Der Appenzeller siegte mit 8,22 Metern. Der 23-Jährige strich für diesen Erfolg ein Preisgeld von 30'000 Dollar ein. Eugene bringt Ehammer Glück. Vor einem Jahr hatte der Mehrkämpfer an den Weltmeisterschaften im Mekka der US-Leichtathletik Bronze im Weitsprung gewonnenen (8.16 m).
In bislang 14 Jahren Diamond League holte sich Ehammer als erster Schweizer einen Diamanten. Tagessiege haben neben dem Appenzeller in Oslo zuvor auch schon vier Schweizerinnen geschafft.
Der Ostschweizer legte in Eugene im ersten Versuch mit 8,12 Meter vor. Als der WM-Dritte Tajay Gayle aus Jamaika im vierten Umgang 8,22 Meter erreichte, konterte der Schweizer umgehend mit exakt derselben Weite. Dank dem besseren zweiten Versuch (8,12) reichte dies zum Sieg.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Disziplinen war der Weitsprung der Männer in Eugene nicht mit den absolut Weltbesten besetzt. Miltiadis Tentoglou, der Weltmeister aus Griechenland, fehlte ebenso wie der WM-Zweite Wayne Pinnock aus Jamaika – die beiden hatten in Ungarn 8,50 m und mehr erreicht. Oder auch der Chinese Wang, der Weltmeister von Eugene 2022, war nicht zugegen.
Aber Ehammer muss sich mit seiner Leistung keineswegs verstecken. Der Schweizer Rekordhalter (8,45) bewies bei böigen Verhältnissen, dass er zu den Besten gehört. Er überzeugte mit Konstanz jenseits der 8-m-Marke: 8,12, 8,10, 8,06, 8.22 lauten die Marken der ersten vier Versuche.
Jason Joseph beendet seine bislang beste Saison mit Platz 5 über 110 Meter Hürden. Der Schweizer erreichte in 13,12 Sekunden einen starken Wert. Der Start glückte dem 24-Jährigen nicht, danach machte er aber noch ein paar Ränge gut und kam bis auf sechs Hundertstel an den dreifachen US-Weltmeister Grant Holloway auf Platz 2 heran. Den Sieg holte überlegen der Olympiasieger Hansle Parchment aus Jamaika in der Jahres-Weltbestzeit von 12,93 Sekunden.
Die Äthiopierin Gudaf Tsegay, die im August in Budapest Weltmeisterin über 10'000 Meter wurde, verbesserte den Weltrekord über 5000 m deutlich. Mit einer Zeit von 14:00,21 Minuten nahm die 26-Jährige an der Westküste der USA der Kenianerin Faith Kipyegon, die im Juni in Paris einen Weltrekord aufgestellt hatte, fast fünf Sekunden ab.
Auch der schwedische Olympiasieger Armand Duplantis hatte in Eugene mit seiner Salami-Taktik Erfolg: Der Olympiasieger und Weltmeister aus den USA, der für Schweden startet, überquerte beim Diamond-League-Finale in Eugene 6,23 Meter. Damit sprang der 23-Jährige einen Zentimeter höher als bei einem Hallen-Meeting am 25. Februar im französischen Clermont-Ferrand.
Seine Freiluft-Bestmarke hatte Duplantis bei der Leichtathletik-WM im vergangenen Jahr ebenfalls in Eugene in den USA auf 6,21 Meter geschraubt. Bei der erfolgreichen Titelverteidigung in Budapest war der nur «Mondo» genannte Duplantis vor drei Wochen in Budapest noch knapp an 6,23 Metern gescheitert. (lak/sda)