Im Juni 2006 feierte Gareth Bale im Testspiel gegen Trinidad & Tobago sein Länderspiel-Debüt – im zarten Alter von 16 Jahren. Nach 55 Minuten wurde er eingewechselt und bereitete kurz vor Schluss den 2:1-Siegtreffer vor.
Gareth Bales erster grosser Moment auf der internationalen Fussball-Bühne kam im Oktober 2010. In der Gruppenphase der Champions-League traf der Waliser mit den Tottenham Hotspur auf Titelverteidiger Inter Mailand. Zur Pause lagen die «Spurs», in ihrer ersten Saison in der Königsklasse überhaupt, bereits mit 0:4 im Hintertreffen. Zudem wurde Stammgoalie Heurelho Gomes bereits nach acht Minuten mit der Roten Karte vom Platz gestellt.
In der zweiten Halbzeit spielte sich Bale dann in den Fokus, mit drei nahezu identischen Treffern über seine bevorzugte linke Seite brachte er die Nord-Londoner beinahe nochmal zurück ins Spiel.
Ab 2011 wechselte Bale von der Linksverteidiger-Position vermehrt ins linke Mittelfeld. Wodurch seine Offensiv-Qualitäten immer mehr zur Geltung kamen. Bale wurde 2011 erstmals von der PFA (Spielergewerkschaft in England) zum Fussballer des Jahres gewählt. 2013 erhielt er diesen Titel erneut sowie einen Titel als bester Spieler und die Auszeichnung zum Premier-League-Spieler der Saison 2012/13.
Im Sommer 2013 lockte Real Madrid den Briten nach Spanien. Der Transfer von Bale war der erste weltweit, welcher die Ablöse von 100 Millionen Euro überschritt. Damit wurde er zu diesem Zeitpunkt zum teuersten Spieler der Fussball-Geschichte.
This Gareth Bale goal will forever be one of the most iconic moments in El Clasico history 🔥 pic.twitter.com/MB63zGBL2V
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Einen Moment für die Ewigkeit lieferte Gareth Bale im Finale der Copa del Rey 2014 gegen den FC Barcelona. Real musste ohne den verletzten Cristiano Ronaldo auskommen. Bis kurz vor Ende der Partie stand es 1:1. Ehe Gareth Bale mit einem Konter über die linke Seite einen Moment für die Ewigkeit schaffte.
Bale legte sich den Ball an seinem Gegenspieler Marc Bartra vorbei und sprintete in einem Bogen ausserhalb des Spielfeldes um den Verteidiger herum. Anschliessend lief er alleine auf das Tor zu und schob den Ball zum 2:1-Siegtreffer am Keeper vorbei.
Auch am lang ersehnten 10. Champions-League-Titel von Real Madrid hatte Gareth Bale in seiner Debüt-Saison beim «weissen Ballett» massgeblichen Anteil. In zwölf Einsätzen in der Königsklasse erzielte Bale sechs Treffer und bereitete vier weitere vor. Sein wichtigstes Tor dabei war wahrscheinlich der Kopfball zur 2:1-Führung in der Verlängerung des Finals gegen den Stadtrivalen Atlético Madrid.
Beim 10:2-Sieg von Real Madrid im Dezember 2015 gegen Rayo Vallecano war Bale an fünf Treffern direkt beteiligt. Er erzielte dabei erstmals in seiner Karriere vier Tore in einem Spiel.
Bei der EM 2016 führte Bale Wales völlig überraschend bis in den Halbfinal. Dort unterlag man dem späteren Europameister Portugal mit 0:2. Auf dem Weg in den Halbfinal schlugen die Waliser allerdings unter anderem im Viertelfinal sensationell den Mitfavoriten Belgien.
