Alfred Finnbogason glich in der 23. Minute die Führung der Argentinier aus. Vier Minuten zuvor hatte Sergio Agüero den WM-Finalisten von 2014 mit seinem ersten Tor im neunten WM-Spiel in Führung gebracht. Nach etwas mehr als einer Stunde scheiterte Lionel Messi mit einem schwach platzierten Foulpenalty an Islands Goalie Hannes Halldorsson.
Das 1:0 durch Agüero.Video: streamable
Der Ausgleich durch Finnbogason. Video: streamable
Die Isländer unterbanden fast alle Aktionen des fünffachen Weltfussballers mit einer geschickten Verteidigungstaktik im Ansatz. Als Messi in der 82. Minute doch einmal zum Abschluss kam, verpasste er das Tor knapp.
Messi verschiesst den Penalty.Video: streamable
Trotz mehr als 70 Prozent Ballbesitz rannten die Argentinier dem Siegtreffer bis zuletzt erfolglos hinterher. Meist blieben sie vor dem Strafraum am isländischen Bollwerk hängen, was phasenweise wie ein Handballspiel anmutete.
Argentiniens Trainer Jorge Sampaoli setzte, wie bereits am Vortag verkündet, auf eine 4-2-3-1-Formation mit Agüero als alleinige Sturmspitze. Gonzalo Higuain wurde erst in der 84. Minute eingewechselt, Paolo Dybala kam gar nicht zum Einsatz.
Die Führung der Albiceleste resultierte aus einer starken Einzelleistung von Agüero, der Ragnar Sigurdsson stehen liess und trocken aus der Drehung abschloss. Der Auswahl des nach der Bevölkerung kleinsten Landes (332'000 Einwohner), das sich je für eine WM-Endrunde qualifiziert hat, zeigte sich aber keineswegs geschockt: Finnbogason staubte zum ersten WM-Tor in Islands Fussballgeschichte ab. Willy Caballero, Argentiniens 35-jähriger WM-Debütant im Tor, hatte einen abgefälschten Querschläger von Gylfi Sigurdsson nach vorne abgewehrt.
Die umstrittene Penaltyszene.Video: streamable
In der 77. Minute fiel Pavron im isländischen Strafraum. Obwohl ein Kontakt bestand, reagierten weder der Schiedsrichter noch der Videoassistent.
Argentinien - Island 1:1 (1:1) Moskau, Spartak-Stadion. - 44'190 Zuschauer. - SR Marciniak (POL). Tore: 19. Agüero 1:0. 23. Finnbogason 1:1. Argentinien: Caballero; Salvio, Otamendi, Rojo, Tagliafico; Mascherano, Biglia (54. Banega); Meza (84. Higuain), Messi, Di Maria (75. Pavon); Agüero. Island: Halldorsson; Saevarsson, Arnason, Ragnar Sigurdsson, Magnusson; Johann Gudmundsson (63. Gislason), Gunnarsson (76. Skulason), Hallfredsson, Bjarnason; Gylfi Sigurdsson, Finnbogason (89. Sigurdarson). Bemerkung: 64. Halldorsson hält Foulpenalty von Messi. (abu/sda)
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Argentinien
1:1
Island
S. Agüero 19'
A. Finnbogason 23'
Aufstellung
Kein Sieg für Argentinien - Spielende
Das Schlussfeuerwerk blieb aus, Argentinien lässt gegen Island Punkte liegen und spielt nur 1:1.
Argentinien geht zwar standesgemäss in Führung, doch die miserable Abwehr lässt den postwendenden Ausgleich Islands zu. Die anderthalb Stunden spielen sich gefühlt nur in Islands Hälfte ab. Doch am Abwehrbollwerk der Insulaner ist kein Vorbeikommen mehr. Vielleicht hätte ein früher eingewechselter Higuain mehr bewirken können, doch Sampaoli schickte den Stürmer erst kurz vor Schluss auf den Platz.
Die beste Chance zum 2:1 hatte Lionel Messi per Elfmeter, doch der Weltstar scheiterte am isländischen Torhüter.
Ist wie beim Steuern hinterziehen. Ronaldo ist einfach noch mal eine Spur abgezockter als Messi.
71'
Ob Messi wohl nach diesem Spiel den Rücktritt vom Rücktritt des abermaligen Rücktritts gibt?
68'
Geistesblitz meinerseits. Wie wäre es, wenn man Juan Martin Del Potro in die «Seleccion» berufen würde? Von der Grösse her definitiv ein Mehrwert für die Albiceleste.
64'
Messi verschiesst! Unglaublich, der Starspieler der Albiceleste tritt den Elfer äusserst zaghaft und Halldorsson hat die Ecke gerochen.
