Die 21-Jährige hielt sich im Final mit den besten acht Schützinnen der Qualifikation von Anfang an im Spitzenfeld. Sie hielt dem Druck auch im weiteren Verlauf des Wettkampfs stand.
Die Jurassierin zeigte eine beeindruckende Konstanz. Ihre Schüsse waren mit einer Ausnahme zwischen 10,2 und 10,8 Punkten wert.
«Es ist eine überwältigende Freude», sagte Gogniat im SRF-Interview. Sie habe sehr hart für diese Medaille gearbeitet und sei deshalb «mega zufrieden».
Besser als Audrey Gogniat waren lediglich zwei asiatische Teenager. Die 16-jährige Südkoreanerin Ban Hyojin wurde vor der 17-jährigen Chinesin Huang Yuting Olympiasiegerin – in einem Thriller, in dem am Ende ein Zehntelpunkt entschied.
Die 21-jährige Audrey Gogniat kommt aus Le Noirmont. Die 1,68 m grosse Athletin gewann in diesem Jahr bereits Bronze an der Europameisterschaft. An der WM im vergangenen Jahr belegte sie Rang 6.
An den Olympischen Spielen gelang es ihr, im Tunnel zu bleiben. Vielleicht half ihr dabei der Wechsel ihrer Telefonnummer, die nur einem ganz engen Kreis bekannt war. Nichts sollte Gogniat ablenken.
«Ich war schon ein wenig nervös», gab sie zu. «Das war immerhin ein Olympia-Final und jetzt kann ich sagen, das ist wirklich etwas anderes als ein gewöhnlicher Wettkampf.»
Neu fand die Qualifikation am Vortag statt, was den Schützinnen eine möglicherweise nervöse Nacht bescherte. Ihr Trainer Enrico Friedemann betonte schon vor der Abreise nach Frankreich: «Audrey ist jung und mental stark. Wenn sie im Final steht, dann ist alles möglich.»
Gogniat belegte bereits nach der Qualifikation Rang 3. Mit 632,6 Punkten schaffte sie dabei eine neue persönliche Bestleistung.
In Paris tat sie es Heidi Diethelm Gerber und Nina Christen gleich, die vor acht und vor drei Jahren in Rio de Janeiro und in Tokio den Schweizer Medaillenreigen ebenfalls mit dem Gewinn einer Bronzemedaille eröffnet hatten. Der Thurgauerin Diethelm war dies mit der Sportpistole über 25 m Bronze geglückt, der Nidwaldnerin Christen ebenfalls mit dem Luftgewehr über 10 m. (ram/sda)