Bunting über den Erfolg in Basel: «Vom Preisgeld kaufe ich FIFA-Karten und Guinness»
Der 40-jährige Engländer Stephen Bunting hat am Sonntagabend die zweite Auflage der Swiss Darts Trophy in der Basler St. Jakobshalle gewonnen. Damit folgt die aktuelle Nummer 4 der Welt auf Vorjahressieger Martin Schindler. Der Vater von zwei Söhnen im Alter von 13 und einem Jahr gewinnt nach Riesa im Juni zum zweiten Mal in diesem Jahr ein Event auf der European Tour, die 14 Stationen beinhaltet. Für den Turniersieg streicht der Brite, der sich aufgrund seines Äusseren gerne mit Family Guy vergleicht und den Dartsnamen «The Bullet» trägt, ein Preisgeld von 30'000 Pfund ein.
Der WM-Halbfinalist dieses Jahres besiegte am Samstag nach einem Freilos zunächst den Niederländer Chris Landman 6:3. Es folgten Erfolge gegen den Polen Krzysztof Ratajski (6:3) und die lebende Darts-Legende Raymond van Barnefeld (6:2), ehe es im Halbfinal zu einem echten Krimi kam. Nach verpasstem Matchdart des Niederländers Gian van Veen nutzte Bunting direkt im Anschluss seine Chance, siegte 7:6 und qualifizierte sich so für den Final gegen Luke Woodhouse. Sein Gegner stand zuvor noch nie in einem Finale auf der European Tour. Und so wurde die Nummer 4 der Welt seiner Favoritenlage gegen die Nummer 24 gerecht und gewann souverän mit 8:3.
Kurz nach der Siegerehrung auf der Bühne nahm sich der Gewinner der Swiss Darts Trophy 2025 hinter den Kulissen Zeit für ein Interview:
Wie geht es Ihnen als frisch gebackener Sieger der Swiss Darts Trophy?
Stephen Bunting: Momentan ist alles noch sehr emotional. Ein Turnier zu gewinnen, ist natürlich immer toll. Aber ich liebe die Schweiz und Basel ist eine so schöne Stadt mit tollen Fans. Ich komme sehr gerne hier her. Das macht den Erfolg besonders.
Wie erklären Sie sich, dass das Schweizer Publikum Sie so gerne hat?
Ich bin ein netter Typ. (lacht) Auf Social Media gebe ich mich, wie ich bin. Egal, ob im Internet, im Supermarkt oder im Fernsehen: Ich bin immer ich: nett und respektvoll. Ich mag alle Menschen und das honorieren auch die Fans.
Sie starteten zum zweiten Mal an der Swiss Darts Trophy. Was haben Sie von Basel ausser der St. Jakobshalle gesehen?
Wir fanden eine irische Bar, wo ich mit meinem Manager eine gute Zeit hatte. Den Namen habe ich leider vergessen, aber das Guinness hat geschmeckt. Da werden wir auch jetzt wieder hingehen und den Sieg feiern. Mein Manager wird die erste oder auch die ersten beiden Runden zahlen. (lacht) Zum Glück ist der Rückflug erst um 15 Uhr. Wir können die Nacht geniessen. Dann geht es weiter nach Leicester für die Pro Tour.
Die Familie ist nicht dabei, oder?
Nein. Leider nicht. Ich vermisse sie sehr. Aber meine Frau und die beiden Söhne verstehen das. Der ältere wird sich freuen, dass wir von dem Preisgeld ein paar FIFA-Karten für sein Lieblings-PlayStation-Spiel kaufen können.
Sie investieren also Ihr Preisgeld in Bier und FIFA-Karten?
Sieht so aus. Zumindest einen Teil. (lacht laut)
Welche Erinnerungen bleiben von Basel?
Basel habe ich schon früher für kleinere Dartsturniere besucht, als ich noch nicht auf der PDC spielte. Auch in diesem Jahr war alles super hier: die Stadt, die Halle, die Fans und der Erfolg. Es freut mich ungemein, dass ich nach dem schwachen Turnier in Budapest vor einer Woche hier eine Reaktion zeigen konnte.
Im Halbfinal gegen Gian van Veen gab es einen Vorfall, aufgrund dessen Sie die Security riefen. Was war da los?
Ein Mann hat mich mit Zwischenrufen provoziert. Es war ein Einzelfall und er wurde dann direkt raus eskortiert. Der Fall hat mich kurzfristig aus dem Konzept gebracht. Aber zum Glück habe ich die Kurve gerade noch gekriegt und trotz Matchdarts des Gegners gewonnen. Solche Dinge haben im Dartssport keinen Platz. Genauso wenig wie das Ausbuhen von Spielern. (riz/aargauerzeitung.ch)