63'
Penalty für Argentinien! Beide schauen zum Ball, der Isländer schubst den Gaucho. Klarer Fall. Messi nimmt Anlauf.
62'
Obacht! Die Isländer verirren sich in die Hälfte Argentiniens. Total verdutzt ab dem plötzlichen Vorstoss verlieren sie prompt den Ball.
60'
Bewegt euch endlich! Es geht kaum mehr etwas. Argentinien ist zwar bemüht, aber total ideenlos.
54'
Auswechslung - Argentinien
rein: Eder Banega, raus: Lucas Biglia
Argentinien bringt Eder Banega und steht damit zu elft auf dem Platz. Denn Lucas Biglia war nicht mehr als ein Platzhalter.
54'
Die Argentinier schnüren die Isländer ein wie Weihnachtsgeschenke, aber die Flanken sind alle von überschaubarer Qualität.
51'
Die argentinische Abwehr ist einfach nicht konsequent genug. Die Spieler stehen nicht genug nah am Gegner, was diesen zu Tiki-Takaesken Ballstafetten einlädt.
49'
Irgendwie geht das bei Argentinien alles zu langsam. Statt einmal das Eins gegen Eins zu suchen, schiebt die Albiceleste nur den Ball hin und her. Da kommt kaum Gefahr für den isländischen Kasten auf.
46'
Eyjafjallajökull! Wir gehen in die zweite Hälfte. So viel zur Passqualität der Isländer...
No Iceland player completed 10 or more passes in the first half against #ARG:
Gudmundsson (9) Hallfredsson (9) Halldórsson (8)#ISL's keeper with the third-most completed passes for his team. pic.twitter.com/bezONazU8b
Mit einem 1:1 geht es in die Pause. Agüero bringt den Favoriten mit einem Kracher in Führung. Diese hält allerdings nur kurz, denn es folgen die berühmt-berüchtigten Lapsus der argentinischen Hintermannschaft. Schlussendlich ist es Finnbogason, der den Underdog zurück ins Spiel bringt.
Wenn Argentinien irgendwas reissen will, dann muss die Defensive besser werden. Oder man bürgert die isländische ein.
Ist denn das verkehrte Welt oder was? Gylfi Sigurdsson tauscht kurz Rollen und lässt die argentinische Abwehr alt aussehen. Diese tritt im Stile eines Isländers Luftlöcher. Caballero hält seine Farben im Spiel.
42'
Handspiel im Sechzehner! Meinen die Argentinier. Der Schiedsrichter gibt den Elfmeter nicht, korrekter Entscheid.
39'
Die Isländer haben ihr Lager im eigenen Sechzehner aufgeschlagen. Die Argentinier campen rundherum. Nun gibt's Eckball für Argentinien. Oder wie man in Island sagt, Abstoss. Weil eh keiner an den isländischen Hünen vorbeikommt.
36'
Intelligent, dieser Otamendi. Weil es hinten in der Verteidigung eh nicht klappt, geht der Spieler halt in den Sturm. Dass hinten einer fehlt, merkt man sowieso nicht.
32'
Ein Lebenszeichen der Argentinier, doch der Distanzschuss von Biglia fliegt mehr Richtung Tribüne als Richtung Tor.
27'
So haben sich die Argentinier dieses Spiel sicher nicht vorgestellt. Die Abwehr ist etwa so organisiert wie die Sowjetunion während des Zusammenbruchs.
23'
Tor - 1:1 - Island - Alfred Finnbogason
Island gleicht aus! Bei Argentinien brennt es lichterloh und dann ist es Finnbogasson, der das Leder über die Linie drückt.
19'
Tor - 1:0 - Argentinien - Sergio Agüero
Der Bann ist gebrochen! Sergio Agüero trifft per Gewaltsschuss für Argentinien. Mit einer flachen Flanke wird der Stürmer lanciert, lässt mit einer Körperdrehung den Gegner stehen und lässt mit seinem Kracher Halldorsson keine Abwehrchance.
17'
Messi wird nun konsequent gedeckt. Trotzdem versuchen seine Mitspieler, ihn zu lancieren. Das macht es natürlich einfacher für die Isländer, die Bälle wegzubugsieren.
13'
Messi hier, Messi da. Gäbe es einen defensiv begabten Klon des Weltstars, die Albiceleste wäre schon längst Weltmeister.
10'
Argentinien bringt sich massiv in die Bredouille, weil ein Krüppelpass irgendwie bei Bjarnason landet. Der Isländer verpasst das 1:0. Da muss er eigentlich treffen.
8'
Gute Möglichkeit für Tagliafico. Irgendwie kann er Messis misslungenen Freistoss noch ablenken, doch das Leder saust knapp am Pfosten vorbei.
