Mit dem Pflichtsieg auswärts in Belfast gegen das bescheidene Larne hat der FC St.Gallen die Hoffnung auf einen Vorstoss in die Sechzehntelfinals aufrechterhalten. Trotz zwei Niederlagen zum Start bleibt alles möglich.
Das Restprogramm der Ostschweizer ist allerdings happig. Nach Backa Topola warten im Dezember die Portugiesen von Vitoria Guimarães (zuhause) und Bundesligist Heidenheim (auswärts) als letzte Gegner der Ligaphase. Von diesem Trio ist Backa Topola auf dem Papier der einfachste Kontrahent.
Die Serben haben allerdings in der letzten Runde gegen den FC Lugano mit einem 4:1-Sieg ihre Qualität bewiesen haben. Bis zu diesem erstaunlich deutlichen Heimerfolg hatte das Team, das nahe der ungarischen Grenze beheimatet ist, in dieser Saison nicht überzeugen können. In der heimischen Meisterschaft belegt der Dritte aus der letzten Saison derzeit nur den 10. Platz, im Europacup gab es vor dem Aufbäumen gegen Lugano vier Niederlagen in vier Spielen gegen Maccabi Tel Aviv, Astana und Legia Warschau.
Die Gelegenheit für den ersten St.Galler Heimsieg in einer Europacup-Liga- oder Gruppenphase seit über zehn Jahren scheint ideal. Voraussetzung dafür ist, dass die Offensive besser auf Touren kommt als noch am Wochenende beim 0:0 gegen Yverdon. Dort fiel der achtfache Saisontorschütze Willem Geubbels verletzt aus, der Franzose fällt wohl bis Ende Jahr aus.
«Wir müssen zielstrebiger spielen und auch effizienter sein», fordert Trainer Enrico Massen vor dem Duell gegen Backa Topola, das sich im letzten Jahrzehnt von den Tiefen des serbischen Fussballs bis in den Europacup gespielt hat. Maassen sprach von einer pressingstarken Mannschaft mit guten Einzelkönnern: «Die Stürmer machen richtig Betrieb und sind sehr variabel im Positionsspiel.»
Mögliche Aufstellung des FC St.Gallen: Zigi; Vandermersch, Vallci, Stanic, Okoroji; Görtler, Quintillà, Witzig; Toma; Akolo, Mambimbi.
Der FC Lugano, punktgleich mit dem FC Basel an der Spitze der Super League, will im Heimspiel in Thun gegen KAA Gent den Fehltritt von vor drei Wochen gegen Backa Topola vergessen machen. Die Belgier, die mit dem 22-jährigen Franck Surdez einen früheren Schweizer Junioren-Nationalspieler in ihren Reihen zählen, haben wie die Tessiner zwei der bisherigen drei Spiele in der Conference League gewonnen.
Mit einem weiteren Erfolg wäre Lugano fast sicher in der K.o.-Runde und könnte sich darauf konzentrieren, noch in die Top 8 und so direkt in die Achtelfinals vorzustossen. Die letzten beiden Spiele der Ligaphase bestreitet das Team von Mattia Croci-Torti auswärts gegen Legia Warschau und in Thun gegen die Zyprioten von Paphos. Das sind lösbare Aufgaben für Lugano. (ram/sda)