Der amerikanische Basketballspieler Jarred Shaw, der momentan in der indonesischen Liga spielt, wurde festgenommen. Angeblich hatte er versucht, illegale Drogen in das Land zu schmuggeln, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
In Indonesien herrschen strenge Drogengesetze. Verurteilte Schmuggler werden manchmal durch Erschiessungskommandos hingerichtet. Der 34-jährige Jarred Shaw aus Dallas, Texas, wurde am 7. Mai verhaftet, nachdem die Polizei seine Wohnung im Regierungsbezirk Tangerang, nahe der Hauptstadt Jakarta, durchsucht und 132 Cannabisbonbons beschlagnahmt hatte, schreibt CNN.
Die Festnahme erfolgte nach einem Hinweis des Flughafenzolls. Shaw habe demnach ein verdächtiges Luftfrachtpaket aus Thailand erhalten. Nach den indonesischen Anti-Drogen-Gesetzen drohe Shaw im Falle einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe oder die Todesstrafe.
Auf einem in den sozialen Medien kursierenden Video ist angeblich zu sehen, wie Shaw sich wehrt, als die Polizei ihn wegstösst, und «Hilfe … Hilfe!» ruft, als er kurz vor seiner Festnahme steht. Shaw spielt seit 2022 für mehrere Vereine der indonesischen Basketballliga und unterschrieb letztes Jahr einen Vertrag bei den Tangerang Hawks. Während des Verhörs soll er gesagt haben, er wolle die Cannabisbonbons mit anderen Basketballspielern teilen.
Ein Sprecher der Polizei sagte: «Wir führen noch immer die Ermittlungen durch, um das internationale Drogennetzwerk hinter diesem Fall aufzudecken und seinen Vertrieb zu stoppen».
Von Shaw gab es keine Erklärung, als er am Mittwoch von den Behörden auf einer Pressekonferenz in einem orangefarbenen Häftlings-T-Shirt, einer Maske und mit gefesselten Händen vorgeführt wurde.
Der Manager der Tangerang Hawks sagte vor Reportern, dass sie Shaws Verhalten bedauerten und der Verein ihn umgehend entlassen habe, da er gegen den Vertrag verstossen habe. Die indonesische Basketballliga habe Shaw lebenslang vom Spielen ausgeschlossen, sagte ihr Vorsitzender Budisatrio Djiwandono: «Wir tolerieren keine Spieler, Funktionäre oder andere, die in Drogensachen verwickelt sind. In der Basketballwelt ist kein Platz für Drogenkonsumenten».
Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) erklärt, dass Indonesien trotz einiger der strengsten Drogengesetze der Welt ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für den Drogenschmuggel sei. Dies liege unter anderem daran, dass internationale Drogensyndikate gezielt die junge Bevölkerung des Landes ins Visier genommen hätten.
In Indonesien sitzen rund 530 Menschen in der Todeszelle, hauptsächlich wegen Drogendelikten, darunter 96 Ausländer, wie aus Daten des indonesischen Ministeriums für Einwanderung und Strafvollzug hervorgeht. (kek)