Zwölf Punkte Rückstand aufs rettende Ufer. Es ist Ende März, als es ausgeschlossen scheint, dass der FC Winterthur den Klassenerhalt in der Super League ohne Umweg über die Barrage schaffen kann.
Nun ist Mitte Mai – und alles anders. Der FCW hat eine Erfolgsserie hingelegt und von den letzten acht Partien nur eine verloren. Völlig losgelöst haben die Winterthurer den Rekordmeister GC und Yverdon überholt. Sie haben es in der letzten Runde, im Heimspiel gegen Sion, in den eigenen Füssen, oben zu bleiben.
Diesen Erfolg verdankt der FCW vor allem auch seinem Trainer: Uli Forte. Dem 51-jährigen Coach gelang es, dem Klub und seinen Fans mit dieser Serie neue Hoffnung zu geben. Es mehren sich rund um die Schützenwiese die Stimmen, die behaupten: Uli Forte ist mehr als nur ein Magier – Uli Forte ist ein Ausserirdischer.
Das ist keine Verschwörungstheorie. Forte selbst liefert die Beweise frei Haus. Seine Dächlikappe? Links beschriftet mit drei Buchstaben: UFO. Eine offene Botschaft an jeden, der Augen hat. So wie die Tatsache, dass Winterthur bis jetzt 10 Siege geholt und 41 Tore erzielt hat: 10 + 41 = Area 51.
Plötzlich ergibt auch der jahrelange Auftritt des Kosmonauten auf der Schützenwiese maximalen Sinn. Man hielt Juri, den stummen Mann im Raumanzug, für ein skurriles Maskottchen. Dabei wurde er einst von Fortes Planet als Kundschafter nach Winterthur geschickt. Die Mission Klassenerhalt war von langer Hand geplant.
Natürlich spielt es dem FCW in die Karten, wie ungeschickt sich die Konkurrenz verhält. Die aus den USA gesteuerten Grasshoppers wirken wie ein Satellit, der aus der Umlaufbahn geraten ist.
Signale, die vom Campus in den Kosmos gesendet werden, versinken irgendwo in einem schwarzen Loch. Ganz im Gegenzug zu jenen von Uli Forte, der dem Mutterschiff vielleicht bald ein «Mission erfüllt» funken kann.
Und selbst wenn es in der letzten Runde in die Hosen gehen sollte und Winterthur – ausgeschlossen ist es nicht – absteigen muss, ist nichts verloren. Dann gilt nächste Saison: Beam me up, Uli!