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Albaner rein, Frauen raus – 7 (nicht ganz ernst gemeinte) Dinge, die der Bundesrat von der Nati lernen könnte

Ein Albaner in die Startaufstellung – am besten auf dem rechten Flügel
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Zwergpinscher gegen Rottweiler – im internationalen Vergleich fehlt unserer Regierung einfach der nötige Biss. Dabei machen Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka & Co. in der Nati vor, wie man der Schweiz Respekt verschafft.
Für mehr Durchschlagskraft braucht der Bundesrat also dringend albanischstämmige Verstärkung. Vielleicht nach Shaqiris Vorbild einen Sprengkandidaten auf dem rechten Flügel? Als Zugabe gibt es blendende Unterhaltung: Wenn der fröhliche «Albandesrat» bei seiner Vereidigung mit den Händen den Kosovo-Adler formt und die neuen Kollegen anschliessend zum Bundesratsreisli in die pittoreske Zürcher Agglo einlädt.
Nach 167 Jahren endlich einmal Farbe bekennen
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Nach seinem Nati-Debüt gegen die USA im März 2015 ist Breel Embolo zum dicksten Schweizer Showbiz-Fisch seit Nella Martinetti avanciert. Mittlerweile hängt sein Poster zwischen St.Margrethen und Chancy geschätzt in jedem fünften Kinderzimmer. Das bleibt auch im Ausland nicht unbemerkt, Grossklubs aus ganz Europa jagen das 18-jährige Juwel. Entsprechend muss sich Embolo trotz seiner neuen Clown-Frisur täglich mehr billiger Anmachen erwehren als der «Bachelor» während einer ganzen TV-Staffel.
Zusammengefasst: Dieser dunkelhäutige Schweizer ist einer von uns und wir jubeln ihm geschlossen zu – weshalb hat es das in der 167-jährigen Geschichte des Bundesrats eigentlich noch nie gegeben?
Tessiner müssen leider draussen bleiben
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Rechtspopulistischer Kamikaze und Blocher-Marionette – oder doch der dringend benötigte Fels in der Brandung? Man kann von Lega-Überläufer und Neu-SVPler Norman Gobbi halten was man möchte. Fakt ist, dass der Bundesratskandidat und Ambri-Fan 2007 mit einer verbalen Entgleisung auf dem sportlichen Parkett für Aufregung gesorgt hat: «Jetzt kommt der Neger», rief er dem zweifachen Hockeyweltmeister Anson Carter in Luganos Diensten zu.
Auch ein Blick auf die Fussball-Nati zeigt, dass das Land einen Steuermann von jenseits des Gotthards derzeit wohl nicht akzeptiert. Das unterkühlte Verhältnis der Schweiz zu Vladimir Petkovic hat bewiesen: Mit Tessinern kann man sich durchwursteln, wirklich glücklich ist am Ende aber trotzdem niemand. Sorry, Herr Gobbi! Sie müssen leider draussen bleiben.
Die Zauberformel ist Schnee von vorgestern
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Oft beschworen, oft kritisiert: Die 2003 und 2008 beerdigten Versionen der Zauberformel klettern in der Bundesrats-Debatte regelmässig wie ein aufmüpfiger Zombie aus ihrem Grab. Dabei hat die Schweizer Nati es doch längst bewiesen: Je nach Gegner muss man flexibel zwischen 4-4-2 und 4-3-3 umschalten.
Sprachkenntnisse sind überbewertet
«I can English understand, but je préfère répondre en français.» Mit dieser sprachakrobatischen Einlage hat sich SVP-Favorit Guy Parmelin im Bundesrats-Rennen an einer Pressekonferenz aufs Glatteis gewagt. Nun wird ihm von diversen Seiten die Eignung für Auftritte auf dem internationalen Parkett abgesprochen.
Alles Quatsch mit Sauce, wie ein Blick auf unsere Nati zeigt. Dort kommt Muster-Eidgenosse Stephan Lichtsteiner nicht mehr mit, sobald die Albaner-Fraktion unter der Dusche schmutzige Fremdsprach-Witzchen macht. Goalie Yann Sommer und Abwehrchef Johan Djourou trennt ein sprachlicher Röstigraben. Und als Höhepunkt versteht keine Sau überhaupt irgendwas, wenn Trainer Vladimir Petkovic das Wort ergreift. Dennoch haben wir uns souverän für die EM 2016 in Frankreich qualifiziert, sprachliche Verständigung ist also eindeutig überbewertet. Im Notfall kann man Differenzen wie Djourou und Behrami lösen – indem man sich ordentlich auf die Fresse haut.
Kleider machen Leute
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Rein optisch setzt der Bundesrat traditionell auf Biederkeit. Auch diese Unsitte muss nach dem Vorbild der Schweizer Nati endlich ein Ende haben. Hätte Micheline Calmy-Rey bei ihrer Iran-Mission 2008 auf ein körperbetontes Trikot statt Kopftuch gesetzt, wäre vielleicht nicht alles bachab gegangen.
Auch die aktuellen Magistraten könnten mehr Pep vertragen: Würde Johann Schneider-Ammann sich nach Gökhan Inlers Vorbild die Beine rasieren, dann könnte er vielleicht endlich den Abwärtstrend der Schweizer Wirtschaft stoppen. Hätte Ueli Maurer wie Ricardo Rodriguez ordentlich gezupfte Augenbrauen, dann würde er auch 2016 von seinen Rekruten ernst genommen. Und jetzt mal ehrlich, liebe Frauenwelt: Alain Berset in Yann Sommers Lederkluft – wer würde sich da nicht willig vernaschen lassen?
Frauenregiment führt nicht zu gutem End'
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Frauen im Bundesrat – ein heikles Thema an welchem man(n) sich leicht die Finger verbrennt. Wir argumentieren deshalb emotionslos und absolut faktenorientiert wiederum mit der Schweizer Nati: Wie viele der sieben Tore an der WM 2014 wurden von Frauen erzielt? Wie viele Penaltys haben Frauen in der 110-jährigen Länderspielgeschichte der Schweizer A-Nati verwandelt? Welche Schweizer Frau trägt einen imposanteren Schnauz als Ex-Nati-Trainer Artur Jorge spazieren? Eben!
Folgerichtig müssen wir uns morgen neben Eveline Widmer-Schlumpf leider auch von Doris Leuthard und Simonetta Sommaruga trennen. Ersatzweise können wir einen Damen-Bundesrat organisieren, der gegen Ecuador ungefähr mit 10:1 gewinnt.
