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NFL: Week 8 – die wichtigsten Szenen und Highlights

Einäugiger Touchdown-Pass von Watson (!) – und 7 weitere Highlights des NFL-Weekends

28.10.2019, 14:4629.10.2019, 05:23
Philipp Reich
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Die Resultate

Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 8:

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bild: screenshot nfl.com

» Hier geht's zu den Standings nach Week 8.

Die Highlights

Cooper Kupp ganz cool

Im dritten der vier London-Games liessen die Los Angeles Rams den Cincinnati Bengals, die nach dem 10:24 weiterhin sieglos bleiben, trotz harter Gegenwehr in der ersten Hälfte keine Chance. Mann des Spiels für die Rams war Wide Receiver Cooper Kupp. Der 26-jährige Drittrunden-Pick aus dem Jahr 2017 fing sieben Bälle für starke 262 Yards und lief nach einem Trickspielzug, einem sogenannten «Flea Flicker», über 65 Yards zu einem Touchdown.

In der ersten Halbzeit war Kupp gar auf dem besten Weg, den Rekord von Rams-Legende Flipper Anderson zu brechen. Dieser erzielte 1989 im Spiel gegen die New Orleans Saints satte 336 Yards – bis heute NFL-Bestmarke für Receiving Yards in einem einzelnen Spiel. Kupp reihte sich mit seinen 262 Yards auf Rang 16 der ewigen Bestenliste ein.

Anders als viele seiner Berufskollegen blieb der Shootingstar nach seiner Gala-Vorstellung überaus bescheiden: Als Kupp nach der Partie das Podium im Presseraum betrat, war zu spüren, wie unangenehm ihm der kurzfristige Rummel um seine Person war: «Es geht hier doch nicht um mich. Es geht nicht mal nur um die Spieler, die ihr auf dem Feld gesehen habt. Wir als komplettes Receiver-Team versuchen jeden Tag, einfach immer besser zu werden. Das ist alles.» Da können sich ein paar seiner NFL-Kollegen ruhig eine Scheibe abschneiden.

Die Kupp-Highlights gegen die Bengals.Video: streamable

Rodgers in MVP-Form

Das heiss erwartete Duell mit Patrick Mahomes fiel wegen dessen Knieverletzung zwar ins Wasser, Aaron Rodgers präsentierte sich beim 31:24-Sieg seiner Green Bay Packers gegen die Kansas City Chiefs aber trotzdem erneut in MVP-Form.

Der Star-Quarterback brachte 23 von 33 Pässen für 305 Yards an den Mann und kam am Ende auf drei Touchdown-Pässe. Das Highlight: Rodgers' zweiter Streich auf Jamaal Williams. In höchster Bedrängnis warf der bald 36-jährige Routinier den Ball im Rückwärtsfallen millimetergenau in die hinterste Ecke der Endzone. Mit einer 7:1-Bilanz dürfen sich die Packers bereits auf die Playoffs freuen und mit einem Rodgers in dieser Verfassung ist dort alles möglich.

Der Touchdown-Pass von Rodgers auf Williams.Video: streamable
Die Rodgers-Highlights aus Week 8.Video: YouTube/NFL

49ers jagen den 1990er-Rekord

Auch die San Francisco 49ers befinden sich weiterhin auf einem historischen Höhenflug. Gegen die Carolina Panthers feierte das Überraschungsteam der Saison einen 51:13-Sieg, den höchsten seit 26 Jahren. Der siebte Erfolg im siebten Spiel ist ausserdem der beste Saisonstart seit 1990 – damals gewannen die 49ers die ersten 10 Spiele in Folge.

Garant für den klaren Erfolg war einerseits die Defense. Siebenmal wurde Panthers-Quarterback Kyle Allen, der für den verletzten Cam Newton spielt, gesackt. Allein dreimal wurde er von San Franciscos Nummer-2-Pick Nick Bosa zu Boden gebracht. Der Rookie, der ausserdem für eine Interception zuständig war, zeigte eine überragende Leistung und half mit, dass Panthers-Superstar Christian McCaffrey für einmal nicht vollends zum Zug kam.

Bosa räumt alles aus dem Weg.Video: streamable

In der Offense war Tevin Coleman der entscheidende Faktor. Der Running Back kam auf 105 Rushing-Yards und vier Touchdowns. Da konnte sich Quarterback Jimmy Garoppolo einmal mehr eine durchschnittliche Leistung mit 175 Passing-Yards, zwei Touchdown-Pässen und einer Interception leisten.

Die vier Touchdowns von Coleman.Video: streamable

Brees-Meilenstein beim Comeback

Fünf Siege in fünf Spielen hatte Teddy Bridgewater als Ersatz von Star-Quarterback Drew Brees zuletzt gefeiert. Trotzdem gingen die Coaches der New Orleans Saints das Risiko ein und ersetzten Bridgewater bei der erstbesten Gelegenheit wieder durch den von seiner Daumenverletzung genesenen Brees. Ein Risiko, das sich lohnen sollte: Beim 31:9-Sieg bei den Arizona Cardinals war der 40-Jährige mit 373 Yards, drei Touchdown-Pässen und einer Completion Rate von 79,1 Prozent der überragende Mann auf dem Feld.

