In genau zwei Monaten beginnt für die Schweiz die WM. Kamerun, Brasilien und Serbien heissen die Gegner. Mindestens der zweite Gruppenrang und damit die Qualifikation für den Achtelfinal ist das Ziel.
Zunächst aber stehen noch zwei Spiele in der Nations League an. Heute Samstag in Saragossa gegen Spanien. Am nächsten Dienstag dann in St. Gallen gegen Tschechien.
Die Schweiz steckt im Abstiegskampf. Nach drei Niederlagen zu Beginn (1:2 in Tschechien, 0:4 in Portugal, 0:1 gegen Spanien) gelang zum Abschluss des Zusammenzugs im Juni immerhin ein 1:0 gegen Portugal. Trotzdem ist die Schweiz derzeit Tabellenletzter. Bleibt das auch nach den beiden abschliessenden Spielen so, würde sie in die Liga B relegiert.
Bedeutet: Die Namen der Gegner in der nächsten Kampagne (Herbst 2024) wären etwas weniger klingend. Darum möchte die Nati den Klassenerhalt unbedingt schaffen. Die Hoffnung ist gross, dass dies mit einem Sieg zu Hause gegen Tschechien gelingt.
Das 1:0 gegen Portugal am 12. Juni in Genf war so etwas wie ein kleiner Befreiungsschlag. Endlich der erste Sieg im sechsten Länderspiel dieses Jahres. Er verhinderte, dass die Nati mit allzu schlechten Gefühlen in die Sommerpause gehen musste. Nationaltrainer Murat Yakin sagt: «Aus diesen vier Spielen haben wir viele wichtige Erkenntnisse erhalten.»
Jetzt, da die WM näher rückt, stellt Yakin klar: «Es gibt keine Experimente mehr. Die Besten werden spielen.» Auch in der zweiten Reihe möchte Yakin bewusst nichts mehr an der Hierarchie ändern. Er setzt auf die Spieler, die er kennt und denen er vertraut.
Darum ist Fabian Frei weiter dabei. Und darum erhalten die Stürmer Josip Drmic und Michael Frey (aktuell verletzt) kein Aufgebot, obwohl sie in ihren Vereinen regelmässig treffen, obwohl Mario Gavranovic zurückgetreten ist und obwohl der formstarke Noah Okafor wegen einer Zahnoperation fehlt.
Das Gerüst der Schweizer Mannschaft für die WM steht. Sommer ist im Tor weiter unbestritten. Auch die Verteidigung steht. Widmer, Akanji, Elvedi und Rodriguez. Für Schär bleibt zunächst die Rolle des ersten Stellvertreters in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld ist Captain Xhaka gesetzt, Freuler ebenfalls. Zakaria und Sow kämpfen um den dritten Platz. Im Angriff heissen die ersten Kandidaten für die drei Plätze Shaqiri, Embolo, Okafor (wenn er wieder gesund ist), Seferovic und Vargas.
Bei Vladimir Petkovic war das bis zuletzt so. Nach einem Jahr unter Murat Yakin zeigt sich nun, dass es für den Nati-Trainer eine valable Option ist, Shaqiri wieder auf dem rechten Flügel laufen zu lassen. Das gilt vorab in Spielen, in denen die Schweiz Aussenseiter ist, weniger Ballbesitz hat und darum nur mit drei Offensivakteuren antritt.
Shaqiri ist darob ganz gelassen. Wenn er sagt, er spiele dort, wo ihn der Trainer eben aufstellt, dann meint er das tatsächlich auch so und ist das als weiteres Beispiel seines Reifeprozesses zu werten. Auch Yakin selbst sagt, was Trainer häufig anfügen in System-Diskussionen: «Wir müssen ohnehin flexibel sein.»
Auf Initiative der Niederlande tragen die Captains von mehreren Nationen fortan eine Captain-Binde mit Regenbogenfarben. Die Kampagne «OneLove» setzt sich für Toleranz, Respekt und Solidarität ein. «Als Captain der Nati trage ich diese Binde mit Stolz», sagt Xhaka, «wir wollen alle daran erinnern, dass wir Menschen alle gleich sind und gleichbehandelt werden möchten.»
Xhaka wird diese Captain-Binde auch an der WM in Katar tragen. Er feiert am nächsten Dienstag – am Tag des Spiels gegen Tschechien – seinen 30. Geburtstag. Ein Geschenk hat er sich bereits selbst gemacht: Er ist derzeit so gut in Form wie wohl noch nie.
Granit Xhaka wird in den Spielen der Nations League und in den WM-Partien eine symbolträchtige Captainbinde tragen
— 🇨🇭 Nati (@nati_sfv_asf) September 21, 2022
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Erstmals seit 19 Jahren bestreitet Spanien wieder ein Länderspiel in Saragossa. Entsprechend gross ist die Vorfreude in der Stadt. Die 32'000 Tickets waren innerhalb von einer Stunde alle verkauft. Das Stadion «La Romareda» wirkt ziemlich aus der Zeit gefallen. Es wurde 1957 gebaut und seither kaum renoviert. Es versprüht gleichwohl einiges an Charme. Die 650 Schweizer Fans, welche die Nati begleiten, dürfen sich auf eine tolle Atmosphäre freuen.
Spaniens letzte Erinnerungen an Saragossa sind nicht gut. 2003 ging die EM-Qualifikationspartie gegen Griechenland 0:1 verloren. Ein gutes Jahr später waren die Griechen Europameister. Sollte der Schweiz nun tatsächlich auch ein Sieg gelingen, so wäre das zumindest schon einmal ein gutes Omen für die WM in zwei Monaten. (aargauerzeitung.ch)
Das ist eine UEFA-Farce mit ekelhaftem Entgegenkommen an die quatarischen Dikatoren, indem man eben NICHT mehr die Regenbogenbinde, die qür LGBTQ steht, nutzt, die manche Captains bisher trugen, sondern eine erfundene Farbvariation ohne jede Bedeutung, man aber sagen kann "bedeutet voll doll viel" zugleich die Kataris keinerlei Angst haben müssen, dass sich jemand bei ihnen für Rechte von Homosexuellen eintritt.
Diese "One Love" binde ist ekelhaft von UEFA!
Dass die Medien das direkt weitertragen und das dünne PR-Gebrabbel 1:1 übernehmen ist traurig.