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FC Luzern: Alpstaeg will alle rauswerfen – das Wichtigste vor der GV

21.07,2018 Luzern, Swissporarena Fussball Herren Super League Saison 2018/2019 FC Luzern - Neuchatel Xamax FC 0:2 . Im Bild:Bernhard Alpstaeg (Hauptgeldgeber FC Luzern) Sponsor Aktion Gestik Einzelbil ...
Er kann alleine bestimmen, was mit dem FC Luzern passiert: Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg.Bild: imago/Geisser

Wirft FCL-Besitzer Alpstaeg heute die ganze Klubführung raus? Das wissen wir vor der GV

Rund sieben Wochen nach dem von FCL-Besitzer Bernhard Alpstaeg geplanten Termin findet die GV der FCL Holding AG doch noch statt. Die dortigen Entscheidungen sind für den FC Luzern wegweisend. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
21.12.2022, 11:3221.12.2022, 13:21
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Heute ist es so weit. Bernhard Alpstaeg, Mehrheitsaktionär des FC Luzern, will die gesamte Führungsriege des Klubs des Amtes entheben. Damit greift er nicht nur Präsident Stefan Wolf, sondern vor allem auch Sportchef Remo Meyer an. Rund sieben Wochen nach dem ursprünglich geplanten Termin findet am Mittwochabend die GV der FCL Holding AG statt.

Wieso findet die GV erst jetzt statt?

Die Generalversammlung am 3. November wäre ausserordentlich gewesen – Alpstaeg rief diese ein, um sein Vorhaben schneller durchbringen zu können. Weil Alpstaeg aber nicht auf die Forderung von Mitaktionär Josef Bieri einging und keine vorsorglichen Massnahmen erliess, sah sich der Verwaltungsrat der Holding AG gezwungen, die GV zu verschieben. Dieser machte geltend, «dass die von Bernhard Alpstaeg gestellten Anträge den anwendbaren Vereinbarungen sowie den abgegebenen Zusicherungen widersprechen». Da nun die reguläre GV ansteht, hat dies aber keinen Einfluss mehr.

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FCL-Präsident Stefan Wolf (m.) und Minderheitsaktionär Josef Bieri (r.).Bild: keystone

Wird Alpstaeg mit seinem Vorhaben durchkommen?

Gemäss der Luzerner Zeitung sieht es stark danach aus. Alpstaeg werde sich wohl selbst als neuen Präsidenten und Ein-Mann-Verwaltungsrat wählen. Neben Sportchef Meyer und Präsident Wolf will der Mitbesitzer von swisspor auch Bieri, dem die restlichen 48 Prozent der Aktien gehören, loswerden. Bieri hatte sich zuvor auf die Seite von Wolf und Co. geschlagen. Danach könnte Alpstaeg alle Positionen im Klub mit Personen nach seinem Geschmack besetzen. Als neue Präsidentin brachte er in einem Interview mit dem Blick seine eigene Tochter ins Spiel.

Wie könnten Bieri und Co. das noch verhindern?

Die Beschlüsse, die an der GV getroffen werden, könnten innerhalb von zwei Monaten angefochten werden. Wie die Luzerner Zeitung aus dem Umfeld der FCL-Klubführung gehört hat, will diese genauer prüfen, wie Alpstaeg zur Aktienmehrheit gekommen ist. Dabei gehe es um den Kauf des Aktienpakets von Ehrenpräsident Walter Stierli, das 26 Prozent der FCL-Aktien beinhaltete. Hier wird beanstandet, dass das Vorkaufsrecht der übrigen FCL-Aktionäre übergangen worden sei. Bei Bieri und der Klubführung sei in den letzten Tagen ein gewisser Optimismus spürbar gewesen. Weder Bieri noch Alpstaeg äusserten sich vor der bevorstehenden GV öffentlich.

Auf welcher Seite stehen die Fans?

