Die letzten zwei Wochen wurden Sportfans in der Schweiz und auf der ganzen Welt bestens unterhalten. Es gab Tränen der Freude, Tränen der Enttäuschung. Wir sahen epische Schläge im Tischtennis, Marchand-Euphorie in der Schwimm-Arena, grosse Dramen im Leichtathletik-Stadion. Wir konnten zuschauen, wie das amerikanische Basketball-Dream-Team zauberte oder wie Tennisspieler Novak Djokovic Sportgeschichte schrieb.
Sportliche Highlights sind bei Olympischen Spielen selbstverständlich. Wenn die besten Athletinnen und Athleten der Welt in diversen Sportarten aufeinander treffen, ist Spektakel garantiert. Da haben die Organisatoren gar nicht mal so viel damit zu tun.
Wo man den Veranstaltern in Paris ein Kränzchen winden darf, ist bei der grundsätzlichen Organisation. Es gab keine gravierenden Zwischenfälle oder Probleme im direkten Umfeld der Spiele. Angesichts der angespannten Sicherheitslage auf der Welt ist das nicht selbstverständlich.
Der grösste Aufreger war die lange mangelhafte Wasserqualität in der Seine. Aber auch da kam es zum Happy End. Der Triathlon der Männer musste einen Tag nach hinten verschoben werden, ansonsten gingen die Wettbewerbe im Triathlon und Marathonschwimmen grundsätzlich ohne Probleme über die Bühne. Ob die Magen-Darm-Probleme im Lager der Triathleten tatsächlich etwas mit dem Seine-Wasser zu tun haben, ist nicht bewiesen.
Für die besten Spiele der Geschichte reicht das aber noch nicht. Diese Auszeichnung holt sich Paris 2024 dank der Austragungsstätten, der Kulisse und der generellen Stimmung im und ums olympische Dorf.
Das begann schon mit der Eröffnungsfeier auf und um die Seine. Vom historischen Auftritt der Metalband Gojira zur Enthauptung von Marie-Antoinette über die Eurodance-Party auf dem Fluss bis zum Schlussfeuerwerk von Céline Dion. Kaum eine andere Stadt bietet so viel Geschichte und so viele Wahrzeichen wie Paris, und noch nie wurden sie so gut in eine Show integriert.
Besser haben Olympische Spiele noch nie ausgesehen – auch während der Live-Übertragungen. Da war das Beachvolleyball-Stadion direkt neben dem Eiffelturm. Die Fecht-Arena im Palast mit epischer Vorstellung der Athleten auf dem Balkon. Skateboard, 3-vs.-3-Basketball oder Breaken auf dem Place de la Concorde direkt neben dem bekannten Obelisken. Oder die Rad- und Marathonstrecken, die an diversen Wahrzeichen vorbeiführten. Auch die Selfies und Videos der Olympioniken waren aufgrund der Szenerie schöner denn je.
Remco Evenepoel seals the Olympic double with an incredible backdrop! #Paris2024 pic.twitter.com/ibqKa0o5z0
— Eemeli (@LosBrolin) August 3, 2024
Und egal, wo gespielt, gekämpft, geschwommen oder gerannt wurde: Die Stimmung war exzellent. Sämtliche Tribünen waren immer sehr gut gefüllt und wenn Franzosen im Einsatz standen, war es ohrenbetäubend laut. Das steckte auch die Sportlerinnen und Sportler an, die fast ausnahmslos grossartigen Sportsgeist zelebrierten.
Die Olympischen Sommerspiele in Paris waren ein Spektakel erster Güte. Wir freuen uns schon auf Los Angeles in vier Jahren. Die Latte liegt nun extrem hoch. Aber in der Traumfabrik Hollywood sollen sie sich mit epischen Inszenierungen ja ebenfalls gut auskennen.
Ich bin ja nicht so ein Sportfan, habe diesmal aber verhältnismässig viel geschaut.