Nach Kritik unter anderem von der katholischen Kirche ist eine Zusammenfassung der Eröffnungsfeier vom YouTube-Kanal der Olympischen Spiele genommen worden. Wer die «#Paris2024 Opening Ceremony Highlights» aufrufen will, bekommt die Meldung, dass das Video nicht mehr verfügbar ist. Die Kommentare sind geschlossen. Zuvor hatte es mehr als 290'000 Aufrufe gegeben.
Die französische Bischofskonferenz hatte sich zuvor in einer Mitteilung zur Eröffnungsfeier geäussert: «Diese Zeremonie enthielt leider auch Szenen, in denen das Christentum verspottet und verhöhnt wurde, was wir zutiefst bedauern.» Stein des Anstosses war insbesondere die Neuinterpretation von Leonardo Da Vincis «Das letzte Abendmahl», das von Dragqueens inszeniert wurde.
Kritik kam auch von konservativen und rechtsextremen Politikern in Frankreich. So sprach etwa die Senatorin der bürgerlich-konservativen Républicains, Valérie Boyer, von einer «Vision unserer Geschichte (...), die darauf abzielt, die Christen lächerlich zu machen». Und auch auf der anderen Seite des Atlantik gab es Menschen, die sich an der Interpretation des «Letzten Abendmahls» störten. So kommentierte Elon Musk auf X: «Das war absolut respektlos gegenüber Christen.»
Die Rechtsaussen-Politikerin Marine Le Pen störte sich indes am Auftritt der französisch-malischen Popsängerin Aya Nakamura. Der Auftritt, so Le Pen, sei «vulgär» und eine «Demütigung der Franzosen».
Nach der Zeremonie äusserte sich schliesslich Thomas Jolly, der kreative Kopf hinter dem rauschenden Fest. Das Ziel der Show sei es nicht gewesen, eine «aktivistische» Botschaft zu verbreiten, so der 42-jährige Künstler, sondern die Werte der Republik zu feiern, denn: «In Frankreich hat man das Recht zu lieben, wen und wie man will.»
«Unser Ziel war die Inklusion», sagte Jolly weiter und verwies auf die künstlerische Freiheit, die in Frankreich durch die Verfassung gegeben ist: «Ich habe mich auf die künstlerische Freiheit berufen. In unserem Land haben wir zum Glück viele Rechte.»
«Mein Ziel ist es nicht, subversiv zu sein oder mich über Dinge lustig zu machen oder zu schockieren. Ich wollte einfach zeigen, dass es ein grosses ‹Wir› gibt.» Im Zentrum stand, so Jolly, eine «Botschaft der Liebe und der Inklusion».
Thomas Jolly sur la cérémonie d’ouverture : "J'ai surtout eu envie d'envoyer un message d'amour, un message d'inclusion , et pas du tout de diviser justement, parce que je pense que ça suffit, je pense qu'on a eu beaucoup de divisions."pic.twitter.com/zlKFZtRb4R
— Karine M. Donelle (@KarineMDonelle) July 27, 2024
Der Schauspieler Philippe Katerine, der im Zuge der Interpretation von «Das letzte Abendmahl» mit seinem blau bemalten Körper den griechischen Gott Dionysos verkörperte, meinte lediglich: «Es würde keinen Spass machen, wenn es keine Kontroversen gäbe. Wäre es nicht langweilig, wenn sich alle auf diesem Planeten immer einig wären?»
(kat/t-online)
Immer ist irgendwer beleidigt. Einmal die Christen, dann die Muslime. Dann die Orthodoxen. Dann die Zeugen.
Chillt mal.
Die Eröffnungsshow war genial. Sie wird mir als Meisterwerk in Erinnerung bleiben.
Punkt.