Den Young Boys gelingt beim heimstarken Lausanne-Sport der Befreiungsschlag. Der Meister erzielt beim Einstand von Rückkehrer Christian Fassnacht seine ersten Tore im Jahr 2025 und gewinnt 2:1.
Es dauerte gerade einmal 14 Sekunden, bis Lausannes Bollwerk nach sechs Heimspielen ohne Gegentor riss. Joël Monteiro verwertete vom rechten Flügel in die Mitte ziehend ein Zuspiel von Filip Ugrinic und brauchte bei seinem Führungstreffer nur vier Sekunden länger als Ifeanyi Mathew im letzten März für den FCZ sowie Moussa Konaté und Ermir Lenjani 2015 respektive 2019 für Sion bei den schnellsten Toren in der Super-League-Historie. Elf Minuten später erhöhte Ugrinic mit einem Handspenalty.
Für die Young Boys waren es im fünften Pflichtspiel die ersten Tore im Jahr 2025 und unter Trainer Giorgio Contini. Rückkehrer Christian Fassnacht hätte seinen geglückten Einstand noch veredeln können, hätte er in der 53. Minute einen Kopfball ins statt neben das Tor gesetzt. Lausanne seinerseits liess in der Tuilière nach 553 Minuten zum ersten Mal seit dem 22. September wieder ein Gegentor im heimischen Stadion zu.
Begünstigt wurden die frühen Berner Tore durch Lausannes erzwungene Umstellungen in der Verteidigung. Aufgrund der Sperren von Karim Sow und Raoul Giger musste Ludovic Magnin auf zwei Positionen umstellen. Oliver Custodio vertrat Giger als gelernter Innenverteidiger auf der rechten Seite, Kévin Mouanga rückte für Sow in die Innenverteidigung. Beim 0:1 sah Custodio gegen Monteiro nicht gut aus, vor dem Penalty zum 0:2 stand ein Handspiel von Alvyn Sanches.
Lausanne steckte in der Folge nicht auf, scheiterte zunächst aber an der Abseitslinie (Kaly Sène in der 14. Minute) und an der Latte (Jamie Roche in der 37.). Auch Morgan Poatys Anschlusstreffer nach einer Stunde brachte keine Wende mehr, nicht zuletzt weil in der Folge Alban Ajdini (64.) eine grosse Chance nicht nutzte und Aliou Baldé im Abschluss ebenfalls schwächelte (87.).
Lausanne-Sport - Young Boys 1:2 (0:2)
6648 Zuschauer.
SR Schärer.
Tore: 1. (0:14) Monteiro (Ugrinic) 0:1. 12. Ugrinic (Penalty) 0:2. 61. Poaty (Diabaté) 1:2.
Lausanne-Sport: Letica; Custodio, Mouanga, Dussenne, Poaty (79. Fofana); Sanches, Roche (63. Bernede), Koindredi; Okou (63. Balde), Sène (63. Ajdini), Diabaté (79. Parra).
Young Boys: Keller; Athekame, Camara, Benito, Hadjam; Fassnacht (63. Colley), Raveloson, Ugrinic (50. Lakomy), Monteiro; Virginius (63. Chaiwa), Itten (88. Elia).
Verwarnungen: 37. Itten, 66. Diabaté, 92. Koindredi.
Lugano beweist erneut eine Meisterqualität: Der Super-League-Leader gewinnt zum zweiten Mal in Folge in der Nachspielzeit. Er schlägt Sion zuhause dank eines Penaltys in der Nachspielzeit und eines Eigentors 3:2.
Ausgerechnet Kreshnik Hajrizi, der aus Polen in die Schweiz zurückgekehrte ehemalige Luganese, der beim FC Sion sein Debüt gab, lancierte in der 82. Minute mit einem Eigentor die verrückte Schlussphase der Partie. Bevor Anto Grgic in der 94. Minute einen Handspenalty zum 3:2 verwertete, lenkte Hajrizi eine scharfe Hereingabe von Mattia Zanotti zum 2:1 ins Tor.
Der als Ersatz für den nach Deutschland gezogenen Joël Schmied verpflichtete ehemalige Super-League-Spieler von Lugano und Sittener Junior bestritt seinen ersten Einsatz für das Fanionteam der Walliser. Gleichbedeutend mit der Niederlage war das Malheur des 25-jährigen Innenverteidigers glücklicherweise nicht, denn der eingewechselte Sion-Joker Dejan Sorgic glich in der 88. Minute noch einmal aus. Erst das unglückliche Handspiel von Mohcine Bouriga brachte schliesslich die Entscheidung.
Lugano, das in der ersten Halbzeit durch Anton Mirantschuk in Rückstand geraten und durch Shkelqim Vladi zum Ausgleich gekommen war und sich in Abwesenheit von MVP Renato Steffen erneut schadlos hielt, holte sich damit wie schon beim 3:2 in Winterthur vor einer Woche in der Nachspielzeit den Sieg.
Die Tessiner werden die Tabelle nach dem Wochenende als erste Mannschaft in dieser Saison eine fünfte Runde am Stück anführen. Der erste Verfolger Basel kann am Sonntag mit einem Sieg beim FC Zürich wieder auf einen Punkt aufschliessen.
Lugano - Sion 3:2 (1:1)
3287 Zuschauer.
SR Dudic.
Tore: 15. Mirantschuk 0:1. 25. Vladi 1:1. 82. Hajrizi (Eigentor) 2:1. 88. Sorgic (Lavanchy) 2:2. 94. Grgic (Penalty) 3:2.
Lugano: Saipi; Zanotti, Mai, Hajdari, Valenzuela; Bislimi (74. Aliseda), Doumbia (74. Mahmoud); Cimignani (58. Grgic), Daniel Dos Santos (58. Mahou), Bottani; Vladi (81. Koutsias).
Sion: Fayulu; Lavanchy, Hajrizi, Barba, Hefti (88. Bouriga); Kabacalman; Berdayes, Mirantschuk (80. Kololli), Kronig; Bouchlarhem (88. Marquinhos Cipriano), Chouaref (80. Sorgic).
Verwarnungen: 36. Bislimi, 42. Bouchlarhem, 69. Zanotti, 72. Chouaref. (riz/sda)