Bevor wir zu den Highlights kommen, zunächst die Resultate von Week 2:
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Im spektakulären Sunday Night Game haben sich die Baltimore Ravens gegen die Kansas City Chiefs knapp mit 36:35 durchgesetzt. Trotz eines Horrorstarts mit zwei Interceptions entschied Lamar Jackson das «Quarterback-MVP-Duell» gegen Patrick Mahomes am Ende für sich, was aber nichts mit der Leistung von Mahomes zu tun hatte.
Der Chiefs-Spielmacher brillierte auch im zweiten Saisonspiel mit seinem grandiosen Passspiel und kam am Ende auf 343 Yards und drei Touchdowns bei einer Interception. Doch Jackson hielt nach dem Stotterstart stark dagegen: Erst warf der MVP von 2019 einen Touchdown-Pass auf Marquise Brown, dann lief er zweimal selbst in die Endzone. Einmal gar mit Salto als Showeinlage. Am Ende kam Jackson auf 239 Passing Yards und 116 Rushing Yards.
Den Ravens-Sieg sicherte schliesslich die Defense: Den Chiefs hätte ein Field Goal zum Sieg gereicht, doch nach einem Fumble von Running Back Clyde Edwards-Helaire krallte sich Linebacker Odafe Oweh den Ball und Jackson besiegelte das 36:35 zum Schluss mit einem Quarterback Sneak bei einem 4. Versuch.
Tom Brady gegen Matt Ryan – bei diesem Duell werden zwangsläufig Erinnerungen an den Super Bowl im Februar 2017 wach, als die New England Patriots einen unvergesslichen Comeback-Sieg hinlegten.
Auch beim neusten Duell hatte Brady – nun im Dienst der Tampa Bay Buccaneers – am Ende Grund zur Freude. Der siebenfache Super-Bowl-Gewinner warf beim 48:25-Sieg nicht weniger als fünf Touchdown-Pässe und führte seine «Bucs» mit 276 Passing Yards einmal mehr fast im Alleingang zum Sieg.
Sein Gegenüber Matt Ryan musste bei 300 Passing-Yards und zwei Touchdown-Pässen drei Interceptions hinnehmen. Von den grossen Favoriten auf den Super Bowl ist Titelverteidiger Tampa damit nach zwei Spieltagen neben den Los Angeles Rams das einzige verbliebene Team ohne Niederlage.
Trotz eines 9:24-Rückstands zur Pause haben sich die Tennessee Titans gegen die Seattle Seahawks mit 33:30 nach Verlängerung durchgesetzt. Der alles überragende Mann auf dem Feld war mal wieder der wohl beste Runningback der Liga: Derrick Henry gelangen spektakuläre 182 Rushing Yards und drei Touchdowns.
Mit 347 Passing Yards war aber auch Quarterback Ryan Tannehill massgeblich am Titans-Erfolg beteiligt. Zum absoluten Matchwinner avancierte in der Verlängerung jedoch Kicker Randy Bullock mit seinem Field Goal aus 36 Yards. Sehr zum Bedauern von Seahawks Quarterback Russell Wilson, der im ersten Saisonspiel mit 343 Yards und zwei Touchdowns ebenfalls zu überzeugen wusste.
Der erste Skandal der neuen NFL-Saison ist perfekt: Beim 26:17-Sieg der Las Vegas Raiders gegen die Pittsburgh Steelers flog Trai Turner im vierten Viertel vom Platz, nachdem er Raiders-Linebacker Rolando McClain angespuckt hatte.
Steelers-Coach Mike Tomlin verteidigte seinen Schützling nach der Partie trotzdem und sagte, dass Turner zuerst angespuckt worden sein soll. «Jemand hat ihm ins Gesicht gespuckt», so Tomlin. «Trae ist kein Jungspund und er ist nicht übermässig emotional. Ich denke nicht, dass er genug getan hat, um ihn aus dem Spiel zu nehmen.»
Vor dem Spuck-Skandal bestätigten die Raiders den guten Eindruck, den sie schon in der 1. Woche hinterlassen hatten. Quarterback Derek Carr überzeugte mit 382 Passing-Yards sowie zwei Touchdown-Pässen und besiegelte so im zweiten Saisonspiel den zweiten Sieg.
Beim Duell gegen die Arizona Cardinals war eigentlich alles angerichtet für den ersten Saisonsieg der Minnesota Vikings. Vier Sekunden vor Schluss trat Kicker Greg Joseph beim Stand von 33:34 aus bescheidenen 37 Yards zum alles entscheidenden Field Goal an. Moderator Paul Allen, der sämtliche Vikings-Spiele auf KFAN Radio begleitet, verkündete bereits den Sieg, doch dann flog Josephs Ball doch noch neben die Pfosten und die Vikings mussten wie schon in Week 1 als Verlierer vom Platz.
