Es war das Spiel des Dejan Sorgic. Dem Luzern-Stürmer gelangen im Auswärtsspiel gegen GC zwei schöne Tore, wobei vor allem das zweite herausstach. Den Freistoss von Captain Ardon Jashari nahm er direkt ab und der Ball landete im oberen Toreck. Auf das 3:1 fanden die Zürcher, die davor auf den Ausgleich drängten, keine Antwort mehr. «Ich habe nicht viel überlegt und einfach mit links draufgehauen» sagte der Torschütze nach dem Spiel.
Bereits das erste Tor des Abends ging auf das Konto des 33-jährigen Routiniers. Die zweifache Kopfball-Verlängerung nach einem Einwurf nahm Sorgic gekonnt mit und blieb vor dem Tor eiskalt. Als Verteidiger Marco Burch in der 23. Minute per Kopfball auf 2:0 erhöhte, schien die Partie vor lediglich 5117 Zuschauern ganz im Sinne der Gäste zu verlaufen.
Eben jener Burch war es dann aber auch, der kurz vor der Halbzeitpause den Abschlagspass von Goalie Marius Müller nicht kontrollieren konnte. Die Zürcher profitierten und kamen zum Anschlusstreffer, der aufgrund der Leistungssteigerung des Heimteams verdient war. «Es war unnötig, da hinten raus zu spielen», sagte Burch nach dem Spiel zu «blue». Aber das Team habe gut darauf reagiert.
In der zweiten Halbzeit warteten die Luzerner geduldig auf ihre Chancen und brachten nach Sorgic' «Schmankerl» den Vorsprung mehrheitlich souverän über die Zeit. Damit bleibt es dabei: GC kann gegen Luzern nicht gewinnen. Es war bereits das 14. sieglose Duell in Serie (je sieben Unentschieden und Niederlagen).
In der Tabelle machen die Innerschweizer durch den zweiten Erfolg in Folge einen grossen Sprung vom siebenten auf den dritten Platz. Der Sieg ist wie Balsam für die geschundene Seele des Klubs, der in den letzten Wochen mit grossen Unruhen um den Streit zwischen Besitzer Bernhard Alpstaeg und der Klubführung zu kämpfen hatte. «Wir wollen unseren Fans eine Freude machen und das klappt aktuell gut», sagte Sorgic dazu. Dass es aktuell so gut läuft, liegt gemäss Marco Burch daran, dass nun alles fruchte, was Trainer Mario Frick dem Team seit dem Sommer zeige.
Grasshoppers - Luzern 1:3 (1:2)
5117 Zuschauer. SR Cibelli.
Tore: 9. Sorgic (Chader) 0:1. 23. Burch (Schürpf) 0:2. 43. Herc (Kawabe) 1:2. 65. Sorgic (Jashari) 1:3.
GC: Hammel; Schmid, Seko, Margreitter (46. Ribeiro), Bolla; Ndenge (76. de Carvalho), Herc; Morandi (46. Dadaschow), Kawabe, Pusic (62. Shabani); Schettine (76. Demhasaj).
Luzern: Müller; Dräger, Simani, Burch, Dorn; Beloko, Jashari, Meyer (60. Gentner), Chader (90. Campo); Sorgic (76. Ardaiz), Schürpf (76. Klidje).
Bemerkungen: GC ohne Abrashi, Hoxha, Jeong, Kacuri, Momoh, Moreira und Nadjack (alle verletzt). Luzern ohne Abubakar, Frydek, Kadak und Leny Meyer (alle verletzt). 83. Lattenschuss Shabani. Verwarnungen: 37. Beloko, 46. Simani, 54. Kawabe, 90. Dadaschow.
In der 41. Minute kam es für Servette knüppeldick: In derselben Aktion gelang Zan Celar der Anschlusstreffer für Lugano, und Genf-Verteidiger Steve Rouiller wurde mit Rot vom Platz gestellt. Er hatte erfolglos versucht, das Tor zu verhindern und traf den Lugano-Stürmer unglücklich am Kopf. Obwohl man ihm keine Absicht unterstellen konnte, war das Einsteigen übermässig hart – Celar sollte mit der Platzwunde nicht mehr weiterspielen, sondern direkt ins Spital gebracht werden. Nach VAR-Studium änderte Schiedsrichter die ursprüngliche Gelbe auf eine Rote Karte gegen Rouiller.
So musste Servette praktisch die ganze zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten. Dies taten sie mit der 2:1-Führung im Rücken lange erfolgreich, anders als in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit kam Lugano nur noch selten gefährlich vors Tor. Dennoch war Doumbias Ausgleichstreffer, den er in der 82. Minute aus spitzem Winkel erzielte, verdient. Davor hatten die Tessiner mehrere Pfostenschüsse beklagt.
Mit dem Unentschieden konnten am Schluss beide Teams leben. Servette bleibt im heimischen Stadion unbesiegt und Lugano hat sich nach 0:2-Rückstand und hartem Kampf immerhin mit einem Punkt belohnt.
Servette - Lugano 2:2 (2:1)
5842 Zuschauer. SR Fähndrich.
Tore: 3. Rouiller (Pflücke) 1:0. 26. Stevanovic (Cognat) 2:0. 41. Celar (Mai) 2:1. 82. Doumbia (Haile-Selassie) 2:2.
Servette: Frick; Diallo (69. Rodlin), Vouilloz, Rouiller, Clichy; Cognat (85. Valls), Douline (46. Baron), Pflücke (69. Cespedes); Stevanovic, Fofana (46. Monteiro), Kutesa.
Lugano: Saipi; Arigoni, Mai, Hajdari, Valenzuela; Sabbatini (68. Bislimi), Doumbia; Steffen (68. Aliseda), Bottani (76. Amoura), Mahou (68. Haile-Selassie); Celar (45. Babic).
Bemerkungen: Servette ohne Sawadogo (gesperrt), Antunes, Bedia, Behrami, Crivelli und Severin (alle verletzt). Lugano ohne Daprela (gesperrt), Durrer, Facchinetti (beide verletzt), Ziegler (nicht im Aufgebot). 28. Pfostenschuss Steffen. 31. Pfostenschuss Arigoni. 41. Rote Karte Rouiller, Celar fällt verletzt aus. 49. Pfostenschuss Valenzuela. 88. Gelb-Rote Karte Valenzuela.
Verwarnungen: 23. Hajdari. 51. Valenzuela, 61. Sabbatini, 68. Monteiro.
(nih/sda)