Congratulations on an incredible career, @GarethBale11 👏
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Unter Zinédine Zidane war Bale zumeist nur noch Bankdrücker. So auch im Champions-League-Finale 2018 gegen Liverpool. Nach 62 Minuten wurde Madrids Nummer 11 allerdings für Isco eingewechselt. Nur zwei Minuten später stellte Bale mit einem spektakulären Treffer per Fallrückzieher sein Können erneut unter Beweis.
Fünf Minuten vor Ende traf er unter gütiger Mithilfe von Liverpool-Keeper Loris Karius dann auch noch zum 3:1-Endstand. Bale wurde zum Man of the Match gewählt und feierte bereits seinen vierten Champions-League-Sieg.
Der einstige Sportdirektor von Real Madrid, Pedja Mijatovic, wusste wohl nicht, was er ins Rollen brachte, als er in einem Radio-Interview sagte, er habe den Eindruck, Bales Prioritäten seien Wales, Golf und Madrid – in dieser Reihenfolge. Den Wales-Fans gefiel dieser Slogan so gut, dass sie ihn zunächst sangen. Später wurde er auf Fahnen verewigt und eine dieser Fahnen fand nach dem Sieg der Waliser gegen Ungarn und der damit verbundenen EM-Qualifikation seinen Weg auf den Platz.
Die gesamte Mannschaft feierte und mittendrin Gareth Bale. Seine Mitspieler umrahmten ihn mit einer Fahne, auf der ebenjener Slogan zu lesen war, «Wales, Golf und Madrid – in dieser Reihenfolge».
Beim Spiel von Real gegen Deportivo Alaves während der Corona-Pandemie war Bale mal wieder nur Ersatzspieler. Während der Partie wurde er – dem Anschein nach schlafend – auf der Tribüne mit der Maske über dem Gesicht entdeckt.
Im Sommer 2020 kehrte Gareth Bale nach sieben Jahren bei Real Madrid für ein Jahr auf Leihbasis zurück zu den Tottenham Hotspur. Bei den Nord-Londonern liess er zwischenzeitlich seine Klasse immer wieder aufblitzen. In 20 Premier-League-Spielen in der Saison gelangen ihm immerhin elf Treffer. Zwei davon erzielte er am letzten Spieltag gegen Leicester City und schoss die «Spurs» somit noch nach Europa.
Bei der aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschobenen EM 2020 schaffte es Bale mit Wales in den Achtelfinal. Dort scheiterten die Waliser allerdings klar mit 0:4 an Dänemark.
Nach der EM ging Bale in sein letztes Vertragsjahr bei Real Madrid. Bei den Königlichen spielte er unter Carlo Ancelotti überhaupt keine Rolle mehr. Er kam wettbewerbsübergreifend auf lediglich sieben Einsätze und stand dabei gerade einmal 300 Minuten auf dem Platz.
Am Ende der Saison gewann er dennoch bereits zum fünften Mal die Champions League. Allerdings kam Bale in der Königsklasse lediglich zu zwei Einsätzen als Einwechselspieler und sammelte so nur sieben Spielminuten.
Nachdem sein Vertrag in der spanischen Hauptstadt ausgelaufen war, zog es den Waliser in Richtung USA. Bale schloss sich 2022 dem Los Angeles FC an.
Mit dem LAFC gewann Bale in einem hochdramatischen Finale nach Elfmeterschiessen den MLS-Cup. Der 33-Jährige erzielte dabei den 3:3-Ausgleichstreffer in der achten Minute der Nachspielzeit der Verlängerung.
Den letzten Tanz seiner Karriere führte Gareth Bale auf der grösstmöglichen Bühne auf. Nach 64 Jahren führte er Wales als Kapitän an der WM in Katar an. Die Waliser schieden allerdings als Letzter ihrer Gruppe aus. Den einzigen Treffer des Turniers erzielte Bale höchstpersönlich vom Elfmeterpunkt.
Alles Gute Bale, einer der ganz grossen des Fussballs, die Golfplätze der Welt müssen sich in Acht nehmen!
What a focking Goal!