Wie es richtig gemacht wird, zeigte zuvor Cardinals-Kicker Matt Prater. Der 37-jährige Routinier traf kurz vor der Halbzeit aus 62 Yards und blieb damit nur zwei Yards unter seinem eigenen NFL-Rekord von 2013, als er für die Denver Broncos aus 64 Yards traf.
Einen Kicker als Matchwinner gab es beim 20:17-Sieg der Dallas Cowboys gegen die Los Angeles Chargers. Greg Zuerlein sorgte aus 56 Yards vier Sekunden vor dem Ende der Partie für die Entscheidung. Cowboys-Quarterback Dak Prescott zeigte zwar keine so starke Leistung mehr wie noch bei der knappen Niederlage gegen die «Bucs» am ersten Spieltag und blieb ohne Touchdown-Pass, dennoch verbuchte er insgesamt 237 Yards.
Dass die Cowboys am Ende die starke Chargers-Offense um Quarterback Justin Herbert (338 Yards) im Griff hatten, lag einerseits an der Defense, andererseits aber auch an den Runningbacks Tony Pollard (109 Yards) und Ezekiel Elliott (71 Yards), dank denen die Uhr kontrolliert werden konnte.
Der Nummer-1-Pick des vergangenen Drafts muss weiterhin auf seinen ersten Erfolg in der NFL warten. Trevor Lawrence und seine Jacksonville Jaguars mussten sich vor heimischer Kulisse gegen die Denver Broncos mit 13:23 geschlagen geben.
Der Top-Rookie erwischte dabei einen absoluten Tag zum Vergessen: Nur 14 von 33 Pässen fanden ihr Ziel, wobei bei nur einem Touchdown gleich zwei Interceptions heraussprangen. Damit liegt Lawrence nach zwei Saisonspielen nun schon bei fünf Turnovers. 114 Yards Raumgewinn in der Luft und 21 am Boden waren ebenfalls eine ziemlich bescheidene Ausbeute.
Noch schlechter läuft es der Nummer 2 aus dem diesjährigen NFL-Draft: Zach Wilson wurde bei der 6:25-Pleite seiner New York Jets gegen die New England Patriots im zweiten Saisonspiel bereits von den eigenen Fans ausgepfiffen. Der 22-Jährige zog bei seinem Heimdebüt aber auch einen rabenschwarzen Tag ein.
Gleich seine ersten beiden Passversuche mündeten in Interceptions. Zwei weitere kamen im Verlauf der Partie dazu, worauf die Fans schliesslich mit Buhrufen und Pfiffen reagierten. Am Ende brachte Wilson nur 19 seiner 33 Pässe für insgesamt magere 210 Yards an den Mann.
Wilsons Gegenüber Mac Jones, den die Patriots im Frühsommer an 15. Stelle gedraftet haben, legte in seinem zweiten NFL-Spiel ebenfalls keinen überzeugenden Auftritt hin. 22 von 30 angekommene Pässen reichten für 186 Yards, aber nicht für einen Touchdown. Immerhin blieb Jones ohne Interception.
Für die Musik in der Patriots-Offense mussten deshalb andere sorgen – zum Beispiel Damien Harris. Der Runningback war im dritten Viertel mit seinem Touchdown zum 19:3 für die Vorentscheidung zuständig. Dabei liess sich das 1,80 Meter grosse und 96 Kilogramm schwere Kraftpaket von nichts und niemandem aufhalten. Gleich sieben Jets-Verteidiger schüttelte er bei seinem Lauf über 26 Yards ab.
Zwei kurze Highlights noch zum Schluss: Bei der 35:0-Abreibung der Buffalo Bills für die Miami Dolphins sorgte Runningback Devin Singletary mit seinem frühen Touchdown zum 6:0 für die Szene des Spiels. Die Lücke gefunden, kann man da nur sagen.
Devin Singletary goes untouched 🙌 @motorsingletary #BillsMafia
— NFL (@NFL) September 19, 2021
📺: #BUFvsMIA on FOX
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Genauso schön anzusehen war der Touchdown von Clevelands Runningback Demetric Felton beim 31:21-Sieg gegen die Houston Texans. Mit einer einfachen Drehung liess er zwei Verteidiger uralt aussehen, wenig später war der Ball dann in der Endzone.
DEMETRIC FELTON JR. 😱 @demetricfelton7 #Browns
— NFL (@NFL) September 19, 2021
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