Ausserdem erreichte Brees einen weiteren Meilenstein in seiner mit Rekorden gespickten NFL-Karriere. Als erster Quarterback der Geschichte übertraf er die magische Marke von 75'000 Passing-Yards. Mit 75'218 Yards liegt er allerdings nur knapp vor Patriots-Quarterback Tom Brady, der auf 72'765 Yards kommt.

Die Brees-Highlights gegen Arizona.Video: streamable

Irre Interception von Mayfield

Brady und seine New England Patriots wahrten ihre weisse Weste beim 27:13-Sieg gegen die Cleveland Browns auf eindrückliche Weise. Der achte Sieg im achten Spiel war Coach Bill Belichicks 300. Triumph in der NFL.

Die Browns müssen sich aber einmal mehr selbst an der Nase nehmen. Zwei Fumbles von Running Back Nick Chubb und eine haarsträubende Interception von Quarterback Baker Mayfield besiegelten früh das Schicksal des einstigen Geheimfavoriten auf den Super Bowl.

Die seltsame Interception von Mayfield.Video: streamable

Der Hype war vor der Saison riesig, spätestens jetzt nach dem 2:5-Start ist man auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Die Probleme der Browns sind offensichtlich: Die O-Line gibt Mayfield zu wenig Zeit und wenn doch, findet der junge Quarterback seine Receiver nicht. Superstar Odell Beckham Jr. fällt wie viele vom Reste des Teams vor allem durch Undiszipliniertheiten auf und Rookie-Head-Coach Freddie Kitchens wirkt je länger immer mehr überfordert.

Der einäugige Touchdown-Pass von Watson

Die Houston Texans fuhren beim 27:24 gegen die Oakland Raiders einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs ein. Kurios: Quarterback Deshaun Watson – ja, wir lieben seinen Namen – wurde beim spielentscheidenden Drive der Partie am Auge verletzt, als ihn ein Raiders-Verteidiger mit dem Fuss im Gesicht traf. Davon liess sich der 24-jährige Spielmacher aber nicht beirren, mit beeindruckender Coolness warf er den alles entscheidenden Touchdown-Pass zum 26:24.

Den Texans war nach dem fünften Sieg im achten Spiel aber trotzdem nicht zum Feiern zu Mute, weil Superstar J.J. Watt sich einen Brustmuskelriss zuzog und wohl den Rest der Saison verpassen wird.

Watsons Touchdown-Pass auf Darren Fells. Video: streamable

Bears-Kicker weckt böse Erinnerungen

294 Tage ist der legendäre «Double-Doink» von Cody Parkey inzwischen her. Der Bears-Kicker riss die Chicago Bears vor einem Jahr mit seinem Fehlschuss beim 15:16 gegen die Philadelphia Eagles jäh aus allen Titelträumen.

Beim 16:17 gegen die Los Angeles Chargers weckte der neue Bears-Kicker Eddy Pineiro schmerzhafte Erinnerungen ans Trauma vom letzten Januar. Vier Sekunden vor Schluss hatte dieser die Chance, sein Team zum Sieg zu kicken, doch sein Versuch flog links an den Pfosten vorbei.

Es war schon zuvor nicht Pineiros Tag: Schon im ersten Viertel hatte er bei einem Field-Goal-Versuch nur die Stange getroffen. In den vorangegangenen sieben Partien hatte er nur einmal daneben getroffen. Momentan steht er bei 12 Treffern aus 15 Versuchen.

Pineiro kickt links vorbei.Video: streamable

Flacco zieht über Coaches her

Die Denver Broncos sind weiter in der Krise: Das 13:15 gegen die Indianapolis Colts war bereits die sechste Niederlage im achten Spiel. Quarterback Joe Flacco zeigte erneut, dass er auch nicht der gesuchte Heilsbringer auf der Spielmacher-Position ist. Der Routinier kam nur auf 174 Passing-Yards und warf keinen einzigen Touchdown-Pass. Flaccos Fumble nach einem Sack kurz vor Schluss wirkte ziemlich symbolisch für die derzeitige Verfassung der Broncos.

Die Fehler suchte Flacco hinterher aber nicht bei sich selbst, stattdessen kritisierte er ziemlich unmissverständlich seine Coaches. «Wir sind ein 2:6-Football-Team und wir haben Angst, in den letzten zwei Minuten einen vierten Versuch auszuspielen. Wir haben Angst, ein Spiel zu verlieren. Immer wieder bringen wir unsere Defense in schwierige Situationen, dabei haben wir doch gar nichts zu verlieren.» Kein Schelm, wer jetzt denkt, dass Joe Flacco im nächsten Spiel seine Position als Starting Quarterback verliert.

Flaccos Kritik an den Offensive Calls.Video: streamable
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