Der Stürmer des FC Valencia traf in der 60. Minute nach starker Vorarbeit von Bernardo Silva mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. Niederlandes Keeper Jasper Cillessen war mit der Hand am Ball, konnte den Schuss aber nicht am Tor vorbei lenken. Silva hatte in ähnlicher Manier bereits am Mittwoch gegen die Schweiz kurz vor Schluss das 2:1 vorbereitet, als Cristiano Ronaldo zum Matchwinner avancierte.
Der fünffache Weltfussballer, der die Schweiz mit seinen drei Treffern fast im Alleingang geschlagen hatte, agierte gegen das niederländische Weltklasse-Duo Matthijs de Ligt und Virgil van Dijk weniger auffällig. Nur in der ersten Halbzeit konnte sich der Stürmer von Juventus Turin einige Male gut in Szene setzen, nach der Pause tauchte er ab.
Der Schlusspunkt gehörte aber dennoch ihm. Als Captain stemmte Ronaldo den Pokal – den ersten in der Nations League – in die Höhe, was ihm vor 15 Jahren an der Heim-EM noch verwehrt geblieben war. Damals verlor die «Seleçao» den Final im eigenen Land gegen Griechenland 1:2 - und Ronaldo weinte bittere Tränen.
Im Gegensatz zum Halbfinal, als Ronaldo brillierte, stand im Final das portugiesische Kollektiv am Ursprung des Erfolgs. Einer der Auffälligsten im Team von Fernando Santos war Mittelfeldspieler Bruno Fernandes, der immer wieder durch Weitschüsse für Gefahr sorgte. Einem Treffer am nächsten kam der Mittelfeldspieler von Sporting Lissabon nach einer halben Stunde, als Keeper Cillessen die Fäuste noch rechtzeitig an den Ball brachte.
Der Sieg des Gastgebers, der als einziges Team in der Kampagne ungeschlagen blieb, war verdient. Portugal hatte bis zum Führungstreffer mehr Spielanteile und erarbeitete sich ein Chancenplus. Zudem überzeugte der Europameister wie vor zwei Jahren in der K.o.-Phase an der EM in Frankreich durch defensive Stabilität, obwohl mit Pepe, der im Halbfinal mit einem Schulterbruch ausgeschieden war, einer der wichtigsten Akteure fehlte.
Erst in der Schlussphase, als die Niederlande ihre offensiven Bemühungen verstärken, kam die portugiesische Abwehr gelegentlich ins Wanken. Ein Kopfball von Memphis Depay (65.), ein Schuss von Marten de Roon (78.) oder der in der Schlussphase eingewechselte Luuk de Jong sorgten für Gefahr vor Torhüter Rui Patricio. Doch dieser agierte wie vor zwei Jahren, als er einer der Eckpfeiler auf dem Weg zum Triumph Portugals war, ohne Fehler.
Portugal - Niederlande 1:0 (0:0)
Estadio do Dragão, Porto. - 67'000 Zuschauer. - SR Mallenco (ESP).
Tor: 60. Guedes (Bernardo Silva) 1:0.
Portugal: Rui Patricio; Semedo, Ruben Dias, Fonte, Guerreiro; Danilo, William Carvalho (93. Ruben Neves), Bruno Fernandes (81. João Moutinho); Guedes (75. Rafa Silva), Ronaldo, Bernardo Silva.
Niederlande: Cillessen; Dumfries, De Ligt, Van Dijk, Blind; De Roon (81. Luuk de Jong), Frenkie de Jong, Wijnaldum; Bergwijn (60. Van de Beek), Depay, Babel (46. Promes).
Bemerkungen: Portugal ohne Pepe (verletzt).
Verwarnungen: 88. Dumfries (Foul). 91. Van Dijk (Reklamieren). (abu/sda)
Meines Wissens erzielte einzig Angelos Charisteas im Finale ein Tor für Griechenland gegen Portugal zum Endstand von 1:0.