, dass Becir Omeragic in der 119. Minute nach überstandener Meniskusverletzung zu einem ersten Kurzeinsatz kam.

Zürich - Karabach Agdam 2:2 (2:2, 2:1, 1:0) n.V.
10'237 Zuschauer. - SR Lindhout (NED).
Tore: 4. Medwedew (Eigentor) 1:0. 55. Kady 1:1. 95. Santini 2:1. 98. Owusu 2:2.
Zürich: Brecher; Boranijasevic, Kamberi, Kryeziu, Aliti; Selnaes (70. Hornschuh), Conde (119. Omeragic), Guerrero (70. Okita); Rohner (70. Tosin), Marchesano (78. Santini), Gnonto (105. Krasniqi).
Karabach Agdam: Mahammadalijew; Vesovic (118. Abbas Hüsejnow), Medwedew (91. Mustafazada), Medina (45. Badawi Hüsejnow), Cafarqulijew (46. Bajramow); Jankovic, Richard (66. Garajew); Schejdajew, Kady, Zoubir; Wadji (66. Owusu).
Bemerkungen: Zürich ohne Dzemaili (verletzt). 115. Pfostenschuss Zoubir. Verwarnungen: 36. Kryeziu (Foul). 39. Vesovic (Foul). 48. Medwedew (Foul). 50. Richard (Foul). 60. Kamberi (Foul). 73. Bajramow (Foul). 76. Kady (Spielverzögerung). 84. Conde (Foul). 90+3. Mahammadalijew (Spielverzögerung). 93. Zoubir (Schwalbe). 96. Santini (Foul). 103. Okita (Foul). 107. Hornschuh (Foul). (ram/sda)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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seven of nine
27.07.2022 22:01registriert Juli 2022
Der Kader vom FCZ ist 3x höher als der der von Karabach ( Aserbaidschan ) 42 mio vs 14 mio. Bei allem Respekt für den Gegner aber für den FCZ ist das Ober peinlich. An der Motivation soll es nicht liegen bei der Champions League Quali. Ein schlechten Tag erwischt zu haben zählt auch nicht. Geht ja über 2 Runden.
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Palpatine
27.07.2022 22:05registriert August 2018
Peinlich.
Mehr gibts nicht zu sagen.
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Chibs
27.07.2022 22:10registriert April 2021
Peinlich... peinlicher... nein, der FCZ kommt noch lange nicht. Wie ich im Kommentar vor einem Monat prophezeit habe; die Saison, in der der FCZ durch glückliche Umstände von der ersten bis zur letzten Runde über seinen Verhältnissen gespielt hat, ist vorbei. Und nein, es liegt nicht an Franco Foda, sondern an (siehe oben).
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