Es ist nicht die ganz grosse Fussballwelt. Aber es sind Spiele der Champions League, die ab morgen Samstag in Nyon ausgetragen werden. In den Halbfinals der Vorrunde trifft Tre Fiori aus San Marino auf Linfield (Nordirland), während Drita aus dem Kosovo den andorranischen Meister Inter Club d'Escaldes fordert.
Wegen der Corona-Pandemie werden Halbfinals und Final, dessen Sieg zur Teilnahme an der 1. Qualifikationsrunde berechtigt, auf neutralem Boden ausgetragen. Die UEFA entschied sich für Nyon, dort hat der europäische Fussballverband seinen Hauptsitz.
Doch einer der vier beteiligten Klubs beschäftigte die Behörden. Der KF Drita kommt aus dem Kosovo und damit aus einem Land, das auf der Corona-Risikoliste des Bundes steht. Und das bedeutet, dass alle, die aus einem solchen Staat in die Schweiz einreisen, für zehn Tage in Quarantäne müssen.
Theoretisch gilt dies für alle Personen – schliesslich macht das Virus vor niemandem Halt. Doch das Team aus der kosovarischen Stadt Gjilan, dem Geburtsort des Schweizer Nationalspielers Xherdan Shaqiri, reiste erst heute in die Schweiz.
Es ist also unmöglich, bis zum Anpfiff morgen um 18 Uhr zehn Tage in Quarantäne zu verbringen. Doch das müssen die Fussballer auch gar nicht. Ihre Anreise am Tag vor dem Match sei dank einer Ausnahmebewilligung der Waadtländer Kantonsbehörden möglich, teilte die UEFA auf Anfrage von watson mit.
Xherdan Shaqiri poses wearing the shirt of #Kosovo 2019-20 #ISLK Champions FC Drita. @XS_11official who is born in Gjilan is huge fan of #Intelektualet 🇽🇰🔵⚪ pic.twitter.com/TRLEGsIczD
— Kosovan Football 🇽🇰 | 😷 (@kosovanfooty_EN) July 23, 2020
Dieses Vorgehen ist in der Covid-19-Verordnung des Bundes geregelt. Darin wird festgehalten, dass Ausnahmen von der Quarantänepflicht möglich sind. Die zuständige kantonale Behörde kann eine Ausnahme in begründeten Fällen bewilligen oder Erleichterungen gewähren.
Der Entscheid der Waadtländer Behörden basiere auf dem Schutzkonzept des Verbandes, lässt die UEFA-Medienstelle ausrichten: «Das Protokoll erklärt im Detail die strengen Test-, Hygiene- und Abstandsanforderungen sowie die Notwendigkeit, sich ausser beim Spielen und Trainieren jederzeit im Hotel einzuschliessen.»
Am Mittwoch hatte der Klub mitgeteilt, dass die gesamte Delegation, die in die Schweiz reist, auf Corona getestet worden sei. Keiner der Tests bei den 32 Spielern, Betreuern und Funktionären sei positiv ausgefallen.
Für Drita ist es das zweite Rendezvous mit der Champions League. Bei der ersten Teilnahme im Sommer 2018 gewannen die Kosovaren die Vorrunde dank Siegen über Santa Coloma (Andorra) und die Lincoln Reds (Gibraltar), ehe sie in der 1. Runde an Malmö FF scheiterten.
Bitte sagt mir, dass das ironisch gemeint ist!
Ich hoffe,
dass alle, die in den Ferien in den Kosovo reis(t)en, diese Nationalmannschaft nicht zum Vorbild nehmen.
Ach, wenn die das dürfen, machen wir das auch. Quarantäne ? Unwichtig.