Niels Hintermann sorgt für den ersten Weltcupsieg eines Zürchers seit fast 30 Jahren. Der 21-Jährige freut sich darüber, «den Berglern gezeigt zu haben, dass Zürich existiert». Im Interview mit der SDA verrät Hintermann ab wann er an den Sieg glaubte und warum ihm das Skifahren schon in die Wiege gelegt wurde.
Niels Hintermann, was erhofften Sie sich am Freitagmorgen von diesem Rennen?
Niels Hintermann: «Die Zielsetzung lautete Top 30, so wie bis jetzt an jedem Weltcup-Rennen. Nach dem Slalom war ich 23. und dachte: Bitte Top 20. Als ich im Ziel «grün» leuchten sah, dachte ich cool, das gibt sicher mein bestes Weltcup-Resultat.»
Wann glaubten Sie an mehr?
«Als Alexis Pinturault (Vierter nach dem Slalom) hinter mir blieb, dachte ich ans Podest. Dass es dann der Sieg wurde, habe ich noch jetzt nicht realisiert. Auf dem Podest im Ziel ging mir nicht mehr viel durch den Kopf, ich wollte es einfach nur geniessen.»
Wer sind Sie?
«Ich bin ein ruhiger und zurückhaltender Mensch. In der Sportmittelschule Engelberg mache ich noch das KV. Anfang Juni werde ich abschliessen. Danach folgt die Rekrutenschule. Und jetzt gerade kriege ich mein Grinsen kaum mehr aus dem Kopf.»
Wann begannen Sie mit dem Skifahren?
«Ich stand zum ersten Mal mit eindreiviertel Jahren auf den Skiern und zwar in der Nähe vom Hoch-Ybrig, in der Ibergeregg. Das Skifahren haben mir meine Eltern beigebracht, also eigentlich mein Vater, der früher einmal auch Trainer von Urs Lehmann war. Meine Mutter ist FIS-Rennen gefahren. Es ist mir also in die Wiege gelegt worden.»
Was wird dieser Sieg bei Ihnen auslösen?
«Das werden wir bald sehen. Nun folgt die Spezial-Abfahrt, wo ich wieder in die Top 30 kommen will. Danach reise ich gleich weiter nach Kitzbühel, wo am Montag eine Europacup-Abfahrt stattfindet. Wir werden also ziemlich schnell sehen, ob mir dieser Sieg zu einem Höhenflug verhilft.»
Mit dem Kombi-Sieg haben Sie die Kriterien für die WM im Februar erfüllt.
«St.Moritz war für mich bis jetzt gar nie ein Thema. Ich bin sogar überrascht, dass die Kombination in dieser Form auch an der WM bestritten wird. Das wusste ich nicht. Von daher werde ich auch in St.Moritz am Start sein.» (zap/sda)