Die ZSC Lions erspielen sich in der Playoff-Viertelfinalserie gegen Biel vier Matchpucks. Sie gewinnen nach zähem Ringen mit 3:2 nach Verlängerung auch Spiel 3 und können am Freitag den Sack zumachen.
Wieder wurde der ZSC geprüft, und wieder hat er im Stile einer gereiften Mannschaft bestanden. In den Spielen 1 und 2 sorgten die Zürcher mit zwei Toren im Schlussdrittel für die Differenz – diesmal erst in der zweiten Verlängerung. Yannick Zehnder führte mit einem abgelenkten Schuss in der 88. Minute die Entscheidung herbei und versetzte damit den Grossteil der 12'000 Zuschauer in der ausverkauften Arena in Zürich-Altstetten in Jubelstürme. Das Siegtor wurde erst nach Videostudium der Schiedsrichter gegeben.
Zuvor lag in einer Partie mit Chancen hüben wie drüben der erste Bieler Sieg in der Luft. Doch auf das 2:1 durch Damien Brunner in der 55. Minute reagierte der ZSC mit einem «doppelten Denis». Erst verhinderte Denis Malgin das wohl entscheidende Bieler 3:1 ins verlassene ZSC-Tor in extremis, dann lenkte Denis Hollenstein 51 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit einen Schuss von Yannick Weber mit dem Knie zum neuerlichen Ausgleich ab. Weber war es auch, der nach 35 Minuten mit einem Weitschuss die Bieler Führung aus dem Startdrittel durch Viktor Lööv (17.) zunichtegemacht hatte.
Hartnäckige Bieler machten dem souveränen Qualifikationssieger das Leben erneut schwer, profitierten aber auch davon, dass die Lions zu fahrlässig mit ihren zahlreich heraus gespielten Topchancen umgingen. Mehrfach scheiterten sie am Bieler Goalie Harri Säteri oder stellten sie ihr Visier schlecht ein. So beispielsweise Derek Grant (74.), Willy Riedi (76.) oder Sven Andrighetto (84.), die in der Verlängerung alle allein vor Säteri das Siegtor auf dem Stock hatten. Dazu war auch das Powerplay des ZSC kein Trumpf mehr: 4 Strafen, 0 Tore. In den ersten beiden Spielen waren die drei Bieler Strafen umgehend mit einem Gegentreffer bestraft worden.
Trotz des starken Efforts schaffte es Biel erneut nicht, eine Führung wie in Spiel 1 in Zürich (3:2) über die Runden zu bringen. 7:0 Siege für den ZSC lautet nun die Statistik in dieser Saison in den Direktduellen. Findet der EHCB am Freitag nicht endlich ein Rezept, um die scheinbar unaufhaltsamen Zürcher Löwen zu bremsen, ist die Serie schnellstmöglich zu Ende. Gleiches war vor einem Jahr mit einem 0:4 im Halbfinal dem ZSC gegen die Seeländer widerfahren.
ZSC Lions - Biel 3:2 (0:1, 1:0, 1:1, 1:0) n.V.
12'000 Zuschauer. SR Fonselius (FIN)/Kohlmüller (GER), Schlegel/Wolf.
Tore: 17. Lööv 0:1. 35. Weber (Malgin) 1:1. 55. Brunner (Cunti, Künzle) 1:2. 60. (59:09) Hollenstein (Weber) 2:2 (ohne Torhüter). 88. Zehnder (Geering) 3:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 5mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Balcers; Bärtschi.
ZSC Lions: Hrubec; Lehtonen, Geering; Weber, Kukan; Trutmann, Marti; Chris Baltisberger, Harrington; Andrighetto, Malgin, Balcers; Rohrer, Sigrist, Zehnder; Frödén, Grant, Hollenstein; Bodenmann, Schäppi, Riedi.
