«Dass es vielleicht Offside war, damit können wir uns nichts kaufen jetzt. Das gehört zum Fussball. Wir müssen beeinflussen, was wir beeinflussen können. Wir waren vor dem Tor zu hektisch, da müssen wir besser werden.»
Thun siegt in Luzern und steht erstmals seit 1955 (!) wieder im Cupfinal
Das Tor
Roy Gelmi schiesst den FC Thun in den Cupfinal. Der Defensivspieler trifft in der 80. Minute nach einem Fehler von Luzern-Goalie David Zibung – und, wie genaues Hinschauen zeigt, nach einer Offside-Position eines Mitspielers.
Roy Gelmi bringt den @fcthun_official mit diesem Schuss in Führung (79.)! *0:1#LUZTHU #HelvetiaSchweizerCup pic.twitter.com/udJqOQ5UEL
— HelvetiaSchweizerCup (@SchweizerCup) 23. April 2019
In der Entstehung des Treffers spielt Dennis Salanovic (der weisse in der Mitte) den Ball zu Dejan Sorgic nach vorne. Sorgic legt danach für Torschütze Gelmi auf.
Das Spiel
Luzern stand nach einer ausgeglichenen ersten halben Stunde dem Führungstor wesentlich näher. Blessing Eleke verfehlte das Tor nur knapp (54.) und mit der Einwechslung von Pascal Schürpf erhöhte das Heimteam den Druck noch einmal. Ein Treffer gelang dem Team von Thomas Häberli aber nicht mehr, auch wenn es in der fünfminütigen Nachspielzeit mit aller Macht den Ausgleich suchte. Klare Torchancen erspielte sich der FCL aber nicht mehr, so dass eine weitere Heimniederlage resultierte. Luzern ist in der Super League das schwächste Heimteam.
Die Reaktionen
«Es ist mir wirklich egal, ob das Tor korrekt war oder nicht», sagt Thun-Trainer Marc Schneider im SRF über den goldenen Treffer. «Luzern ist ein schwieriger Gegner für uns. Es war deshalb ein schwieriges Spiel heute. Ich freue mich sehr für die Spieler und für die Fans.»
«Wir sprachen vor dem Spiel davon, dass Thun letztmals 1955 im Cupfinal stand. Wir sagten uns, dass wir vielleicht eine einzige Chance im Leben erhalten, um dieses Ziel zu erreichen», verrät Thuns Verteidiger Stefan Glarner. Er selber verpasst diese Chance jedoch, weil er verwarnt wurde und im Final gesperrt ist. «Das ist bitter. Aber nun spielt ein anderer für mich und dann holen wir diesen Kübel!»
«Dass es vielleicht Offside war, damit können wir uns nichts kaufen jetzt«, meint Luzerns Trainer Thomas Häberli, «das gehört zum Fussball. Wir müssen beeinflussen, was wir beeinflussen können. Wir waren vor dem Tor zu hektisch, da müssen wir besser werden. Fussball ist manchmal hart, wir müssen das akzeptieren. Wir müssen unsere Chancen besser nutzen. Wenn du im Halbfinal bist und so dominant spielst, dann hoffst du natürlich auf mehr. Das Glück war auch nicht auf unserer Seite.»
Das Telegramm
Luzern - Thun 0:1 (0:0)
12'094 Zuschauer. - SR Jaccottet.
Tor: 80. Gelmi (Sorgic) 0:1.
Luzern: Zibung; Kakabadse, Lucas, Cirkovic, Sidler; Voca, Ndenge (62. Custodio); Vargas, Schneuwly (87. Demjasaj), Rodriguez (58. Schürpf); Eleke.
Thun: Faivre; Glarner, Rodrigues, Sutter, Joss (39. Salanovic); Gelmi; Ferreira, Karlen, Stillhart, Spielmann (70. Tosetti); Sorgic.
Bemerkungen: Luzern ohne Schulz, Schwegler (beide gesperrt), Juric, Knezevic und Schmid (alle verletzt). Thun ohne Da Silva, Kablan (beide gesperrt), Hediger und Ruberto (beide verletzt). 38. Joss verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 56. Ndenge (Foul), 71. Rodrigues (Foul), 85. Glarner (Foul/im Cupfinal gesperrt), 90. Cirkovic (Foul), 93. Sidler (Foul). (sda)
Der Finalgegner
Der zweite Halbfinal steht am Donnerstag auf dem Programm: Im Letzigrundstadion fordert der FC Zürich den formstarken FC Basel heraus. (ram)
Das war der Liveticker:

Thomas Häberli im SRF
«Dass es vielleicht Offside war, damit können wir uns nichts kaufen jetzt. Das gehört zum Fussball. Wir müssen beeinflussen, was wir beeinflussen können. Wir waren vor dem Tor zu hektisch, da müssen wir besser werden.»
Stefan Glarner im SRF
«Luzern machte extrem Druck und hatte auch zwei, drei gute Chancen. Heute hat's auch das Quäntchen Glück benötigt. Wir haben auch schon besser gespielt und verloren, daher nehmen wir das und freuen uns auf den Final.»
«Es ist bitter, dass ich Gelb sah und deshalb im Final gesperrt bin. Nun spielt ein anderer für mich und dann holen wir diesen Kübel!»
Hast du keinen VAR, hast du keinen VAR …
«Es ist mir wirklich egal, ob das Tor korrekt war oder nicht», sagt Thun-Trainer Marc Schneider im SRF dazu. «Luzern ist ein schwieriger Gegner für uns. Es war deshalb ein schwieriges Spiel heute. Ich freue mich sehr für die Spieler und für die Fans.»
Das goldene Tor
Roy Gelmi bringt den @fcthun_official mit diesem Schuss in Führung (79.)! *0:1#LUZTHU #HelvetiaSchweizerCup pic.twitter.com/udJqOQ5UEL
— HelvetiaSchweizerCup (@SchweizerCup) 23. April 2019
Der Beweis, weiss auf rot
JAAAAAWOOOOOOLLLL!!! 🎉🇨🇭🏆⚽️#zämegschichtschribe pic.twitter.com/vUvImGvlJL
— FC Thun (@fcthun_official) 23. April 2019
Pascal Schürpf im SRF
«Es wäre eine riesige Chance gewesen, in den Cupfinal zu kommen. Die Leistung war gut, aber wenn du 0:1 verlierst, kannst du nicht zufrieden sein.»
Die euphorischen Fans
Luzerns Sündenbock
Matchwinner und Trainer

96' - Spielende
Und dann ist Schluss! Thun steht im Cupfinal!
96'
Und dann ist Schluss! Thun steht im Cupfinal!
96'
94'

93' - Gelbe Karte - FC Luzern - Silvan Sidler
92'
Sorgic kann im Gegenzug lange den Ball halten und wertvolle Sekunden verstreichen lassen.
90'
Hauptsach flüssig und golden

89' - Gelbe Karte - FC Luzern - Lazar Cirkovic
88'
Abwarten und Rugenbräu trinken

87' - Auswechslung - FC Luzern
86'
86'

85' - Gelbe Karte - FC Thun - Stefan Glarner
84'
83'

80' - Tor - 0:1 - FC Thun - Roy Gelmi
78'
77'
Der Freistoss bringt nichts ein ausser dem nächsten Luzerner Eckball.
76'
73'

71' - Gelbe Karte - FC Thun - Miguel Rodrigues

70' - Auswechslung - FC Thun
69'
Für einen Cup-Halbfinal reicht's schon jetzt …
66'
64'
63'

62' - Auswechslung - FC Luzern
61'
59'

58' - Auswechslung - FC Luzern
57'
57'

56' - Gelbe Karte - FC Luzern - Tsiy William Ndenge
54'
54'
51'
48'
47'

46' - Spielbeginn

45'+3 - Ende erste Halbzeit
Klar, auch der FCL hat Fans
45'+2
45'+2
45'
Wahrscheinlich geht's den meisten so.
43'
41'
40'

39' - Auswechslung - FC Thun
37'
36'
34'
33'
29'
26'
24'
21'
19'
16'
14'
10'
10'
9'
9'
8'
7'
4'
2'

1' - Spielbeginn
Die Choreos der Fans
Die grosse Chance
Platz 3 in der Super League und die Chance auf den Einzug in den Cupfinal: Für diese Ausgangslage an Ostern hätte vor der Saison in Thun wohl jeder unterschrieben. Trotz der bislang hervorragenden Ausgangslage ist die Euphorie im Berner Oberland etwas gedämpft. «Wir sind in einer schwierigere Phase, das sind wir uns bewusst», sagte Trainer Marc Schneider. Seit mittlerweile neun Spielen warten die Thuner in der Meisterschaft auf einen Sieg.
Die Freude auf den Cup-Halbfinal wollen sich die Thuner trotz der sportliche Krise in der Super League aber nicht nehmen lassen. «Der Cupfinal ist das grösste Spiel in der Schweiz. Für uns ist dieser Halbfinal ein Riesen-Event», sagte Schneider.
Auch Luzern befindet sich in einer schwierigen Phase, beim 2:1 am Samstag in St.Gallen gelang dem Tabellensechsten nach fünf Spielen mit nur zwei Punkten aber ein Befreiungsschlag. Im Falle einer weiteren Niederlage hätte den Luzernern gedroht, wieder ernsthaft in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. «Der Sieg hat gutgetan», sagte Trainer Thomas Häberli.
Aus seiner Sicht steigt die Mannschaft aber nicht als Favorit in die Partie. Gegen die gut organisierten und ohne Schnörkel spielenden Thuner taten sich die Innerschweizer in dieser Saison immer schwer, aus drei Spielen resultierte lediglich ein Punkt. Häberli: «Auch die Thuner rechnen sich in diesem Spiel etwas aus.»
SRF 2 – HD – Live