«Es ist ein unglaubliches Gefühl», sagte Manuel Akanji unmittelbar nach dem Schlusspfiff bei Blue im Interview. «Wir sind alle überglücklich.»
In den vergangenen Wochen gewann er mit Manchester City bereits die englische Meisterschaft und den Cupfinal. Erfolge, die die Spieler nicht ausgelassen feiern konnten. «Im Hinterkopf war immer, dass es noch nicht fertig ist. Es fehlte noch der Champions-League-Final», sagte Akanji.
Inter Mailand machte es den offensivstarken Citizens schwer. Erst in der 68. Minute gelang dem klaren Favoriten das 1:0. «Es war wahrscheinlich eines der schlechtesten Spiele in dieser Saison, aber Hauptsache, haben wir gewonnen. In der ersten Halbzeit war es schwierig zu spielen, in der zweiten Hälfte ging es besser. Am Ende hat es auch etwas Glück gebraucht, es war eine Kampfleistung.»
Akanji hatte einen beträchtlichen Anteil am Treffer, der sich als siegbringend erwies. Der Abwehrspieler ging mit nach vorne, lancierte Bernardo Silva, der mit einem klugen Rückpass für Torschütze Rodri auflegte. «Ich sah den Raum und der Trainer hatte mir gesagt, dass ich attackieren solle, wenn sich die Möglichkeit bietet», verriet Akanji.
Die mit dem Final der Königsklasse abgeschlossene Saison 2022/23 hatte Manuel Akanji noch bei Borussia Dortmund in Angriff genommen. Dort hatte er noch ein Jahr Vertrag, aber weil er diesen nicht verlängern wollte, drängte der BVB auf einen Verkauf. In diesem Sommer wäre der Klub leer ausgegangen. So geriet Akanji aufs Abstellgleis, musste auf die Tribüne, weil Dortmund mit anderen Spielern plante. Kurz bevor sich das Transferfenster schloss, kam es zum Wechsel zu Manchester City.
Auf der Insel überzeugte er seinen neuen Trainer Pep Guardiola derart, dass der 27-Jährige auf Anhieb Stammspieler wurde. «Ich hätte das vor einem Jahr niemals geglaubt, dass ich jetzt als Champions-League-Sieger mit ManCity hier stehe», gestand Akanji. «Aber da sieht man, wie schnell es gehen kann in einer Karriere.»
26 Jahre nach Stéphane Chapuisat mit dem BVB gewann zum zweiten Mal ein Schweizer Nationalspieler, der im Final zum Einsatz kam, die Champions League. Ciriaco Sforza (2000) und Xherdan Shaqiri (2013, 2019) sassen bei den Erfolgen von Bayern München bzw. FC Liverpool jeweils auf der Ersatzbank.