Biel: Säteri; Christen, Lööv; Grossmann, Yakovenko; Burren, Forster; Stampfli; Kessler, Heponiemi, Rajala; Hofer, Haas, Sallinen; Brunner, Cunti, Künzle; Tanner, Bärtschi, Bachofner; Schläpfer.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Lammikko (verletzt), Biel ohne Delémont, Hischier, Rathgeb (alle verletzt) und Olofsson (überzähliger Ausländer). ZSC Lions von 57:43 bis 59:09 ohne Torhüter.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
5,2
09.22
5,2
09.23
5,2
01.24
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte
Der HC Lugano verkürzt in der Viertelfinalserie gegen Fribourg-Gottéron auf 1:2. Die Tessiner gewinnen beim Qualifikations-Zweiten 2:1 nach Verlängerung. Den Siegtreffer erzielte Arttu Ruotsalainen nach 2:49 Minuten der Overtime mit einem herrlichen Schuss ins Lattenkreuz.
Die Partie war in den ersten zwei Dritteln geprägt von zahlreichen Ausschlüssen. Nicht weniger als 70 Strafminuten sprachen die Schiedsrichter aus. In der 5. Minute musste Fribourgs Captain Julien Sprunger wegen eines Cross-Checks vorzeitig unter die Dusche, in der 38. Minute Luganos John Quenneville wegen übertriebener Härte.
Von daher entbehrte es nicht einer gewissen Logik, dass die ersten beiden Tore in diesem Spiel im Powerplay fielen. Das 1:0 erzielten die Gäste in der 10. Minute gar in doppelter Überzahl. Luca Fazzini täuschte einen Pass an und erwischte den Freiburger Keeper Reto Berra zwischen den Schonern. Der 29-Jährige war schon in der ersten Partie in dieser Serie erfolgreich gewesen. Für Gottérons Ausgleich zeichnete in der 29. Minute Chris DiDomenico verantwortlich.
In den ersten zwei Viertelfinalspielen hatte Lugano zehn Gegentore kassiert, machte Goalie Mikko Koskinen nicht immer die beste Figur. Nun hütete Niklas Schlegel erstmals seit dem 23. Januar wieder das Tor der Bianconeri – er war aufgrund einer Oberschenkel-Verletzung ausgefallen. Und er tat dies auf überzeugende Art und Weise. In der regulären Spielzeit parierte er nicht weniger als 37 Schüsse und trug damit massgeblich zum Break bei. Die vierte Partie findet am Freitag in Lugano statt.
Fribourg-Gottéron - Lugano 1:2 (0:1, 1:0, 0:0, 0:1) n.V.
9095 Zuschauer. SR Stricker/Stolc (SVK), Cattaneo/Gnemmi.
Tore: 10. Fazzini (Carr/Powerplaytor) 0:1. 29. DiDomenico (Sörensen, Wallmark/Powerplaytor) 1:1. 63. Ruotsalainen (Zanetti) 1:2.
Strafen: 6mal 2 plus 5 Minuten (Sprunger) plus Spieldauer (Sprunger) gegen Fribourg-Gottéron, 8mal 2 plus 5 Minuten (Quenneville) plus Spieldauer (Quenneville) gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Wallmark; Quenneville.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Sutter, Streule; Diaz, Borgman; Dufner; Sörensen, Wallmark, Mottet; Sprunger, Schmid, Bykov; Bertschy, De la Rose, DiDomenico; Marchon, Walser, Jörg; Etter.
Lugano: Schlegel; Andersson, Mirco Müller; Tennyson, Wolf; Jesper Peltonen, Alatalo; Guerra; Joly, Thürkauf, Carr; Fazzini, Arcobello, Quenneville; Zanetti, Ruotsalainen, Marco Müller; Verboon, Canonica, Patry; Aleksi Peltonen.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Emmerton und Grégoire (beide überzählige Ausländer), Lugano ohne Granlund, Morini, Walker (alle verletzt), Kempe, Koskinen und LaLeggia (alle überzählige Ausländer). (nih/sda)