Zinédine Zidane war massgeblich am ersten WM-Sieg Frankreichs 1998 beteiligt. Zwei Jahre später gewann er auch die Europameisterschaft. Zidane war einer der besten Spieler seiner Zeit.
An seine Erfolge als Spieler konnte «Zizou» später auch als Trainer anknüpfen. Mit Real Madrid gewann er unter anderem dreimal hintereinander die Champions League. 2017 und 2018 wurde er jeweils mit als Welttrainer des Jahres ausgezeichnet. Vor der 2022 WM in Katar wurde Zidane lange als Nachfolger von Didier Deschamps gehandelt. Dieser verlängerte kürzlich allerdings seinen Vertrag bis nach der WM 2026.
Nun kamen erste Gerüchte über ein mögliches Engagement Zidanes als Nationaltrainer Brasiliens in Umlauf. Die «Seleçao» trennte sich nach dem WM-Aus von Nationaltrainer Tite und ist aktuell auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger.
Auf die Gerüchte um Zidanes Person und einen möglichen Anruf des einstigen Weltfussballers angesprochen, äusserte sich Noël Le Graët, Präsident des französischen Fussballverbands, am Sonntag wie folgt: «Ich wäre nicht einmal ans Telefon gegangen. Was hätte ich ihm schon sagen sollen? Hallo Monsieur, keine Sorge, such dir einen anderen Verein. Ich habe mich gerade mit Didier auf einen Vertrag geeinigt.»
Zudem äusserte er sich über die Zukunft Zidanes: «Er kann machen, was er will, das betrifft mich nicht. In Europa kann er sich die grossen Klubs aussuchen.»
Die Äusserungen des französischen Verbandschefs kamen jedoch nicht so gut an. Kylian Mbappé meldete sich empört zu Wort. «Zidane ist Frankreich, wir gehen nicht so respektlos mit dieser Legende um», schrieb er auf Twitter.
Zidane c’est la France, on manque pas de respect à la légende comme ça… 🤦🏽♂️
— Kylian Mbappé (@KMbappe) January 8, 2023
Franck Ribery legte Le Graët gar einen Besuch beim Arzt nahe.
Tu me régales😳🤦🏻♂️. En revanche, il va falloir songer à consulter rapidement. 🤨
— Franck Ribéry (@FranckRibery) January 8, 2023
Zizou🇫🇷🤫
Auch Real Madrid zeigte sich von den Aussagen seitens Le Graët nicht gerade angetan und veröffentlichte ein Statement. In diesem werfen die «Königlichen» dem Verbandspräsidenten «mangelnden Respekt» gegenüber Zidane vor. Weiter ist zu lesen: «Die Äusserungen des Präsidenten des französischen Fussballverbands sind unangemessen für jemanden, der diese Vertretung innehat.»
Comunicado Oficial#RealMadrid
— Real Madrid C.F. (@realmadrid) January 9, 2023
Gegenüber der Nachrichtenagentur «AFP» machte Le Graët am Montagmorgen nun allerdings einen Rückzieher. Er bereue seine «ungeschickten Aussagen», die zu diesem «Missverständnis» geführt haben. Er werde sich persönlich bei Zinédine Zidane entschuldigen. Das Gesagte würde «absolut nicht meine Gedanken und meine Wertschätzung für den Spieler, der er war, und den Trainer, der er geworden ist» wiedergeben, betonte er in seinem Statement. (mom)