6'
Erster Ballkontakt für Birkir Bjarnasson, den Ex-Bebbi. Wir denken zurück an sein Last-Minute-Treffer an der EM und an den Kommentator in purer Exstase. Fun Fact: Dessen Sohn, Albert Gudmundsson, sitzt heute bei den Isländern auf der Ersatzbank.
Schon wieder ist die Luft draussen – dabei wurde das Spielgerät extra getestet
3'
Wie erwartet überlassen die Isländer den Argentiniern grösstenteils das Spielgerät, um dann vor dem eigenen Sechzehner rigoros gegen Schienbeine zu treten. Bislang geht die Taktik auf, die Albiceleste zögert die schnellen Vorstösse hinaus.
Technisch starker Tango gegen bärtige Eispickel – los geht's! - Spielbeginn
Szymon Marciniak pfeift die Partie an. Island hat Anstoss. Einmal mit der Pike voll drauf und dann sich hinten einigeln.
Die Spieler betreten den Rasen
Es ist Zeit für die Hymnen der beiden Länder. Wann die isländische Hymne wohl durch ein «Huh» ersetzt wird?
— Knattspyrnusambandið (@footballiceland) 16. Juni 2018
Huh! Die isländischen Fans sind bereit
Revival des «Huh!»-Schlachtrufs?
Wie Island vor zwei Jahren in den Achtelfinals der EM England eliminierte, ist noch in bester Erinnerung, wie auch ihr Schlachtruf, das sich steigernde «Huh». Ähnliche Auftritte erhoffen sich die Wikinger auch in Russland, doch die Testspiele in diesem Jahr dämpften den Optimismus. In vier Spielen gab es keinen einzigen Sieg, gegen Mexiko, Peru und Norwegen setzte es gar Niederlagen ab. Vor allem die Absenz von Schlüsselspieler Gylfi Sigurdsson, der wegen einer Knieverletzung drei Monate fehlte, machte sich bemerkbar.
So ausgeglichen besetzt wie die Gruppe F scheint an der WM in Russland keine andere. Trotzdem: Argentinien ist in Moskau gegen Island ebenso Favorit wie Kroatien in Kaliningrad gegen Nigeria. Auch wegen Lionel Messi, der nach Cristiano Ronaldos Hattrick aus Fan-Sicht natürlich leicht unter Druck ist.
Argentinien, Weltmeister 1978 und 1986 sowie Finalist zuletzt 2014 in Brasilien, ist fixer Bestandteil eines WM-Turniers. Letztmals fehlten die Gauchos 1970. Island dagegen, das mit seinen 350'000 Einwohnern weniger Menschen zählt als die Stadt Zürich, ist zum allerersten Mal auf höchster Ebene vertreten. Doch wenn sie ähnlich engagiert kämpfen wie zuletzt 2016 beim sensationellen Vorstoss in die Viertelfinals der EM, brauchen sich die körperlich robusten Isländer vor dem ersten Vergleich mit dem übermächtig scheinenden Argentinien nicht zu fürchten.
In der Qualifikation mussten Lionel Messi und Co. bis zum letzten Tag zittern. Erst der Sieg im abschliessenden Match gegen Ecuador brachte die Himmelblau-Weissen nach Russland. In 18 Spielen produzierten sie nur 19 Goals, so wenige wie noch nie seit Mitte der Neunzigerjahre, seit in Südamerika die WM-Teilnehmer in nur noch einer einzigen Gruppe ermittelt werden. Ende März folgte zudem die Schmach eines 1:6 im Testspiel gegen Spanien.
Empfindlich geschwächt wurde Argentinien durch den Ausfall von Stamm-Keeper Sergio Romero, der kurz vor der WM mit einer Knieverletzung ausfiel. Für ihn dürfte nun der bereits 36-jährige Willy Cabellero zum Einsatz kommen.
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Die beliebtesten Kommentare
oliopetrolio
16.06.2018 15:52registriert April 2015
Island spielt so erfrischend, so "fadegrad", mit Freude und Teamspirit. Ich liebe es denen zuzuschauen! ♥️
Schiri übrigens hervorragend! Lässt spielen ohne Kompromisse! Nicht wie die Kommentatoren die jede heikle s'Szene "z'todschnurred! 🙄
Nach Napoli siegt auch Inter ++ Bayern zu 99,9 % Meister ++ BVB auf CL-Kurs
Bayern München verpasste den vorzeitigen Titelgewinn. Die Münchner führten im Auswärtsspiel bei RB Leipzig bis kurz vor Schluss 3:2, mussten aber praktisch in letzter Sekunde noch den Ausgleich hinnehmen. In der zweiten Halbzeit drehten die Gäste einen verdienten 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung, die bis kurz vor dem Schlusspfiff hielt. Dann kam der eingewechselte Yussuf Poulsen im Strafraum an den Ball und lupfte ihn am Torwart vorbei ins Netz.