Daniele Rugani ist als erster prominenter Fussballprofi am Coronavirus erkrankt. Dies gab sein Verein Juventus Turin am Mittwochabend bekannt. Die Diagnose hat unmittelbare Auswirkungen auf die Fussball-Saison – nicht nur für Juve. Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten zum positiven Test bei Rugani.
Das Wichtigste vorneweg: Daniele Rugani selbst geht es heute gut. Juventus gab in einem Communiqué bekannt, der Verteidiger leide nicht mehr an den bekannten Symptomen.
In der Nacht meldete sich Rugani dann auf Twitter gleich selbst zu Wort. «Ihr habt die News wohl gelesen, deswegen ist es mir wichtig, alle zu beruhigen, die sich Sorgen machen um mich. Mir geht es gut. Ich bitte euch, die Regeln zu befolgen, der Virus macht vor niemandem Halt. Machen wir das für uns, für unsere Liebsten und für unsere Mitmenschen. Danke.»
Avrete letto la notizia e per questo ci tengo a tranquillizzare tutti coloro che si stanno preoccupando per me, sto bene.
— Daniele Rugani (@DanieleRugani) March 12, 2020
Invito tutti a rispettare le regole, perché questo virus non fa distinzioni! Facciamolo per noi stessi, per i nostri cari e per chi ci circonda.#grazie pic.twitter.com/1QqewIKjie
Nach der Diagnose bei Rugani ist es durchaus möglich, dass sich mittlerweile andere Spieler angesteckt haben. Deswegen habe Juventus «mit dem vorgesehenen Isolations-Prozedere begonnen», so der Verein. Zudem wird untersucht, wer alles mit Rugani in Kontakt war.
Wie die Gazzetta dello Sport schreibt, heisst dies konkret, dass die ganze Mannschaft deswegen in Quarantäne muss.
Neben Juventus ist in erster Linie Inter Mailand vom Fall Rugani betroffen. Inter hat am Sonntagabend gegen Juventus gespielt, Rugani sass bei dieser Partie auf der Bank.
Da es währenddessen möglicherweise zu einem Kontakt mit Rugani gekommen ist, hat Inter beschlossen, den Trainingsbetrieb vorerst einzustellen. Gemäss «Tuttosport» ist es gut möglich, dass auch die Inter-Spieler in Quarantäne müssen.
🚨 | ANNUNCIO
— Inter (@Inter) March 11, 2020
Sospensione dell'attività agonistica: il comunicato ufficiale 👉 https://t.co/ClMjUQ70jg#FCIM
Derzeit unklar ist, ob bei Olympique Lyon Massnahmen vorgesehen sind. Die Franzosen haben vor gut zwei Wochen das Hinspiel in der Champions League gegen Juventus absolviert, bei dem Rugani ebenfalls auf der Bank sass.
Die italienische Meisterschaft ruht derzeit, allerdings steht für Juve theoretisch nächste Woche das nächste Pflichtspiel an – das Rückspiel in der Champions League gegen Lyon.
Bisher hat sich weder Juventus noch die UEFA dazu geäussert, doch es scheint derzeit äusserst unwahrscheinlich, dass der italienische Meister am Dienstag tatsächlich antreten kann. Es ist davon auszugehen, dass das Spiel vorerst verschoben wird – im besten Fall.
Auch bezüglich dieser Frage ist noch nichts offiziell. Stand heute scheint es aber gut möglich, dass die Saison für Juventus Turin tatsächlich vorzeitig zu Ende ist.
Die Serie-A-Saison stand schon vor der Diagnose Ruganis auf der Kippe, einige Spieler hatten sich schon früh gegen eine Weiterführung der Meisterschaft ausgesprochen. Und da es jetzt auch den ersten Spieler erwischt hat, ist die Durchführung der Meisterschaft nochmals riskanter.
Gleiches gilt auch für die Champions League. Solange nicht klar ist, dass kein weiterer Juve-Spieler betroffen ist, werden die «Bianconeri» kaum spielen können. Und da die Wahrscheinlichkeit immer grösser wird, dass auch Spieler anderer Teams krank sind oder werden, wäre es keine Überraschung, könnte diese CL-Saison nicht zu Ende gespielt werden.