An der Euro 2016 in Frankreich nehmen erstmals überhaupt 24 Mannschaften teil. Gastgeber Frankreich ist gesetzt, die restlichen 23 Teilnehmer werden in neun Quali-Gruppen ermittelt. Dabei sind jeweils die ersten zwei jeder Gruppe plus der beste Drittklassierte aller Gruppen direkt für die Endrunde qualifiziert, die verbleibenden acht Gruppendritten ermitteln in vier Barragespielen die restlichen vier EM-Teilnehmer.
Schlägt die Schweiz im September Slowenien, ist die direkte Qualifikation für die Euro 2016 so gut wie geschafft. Dann müsste das Team von Vladimir Petković gegen Estland und San Marino Punkte liegen lassen, was eher unrealistisch ist.
Die Engländer werden die Gruppe auf dem ersten Rang beenden, Estland kämpft um Rang 3 und die Barrage.
Island, das Überraschungsteam der Gruppe A, belegt weiterhin den ersten Platz. Das Team des schwedischen Coachs Lars Lagerbäck ist auf bestem Weg, sich erstmals überhaupt für eine Europameisterschaft zu qualifizieren.
Die Holländer haben sich nach einem schwachen Start gefangen, müssen aber in den verbleibenden vier Partien noch je einmal gegen Island und Tschechien antreten. Ohne Chance dürfte die Türkei bleiben, die Mannschaft von Fatih Terim hat das mit Abstand schwerste Restprogramm (Niederlande, Tschechien, Island).
Die Waliser wollen sich nach 1976 erstmals wieder für eine EM qualifizieren, heuer stehen die Chancen nicht schlecht. Aus den beiden Direktduellen mit WM-Viertelfinalist Belgien resultierten für die Mannschaft um Superstar Gareth Bale ein Sieg und ein Unentschieden, zudem darf Wales noch gegen Zypern, Bosnien-Herzegowina und Andorra antreten.
Dahinter streiten sich mit Belgien, Israel, Zypern und Bosnien-Herzegowina noch vier Teams um Rang 2. Es ist davon auszugehen, dass die Belgier aufgrund des lockersten Schlussprogrammes das Rennen machen.
Die Slowakei hat Europameister Spanien im Hinspiel geschlagen und führt die Gruppe verdient an, allerdings haben die Iberer im Rückspiel die Chance, sich Rang 1 zurückzuerobern. Die Ukraine muss noch je einmal gegen die Slowakei und Spanien antreten und kommt wohl nicht über den Barrageplatz hinaus.
Die Polen spielen in den verbleibenden vier Spielen noch gegen Deutschland, Schottland und Irland – ob das Team von Adam Nawałka danach immer noch von der Spitze grüsst, ist mehr als offen.
Irland kämpft mit den Schotten um Rang 3 und die Barrage, beide Teams haben das exakt gleiche Restprogramm, unter anderem warten noch je Polen und Deutschland.
Ungarn hat im Dreikampf mit Rumänien und Nordirland die schlechtesten Karten, es muss noch je einmal gegen die beiden Leader der Gruppe F antreten.
Die Färöer und Finnland haben sich aus dem Endrunden-Rennen so gut wie verabschiedet. Die Lachnummer der Gruppe ist Griechenland: Vor einem Jahr noch im WM-Achtelfinal, haben die Griechen zuletzt zweimal gegen die Färöer-Inseln verloren.
Respekt, Österreich! Respekt, Marcel Koller! Was der Schweizer Trainer im Land des Apfelstrudels leistet, ist grossartig. Unser östlicher Nachbar hat gestern die Russen auswärts bezwungen und ist auf dem besten Weg, sich erstmals aus eigener Kraft für eine EM-Endrunde zu qualifizieren (2008 war Österreich als Gastgeber gesetzt).
Hinter den Ösis kämpfen Schweden und Russland um die direkte Qualifikation, Liechtenstein und Montenegro haben aufgrund des schweren Schlussprogrammes wohl keine Chancen mehr.
Skandal am Freitag in der Partie zwischen Kroatien und Italien: Unbekannte haben ein Hakenkreuz auf den Rasen des Stadions in Split gesprayt. Wie hart die Kroaten bestraft werden und ob sogar der Ausschluss von der EM 2016 droht, ist aktuell noch nicht klar.
Ansonsten ist in dieser Gruppe alles offen. Auch Bulgarien und Norwegen haben noch intakte Chancen, sich auf direktem Weg für die Euro 2016 in Frankreich zu qualifizieren.
Portugal spielt zwar unter anderem noch gegen Dänemark und Albanien, wird die Gruppe aber wohl auf Rang 1 beenden. Für die Albaner zählt vor allem die Direktbegegnung gegen Dänemark, das Hinspiel endete mit einem 1:1. Zieht Albanien im September in Kopenhagen den Kürzeren, ist Dänemark so gut wie durch und direkt für die Euro qualifiziert. Für die Serben ist vermutlich sogar die Barrage schon zu weit entfernt.