Corona stellt viele Leben auf den Kopf. Als Pirmin Schwegler im vergangenen Sommer seine Karriere als Fussballprofi beendet, kann er den angedachten Traum einer langen Reise vergessen. Die Grenzen sind zu, der Innerschweizer, der heute Dienstag 34 Jahre alt wird, muss umplanen.
Schwegler, der 262 Mal in der Bundesliga spielte und 14 Mal für die Schweizer Nationalmannschaft auflief, beschliesst, im Fussballgeschäft zu bleiben. Er will herausfinden, was ihm zusagt, will in verschiedenen Bereichen schnuppern. Möglich wird das auch beim Champions-League-Sieger FC Bayern München. Dort kannte Schwegler den Chefscout Marco Neppe. Einen Tag lang begleitet er diesen und offenbar hat Scout Neppe nicht nur ein gutes Näschen für Fussballer: Er bietet Schwegler umgehend an, für die Bayern zu arbeiten.
Schwegler schlägt ein. «Es macht mir extrem viel Spass», erzählt er vor einigen Wochen dem «Blick». Seine Aufgabe sei spannend und er lerne jeden Tag von den Kollegen.
Der frühere Mittelfeldspieler scheint schnell zu lernen. Seit November scoutet Schwegler für die Bayern und bereits gilt er dort als Kandidat für die Rolle des Chefscouts. Laut dem «Kicker» könnte der Schweizer seinen Förderer Neppe beerben, denn für diesen ist bei den Bayern die Beförderung zum Technischen Direktor vorgesehen.
Zuletzt hatte die Zeitung «tz» berichtet, dass Schweglers Einschätzungen klubintern bereits enorm geschätzt würden. Demnach sei seine Meinung massgeblich bei der Verpflichtung des Engländers Omar Richards gewesen. Der 23-jährige Linksverteidiger kommt im Sommer ablösefrei von Reading. (ram)