Teresa Stadlober schreibt gleich am ersten Tag nach der Eröffnungsfeier eine ganz spezielle Geschichte. Die Österreicherin gewinnt im Skiathlon überraschend die Bronzemedaille.
Die 29-Jährige lief hinter der Norwegerin Therese Johaug und der Russin Natalia Neprjajewa ein, ist aber die eigentliche Siegerin des Tages. Wenige Sekunden hinter ihr gingen die Finnin Kerttu Niskanen und die schwedische Medaillenhoffnung Frida Karlsson leer aus.
Damit holte die Salzburgerin mit vier Jahren Verspätung doch noch ihre erste Olympiamedaille. Denn in Pyeongchang hatte Stadlober für eine der tragischen Geschichten der Spiele gesorgt. In Südkorea lag sie über 30 km auf Silberkurs, ehe ihr ein folgenschwerer Lapsus unterlief. Stadlober bog kurz vor dem Ende des Rennens zur Verzweiflung der Kommentatoren falsch ab und ging als Neunte leer aus.
Nun reichte es endlich zu einem Podest bei einem Grossanlass, nachdem sie an den Weltmeisterschaften in Oberstdorf mit den Plätzen 4 und 5 ebenfalls knapp neben dem Podest gelandet war.
«Es ist unglaublich, mir fehlen die Worte. Ich habe vier Jahre weitergearbeitet, und hatte immer den Traum, die Medaille zu machen. Jetzt habe ich sie, das ist unglaublich für mich. Ich habe gewusst, es kommen wieder Rennen und Chancen, heute war sie da und ich habe sie nutzen können. Es ist schon eine sehr grosse Genugtuung für mich», sagte die Österreicherin.
Am Mikrofon des TV-Senders freute sich derweil ein zweiter Stadlober mit – ihr Vater Alois, der als Co-Kommentator arbeitet und vor vier Jahren in Pyeongchang noch das Debakel seiner Tochter hatte kommentieren müssen. «Danke, danke! Wahnsinn», hörte man den offensichtlich überwältigten Stadlober beim Zieleinlauf seiner Tochter.
Danach meinte er dazu: «Unvorstellbar. Wahnsinn. Spitze. Ja, der Fluch ist weg. Morgen gehen wir zur Siegerehrung, super. Wenn sie heute wieder Vierte geworden wäre, wäre das ein Wahnsinn gewesen», sagte er. Seine Tochter sei nun die Grösste im Hause Stadlober, schliesslich hätten seine mittlerweile als ÖSV-Chefin fungierende Frau Roswitha und er nie Olympia-Edelmetall geholt.
Auch die Olympiasiegerin Therese Johaug freute sich nicht nur über Gold, sondern auch über die Fast-Namensvetterin Teresa Stadlober. «Teresa und Therese – das ist gut!», hielt sie fest. (dab/sda/apa)