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Zusammenstösse bei Hochrisikospiel in Paris

Fans argue on stands during the UEFA Nations League soccer match between France and Israel at the Stade de France stadium in Saint-Denis, outside Paris, Thursday Nov. 14, 2024. (AP Photo/Thibault Camu ...
Fans streiten auf den Tribünen während des UEFA-Nations-League-Fußballspiels zwischen Frankreich und Israel.Bild: keystone

Zusammenstösse bei Hochrisikospiel in Paris zwischen Frankreich und Israel

14.11.2024, 22:1414.11.2024, 23:13

Überschattet von kleineren Ausschreitungen ist das Hochrisikospiel zwischen Frankreich und Israel im Stade de France von Paris über die Bühne gegangen. Staatschef Emmanuel Macron musste auf der Tribüne mit ansehen, wie sich rund 50 Personen in der ersten Halbzeit des Nations-League-Spiels eine Rangelei in der Nordkurve lieferten. Auch sportlich bekam Macron wenig Erfreuliches zu sehen, der Weltmeister von 2018 kam nicht über ein müdes 0:0 hinaus.

Trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen blieb es im Stadion nicht ruhig. Bei den Zusammenstössen waren auch Fans mit israelischen Fahnen beteiligt, wie auf Videos zu sehen war. Die Sicherheitskräfte und Polizisten griffen schnell ein und trennten die beiden Gruppen. Der Vorfall dauerte gut zwei Minuten.

Sportlich lieferte die Équipe Tricolore ohne ihren Superstar Kylian Mbappé eine enttäuschende Vorstellung ab. Frankreich steht zwar durch den Punktgewinn im Viertelfinale, im Kampf um den Gruppensieg verschlechterte sich aber die Ausgangsposition. Denn Italien vergrösserte nach dem 1:0 (1:0) in Belgien den Vorsprung auf drei Zähler und hat am Sonntag zudem ein Heimspiel gegen die Franzosen.

Keine Zwischenfälle bis zum Anpfiff

Bis zum Anpfiff war es in Paris noch ruhig geblieben. Ein massives Polizeiaufgebot sicherte das Stadion bereits seit dem Nachmittag weitläufig ab. Laut Pariser Polizeichef Laurent Nuñez galt die Partie als Hochrisikospiel. 4.000 Polizisten waren für die Begegnung im Einsatz. Sie arbeiteten im Stadion, drumherum und auch im Nahverkehr. Zusätzlich waren 1.600 Sicherheitskräfte in der Spielstätte eingesetzt.

Viele Plätze im Stadion blieben aber leer, schätzungsweise rund 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten nur das Spiel. Darunter waren auch einige israelische Anhänger trotz einer Warnung von Israels Nationalem Sicherheitsrat. Auch Macron sowie die Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy und François Hollande verfolgten das Spiel auf der Tribüne.

Kleine Demonstration in Stadionnähe

Wenige Kilometer vom Stadion entfernt demonstrierten am frühen Abend Hunderte unter dem Motto «Man spielt nicht mit dem Genozid» gegen das Fussballspiel. Einem dpa-Reporter zufolge war die Lage vor Ort ruhig.

Angesichts der gezielten Angriffe auf israelische Fussballfans vergangenen Donnerstag in Amsterdam gibt es Sorgen um die Sicherheit. Israels Nationaler Sicherheitsrat rief die Bürger generell zur Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland auf. Sie sollten Sport- und Kulturveranstaltungen ausserhalb Israels meiden, an denen israelische Teams oder Künstler teilnehmen, wie die Zeitung «Haaretz» unter Berufung auf den Sicherheitsrat berichtete. (sda/dpa)

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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dubox
15.11.2024 04:01registriert Dezember 2015
Fast 6000 Polizisten und Sicherheitskräfte, Frankreichs Anti-Terror-Einheit, Nachrichtendienste, und wer weiss wer noch im Hintergrund aktiv war. All das um ein Fussballspiel durchführen zu können. Man sollte solche Spiele einfach absagen und kriegstreibende Nationen ausschliessen.
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Maya Eldorado
14.11.2024 22:33registriert Januar 2014
Die Frage ist einfach, wie weit das Antisemitismus oder einfach Wut, aiuf die Art, wie Israel das Hamasproblem lösen will.
Uebrigens, die Gazabewohner getrauen sich nicht, sich gegen die Hamas aufzulehnen. Das kann bis zur Exekution führen.
Private Umfragen zeigen deutlich, dass die meisten gegen die Hamas sind.
In der Gegend Israel und Palästina gibt es Bewegungen, wo sich Israelis und Palästinenser treffen, die sich gegenseitig trösten und Mut für Frieden machen. Diese Bewegungen sollen seit dem Massaker der Hamas massiv zugenommen haben.
So etwas gibt Hoffnung.
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