Besser hätte der Start wirklich nicht sein können: Die Schweiz ging im ersten EM-Spiel gegen Portugal in der zweiten Minute durch Coumba Sow in Führung. Nur drei Minuten später konnte Rahel Kiwic gleich mit dem 2:0 nachlegen – gegen die eigentlich offensiv nicht besonders starken Portugiesinnen hätten das schon die halbe Miete und für die Schweiz drei wichtige Punkte auf dem Weg in die K.-o.-Phase sein müssen. Am Ende gab es nur ein 2:2-Unentschieden.
Denn kurz nach dem zweiten Tor fielen die Schweizerinnen um Kapitänin Lia Wälti in eine Passivität. Sie zogen sich weit zurück und überliessen den Gegnerinnen den Ball und viel Platz. In der ersten Halbzeit war das noch über weite Strecken egal, da Portugal aus dem Ballbesitz kaum Torgefahr kreieren konnte. Dennoch lag die Wende irgendwie bereits in der Luft.
Nach dem Pausentee waren die Portugiesinnen nicht nur spielbestimmend, sondern auch gefährlich. Ein Doppelschlag zwischen der 58. und 66. Minute zum 2:2 bestätigte das ungute Gefühl und man fragte sich: Warum hat Nationaltrainer Nils Nielsen nicht schon früher reagiert? Mit Riola Xhemaili, Sandrine Mauron oder Fabienne Humm hätte der 50-Jährige durchaus Optionen auf der Bank gehabt, die für neue Inputs hätten sorgen können. Doch der Däne wartete bis zur 74. Minute – also acht Minuten nach dem 2:2-Ausgleich –, bis er den ersten Wechsel tätigte.
Eine Entscheidung, die SRF-Studiogast und Männer-Nationaltrainer Murat Yakin auch nicht nachvollziehen konnte. «Mit einem 2:0 zur Pause machst du natürlich nicht gerne einen Wechsel. Nach den zehn Minuten in der zweiten Halbzeit, die von Portugal dominiert waren, hätte ich vielleicht von aussen ein Zeichen gesetzt», erklärte Yakin nach der Partie.
Für Nielsen kam dann auch noch unvorhersehbares Pech dazu: In der Schlussphase, die sich zu einem offenen Schlagabtausch entwickelte, gab es kaum mehr Spielunterbrüche. So kamen die Einwechslungen von Mauron und Humm erst in der Nachspielzeit, anstatt einige Minuten zuvor.
Der Trainer der Frauen-Nati wirkte nach dem Schlusspfiff etwas ratlos. Man brauche nun auch Punkte aus den Spielen gegen die Niederlande und Schweden. Dafür müsse man aber deutlich besser spielen. «Warum wir so viele Bälle verlieren nach einer 2:0-Führung, das weiss ich nicht. Wir hatten Probleme, schnell zu spielen.» Insbesondere in der zweiten Halbzeit hätten die Gegnerinnen dann plötzlich Torgefahr ausgestrahlt.
«Ich habe das zu spät gesehen. Vielleicht hätte ich früher wechseln sollen, ich weiss es nicht.» Er müsse das noch anschauen und analysieren. Seinem Team habe er aber trotzdem auch noch eine positive Nachricht mitgeben wollen: «Ich habe ihnen nur gesagt, ein Punkt ist besser als gar keiner.»
Man kann spiele auch von der Seitenlinie aus gewinnen aber auch verlieren ! Unsicherer Coach, war schlimm zuzuschauen
hoffe mal der SFV verlängert nicht mit ihm.