Die Fans des FCL stehen klar hinter der Vereinsführung. Mit der Aktion «Zäme meh als 52%» setzen sie sich für diese ein. Sie sind der Überzeugung, dass der Verwaltungsrat nach Beilegung des Aktionärsstreits im Frühjahr 2021 «erstmals überhaupt nach Kompetenzen zusammengesetzt wurde», wie es in einer Medienmitteilung heisst. Sie fordern unter anderem die Abkehr vom Mehrheitsaktionärs-Modell, denn dies sei es, was am Konstrukt des Vereins falsch und gefährlich sei: «Dass eine einzige Person alles entscheiden kann.» Dabei bekamen die Fans auch Unterstützung, unter anderem von der Vereinslegende David Zibung und dem aktuellen Goalie Marius Müller.

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Die Fans des FC Luzern bei einem Heimspiel im Oktober.Bild: keystone

Was bedeutet das für Trainer Mario Frick?

Der Posten von Mario Frick wäre auch bei einem Alleingang von Alpstaeg in der Vereinsführung nicht in Gefahr. Der Besitzer zeigte sich vom liechtensteinischen Trainer beeindruckt: «Der FCL stand vor einem halben Jahr am Abgrund», sagte er im Oktober und fügte an: «Trainer Mario Frick hat dann alles gerettet.» Dabei verneint er auch das Verdienst von Sportchef Meyer an den Erfolgen, die der FCL unter anderem mit dem Cupsieg im Frühling 2021 feierte. Wie Frick auf eine Entlassung von Meyer und Co. reagieren würde, ist nicht bekannt. Nach dem Rundumschlag von Alpstaeg zeigte er sich aber unzufrieden über die Unruhen rund um den Verein, die es dem Team schwierig machen würden.

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Muss sich vorerst keine Sorgen um seinen Job machen: FCL-Coach Mario Frick.Bild: keystone

Was ist das wahrscheinlichste Szenario?

Wie bereits beschrieben, geht die Luzerner Zeitung davon aus, dass sich Alpstaeg durchsetzen wird. Eine andere mögliche Lösung wäre, dass sich Alpstaeg und Bieri doch noch irgendwie einigen. Dies wäre aber wohl nur möglich, wenn der Sportchef ausgewechselt wird. Dass sich Alpstaeg damit zufriedengibt, dass Meyer im Amt bleibt, gilt als höchst unwahrscheinlich. Doch selbst im Falle eines solchen «Burgfriedens» würde wohl nicht langfristig Ruhe einkehren.

Der Sportchef des FC Luzerm, Remo Meyer anlaesslich einer Medienkonferenz zum Saisonabschluss des FC Luzern am Montag, 30. Mai 2022 in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Ihn will Alpstaeg unbedingt loswerden: Sportchef Remo Meyer.Bild: keystone

Wann ist das Ergebnis bekannt?

Die GV ist nicht öffentlich – nicht einmal der Ort der Versammlung wird offiziell kommuniziert. So ist auch unklar, wann über die Entscheidungen, die am Mittwochabend getroffen werden, informiert wird. Gemäss der Luzerner Zeitung ist es gut möglich, dass diese erst am Donnerstag offiziell bekannt gegeben werden.

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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horst
21.12.2022 12:51registriert Dezember 2015
Ein verbitterter, alter Mann.
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re-spectre
21.12.2022 12:32registriert Dezember 2019
Als Luzerner und Fußballfan, also nicht unbedingt FCL-Fan, schaudert mich das kindliche Machtgehabe dieses alten Möchtegernalleinherrschers schon ziemlich. Statt Kompetenz seine Tochter an die Spitze hieven zu wollen, zeugt von beleidigter Unreife. Statt auf die Fans zu hören, ignoriert er sie. Was wäre der FCL ohne seine kreischenden, durchgeknallten fussballiebenden Fans? Will dieser Greis denn überall in der Stadt angepöbelt werden in seiner schmalen Zukunft? Unglaublich diese Uneinsichtigkeit. Es bleibt zu hoffen, dass seine Tochter ihn noch umstimmen kann. Sonst Fans bleibt bitte zuhause!
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Sitzplätzler
21.12.2022 11:59registriert April 2017
Wer sich dafür interessiert, wie sich Alpstäg, Stierli und Co. über die Jahre am FCL bereichert haben mit Vertuschung und ähmlichem, ist folgender Blog sehr zu empfehlen:

https://adventsblog.meh-als-52.ch/?utm_source=fclforum
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