Lob für die Wahl von David Wagner als YB-Trainer wird Sportchef Christoph Spycher nicht mehr erfahren. Sicher, Wagner hat den Klub in die Champions League geführt. Wagner stand an der Seitenlinie, als das grosse Manchester United 2:1 besiegt wurde. Aber Wagner ist auch der Trainer, mit dem der Meister in den letzten paar Wochen alle Titel-Ambitionen verspielt hat. Darum wurde der Deutsche heute Mittag vom Schweizer Meister freigestellt.
Im Rückblick ist es vielleicht dieses eine Spiel, das Wagner den Job in Bern gekostet hat. Champions League, dritter Spieltag. YB empfängt Villarreal, das wenige Tage zuvor gegen Osasuna 1:2 verloren hat. Wagner analysiert jenes Spiel. Und er kommt zum Schluss: Wir müssen exakt gleich spielen wie Osasuna.
Dass YB ein Team mit anderen Spielertypen ist, blendet er aus. Ebenso, dass die Zeit für einen Systemwechsel zu knapp ist. Und weil er vor den Spielern unverblümt zugibt, Osasuna kopieren zu wollen, verliert er in jenen Tagen im Oktober ganz viel Glaubwürdigkeit.
Spycher ist die Episode natürlich bekannt. Trotzdem ist es richtig, dass er David Wagner weder früher noch später beurlaubt hat. Es war richtig, Wagner die Chance zu geben, die Kabine zurückzugewinnen. Und es ist auch richtig, die Saison nicht abzuschreiben und Wagner irgendwie über die Ziellinie zu schleifen, um dann in der neuen Saison mit einem neuen Trainer anzugreifen.
YB braucht jetzt einen Trainer, der noch rettet, was zu retten ist, bevor alles vollkommen wurmstichig ist.
War ihm gegenüber eigentlich neutral eingestellt, aber meine Sympathie hat er nie richtig gewinnen können.
Und nach dem Grottenkick gegen Servette ist's wohl besser so.
Dann kommt der 16.Titel eben nachste Saison 😉