Einige der Fragezeichen rund um den russischen Eishockey-Goalie Ivan Fedotov scheinen sich aufzulösen. Der Olympiasilber-Gewinner von Peking verschwand am Wochenende zwischenzeitlich von der Bildfläche, nachdem er in St. Petersburg wegen angeblicher Wehrdienstverweigerung festgenommen worden war (watson berichtete).
Der 25-Jährige hatte unlängst einen NHL-Vertrag bei den Philadelphia Flyers unterschrieben und hätte in der kommenden Saison erstmals den Sprung nach Nordamerika wagen wollen. Dazu scheint es nun nicht zu kommen. Wie die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Informationen aus den russischen Sicherheitsorganen berichtet, sei Fedotov auf eine Militärbasis auf der Arktis-Insel Nowaja Semlja strafversetzt worden.
Zwischenzeitlich soll der Torhüter auch einen gesundheitlichen Zusammenbruch erlitten haben und in ein Spital verlegt worden sein. «Dort ist dann die Militärpolizei aufgetaucht und hat ihn auf den Stützpunkt Seweromorsk auf Nowaja Semlja verlegt», sagt Fedotovs Agent Alexei Ponomaryev. Weder er noch die Familie des Torhüters hätten die Chance gehabt, mit Fedotov zu sprechen.
Russian media are covering the Ivan Fedotov story: Former CSKA and Russian national team goaltender will be stationed in an arctic naval Navy training facility until September, and then deployed somewhere for up to a year of military service. He will miss the upcoming season.
— Andrew Zadarnowski (@AZadarski) July 4, 2022
Wie TSN-Moderator Andrew Zadarnowski nun schreibt, soll feststehen, dass Fedotov trotz Vertrag mit Philadelphia in der Saison 2022/23 nicht in der NHL spielen wird. Stattdessen soll er bis September auf dem Stützpunkt Seweromorsk stationiert bleiben und danach ein Jahr Militärdienst leisten – oder für zwei weitere Jahre beim Militärklub ZSKA Moskau unterschreiben. Normalerweise würde es Spitzensportlern erlaubt, den Dienst aufzuschieben, solange sie mit einem Team trainieren. Doch den Behörden sei der geplante Abschied Fedotovs bei ZSKA Moskau sauer aufgestossen. (abu)
Daran sieht man wieder einmal, wie willkürlich die russische Regierung handelt