Was verbindet Andermatt, Saas-Almagell, Morgins und Schangnau untereinander? Es sind die vier Dörfer, die in der Geschichte der Winterspiele einen Olympiasieger in der Abfahrt als einen der ihren bei sich empfangen durften. Bernhard Russi 1972, Pirmin Zurbriggen 1988 und Didier Défago 2010 wurden auf diese Weise gefeiert, und nach der Rückkehr von Peking blüht es auch Beat Feuz.
Den ersten grossen Bahnhof erlebte Beat Feuz am Flughafen. Sogleich trat er in Zürich-Kloten vor die Mikrofone. Konnte er seinen Triumph ausgiebig feiern? «Mit dem Feiern war es ein Problem, denn am nächsten Tag ging es ja schon weiter mit dem Super-G. Wenn ich gewusst hätte, dass ich nach 15 Sekunden rausfliege, hätte ich vielleicht ein bisschen mehr feiern können. Aber angestossen haben wir natürlich schon. Olympiasieger wird man ja nicht jeden Tag.»
Der Tag der Abfahrt sei schon sehr lang geworden. Bis er wieder im Zimmer gewesen sei, sei es schon halb sieben am Abend gewesen. Zwei Dinge von dem langen Tag wird er nie vergessen: «Das Schönste für mich war einerseits der Sieg. Die Medaille, die ich nachher bekam, und die Zeremonie. Aber der Anruf von meiner Freundin war dann schon das prägende Ereignis.»
Beat Feuz wurde auch gefragt, ob er denn nicht noch bis zu den Winterspielen 2026 in Italien weiterfahren könnte, wenn ja Johan Clarey mit 41 Jahren noch Silber gewinnen konnte. «Vielleicht werden wir in vier Jahren wieder miteinander reden. Aber Johan Clarey ist natürlich ein Phänomen. Er hat den höchsten Respekt von uns allen, von allen Athleten. Keiner von uns kann sich vorstellen, wie so etwas für einen 41-Jährigen noch funktionieren soll. Ich bin ja selber schon fast 35.»
Schon nach der Goldfahrt wurde spekuliert, ob Beat Feuz zurücktreten werde. Davon kann noch keine Rede sein, wie er am Flughafen sagte: «Es ist natürlich immer irgendwo ein Gesprächsthema. Aber Gedanken an den Rücktritt hatte ich noch nicht wirklich. Ich glaube, dass ich selber spüren werde, wenn ich das Gefühl habe, dass jetzt fertig ist. Das kann in einem Januar kommen, in einem Sommer, in einem Herbst, keine Ahnung. Aber bis jetzt hatte ich dieses Gefühl eben noch nicht. Solange ich noch Freude am Skirennfahren habe, so lange ist das kein Thema.» (ram/sda)