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Streit um Bronze – US-Turnverband will vor das Schweizer Bundesgericht

Streit um Bronzemedaille – US-Turnverband will vor das Schweizer Bundesgericht

Das Nationale Olympische Komitee der USA möchte im Medaillen-Streit im Turnen nicht nachgeben. Weil der Internationale Sportgerichtshof keine Berufung zulässt, steht das Schweizer Bundesgericht zur Debatte.
13.08.2024, 06:55
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Nach Angaben des US-Turnverbands wird sich der Internationale Sportgerichtshof (CAS) nicht erneut mit der Vergabe der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen beschäftigen. Man sei darüber informiert worden, dass die Regularien eine Veränderung des Schiedspruches nicht zulassen, selbst wenn es weitere Beweise gebe, teilte USA Gymnastics mit.

Jordan Chiles, of the United States, and Simone Biles, of the United States, celebrate after the women's artistic gymnastics individual floor finals in Bercy Arena at the 2024 Summer Olympics, Mo ...
Hier freute sich Jordan Chiles mit ihrer Teamkollegin Simone Biles noch über den Gewinn der Bronzemedaille.Bild: keystone

Man sei «zutiefst enttäuscht» und werde alle Wege und Prozesse verfolgen, um Jordan Chiles wieder zur Bronzemedaillengewinnerin im Bodenturnen zu machen. Auch ein Anruf an das Schweizer Bundesgericht nannte der Verband explizit als möglichen Schritt.

Bei der Boden-Entscheidung am 5. August hatte das US-Team Einspruch gegen die Wertung von Chiles eingelegt. Nach Prüfung der Videoaufnahmen entschied die Jury, ein Element anzuerkennen und den Schwierigkeitswert nach oben zu korrigieren. Chiles kletterte damit auf Rang drei. Die Entscheidung fiel erst nach der Verkündung der Platzierungen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Rumänin Ana Barbosu schon mit der Landesfahne über der Schulter in der Halle ihren dritten Platz gefeiert.

Der rumänische Verband legte daraufhin Einspruch beim CAS ein mit der Begründung, dass das US-Team die Korrektur nach einer Minute und vier Sekunden statt innerhalb von einer Minute nach Bekanntgabe der Wertung beantragt hatte. Dem schloss sich das CAS an und erklärte die Korrektur nach oben für wirkungslos. Am Sonntag präsentierte der US-Turnverband dem Gericht neues Videomaterial, demzufolge der erste Protest aber nach 47 Sekunden, ein zweiter nach 55 Sekunden kommuniziert worden sei. Damit darf oder kann sich das Sportgericht nach Angaben des Verbandes aber nicht mehr beschäftigen. (kat/sda/dpa)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eidi
13.08.2024 07:25registriert Oktober 2018
Meine Güte, wir sind im Sport nicht in der Wirtschaft. Gebt bei sowas doch einfach beiden Athletinnen eine Medallie, dann können Sie gemeinsam feiern. So während dem Feiern zu entscheiden ist einfach nur grausam gegenüber der Rumänin. Falls die Amis vor Gericht gewinnen, werden sie vermutlich auch nicht wirklich Freude an der Medallie haben.
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