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Schaun mer mal

Bitter für den HC Davos – Zugs Ausgleich hätte nicht zählen dürfen

Vor Hofmanns 1:1 und Sekunden vor Schluss fuchtelt Lander mit dem Stock vor HCD-Goalie Aeschlimann herum.
Vor Hofmanns 1:1 und Sekunden vor Schluss fuchtelt Lander mit dem Stock vor HCD-Goalie Aeschlimann herum.bild: screenshot srf

Unsportlichkeit von Lander – der EVZ-Ausgleich gegen Davos hätte nicht zählen dürfen

15.04.2022, 12:2015.04.2022, 14:19
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Lange lief in der vierten Playoff-Halbfinal-Partie zwischen dem HC Davos und dem EV Zug gestern Abend alles für den HCD. Die Bündner führten bis kurz vor Schluss dank eines Treffers von Verteidiger Thomas Wellinger mit 1:0, kassierten kurz vor Schluss aber noch den Ausgleich. 19,8 Sekunden vor Spielende erzielte Grégory Hofmann den Zuger Ausgleich und rettete sein Team somit in die Verlängerung, wo Jan Kovar den EVZ schliesslich in den Playoff-Final schoss.

Äusserst unglücklich für Davos – auch weil der Treffer von Hofmann eigentlich gar nicht hätte zählen dürfen. Denn beim Schuss des EVZ-Stürmers stellte sich sein Teamkollege Anton Lander vor HCD-Keeper Sandro Aeschlimann, schaute diesen direkt an und fuchtelte ihm mit dem Stock vor dem Gesicht herum.

Eigentlich eine klare Unsportlichkeit, die hätte geahndet werden müssen. Doch die Schiedsrichter gaben den Treffer. HCD-Trainer Christian Wohlwend konnte den Entscheid allerdings nicht anfechten, da die Coach's Challenge nur bei einer Goalie-Behinderung, nicht aber bei einer Unsportlichkeit eingesetzt werden darf. Gleich doppelt bitter für den HCD.

«Es ist sicher am Limit», verteidigte Schiedsrichter-Supervisor Simon Wüst die Unparteiischen im Interview mit SRF: «Live ist es sehr schwer zu erkennen, ob Lander diese Bewegungen macht, um den Puck oder den Goalie abzulenken. Deshalb wurde das nicht geahndet und das Tor hat gezählt.»

Für SRF-Experte Christan Weber ein klarer Fehlentscheid: «Lander will den Puck nicht ablenken, mit dem Rücken zum Spielfeld sieht er gar nicht, wo die Scheibe ist. Er schaut nur Aeschlimann an», so der frühere National-League-Trainer. Wäre er Schiedsrichter gewesen, hätte er «ganz klar abgepfiffen», weil es unsportliches Verhalten war.

Im MySports-Studio war Landers Aktion im Gegensatz zum SRF kein grosses Thema. Experte Timo Helbing erklärte zwar, dass der schwedische Center vor dem Tor gar nicht schaue, woher die Scheibe komme, er Aeschlimann aber perfekt die Sicht nehme.

Wie hättest du entschieden?

HCD-Torhüter Aeschlimann sagte nach dem Spiel zum «Blick»: «Ich kenne die Regel. Es war vielleicht grenzwertig.» Doch statt mit Lander geht er mit sich selbst hart ins Gericht: «Ich muss die Scheibe besser suchen.» EVZ-Center Lander sieht bei sich ebenfalls kein unsportliches Verhalten: «Ich war spät dran, um noch vor der Schussabgabe vors Tor zu kommen. Ich wollte ihrem starken Goalie einfach die Sicht nehmen und bereit sein, wenn der Puck kommt.» (pre)

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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maylander
15.04.2022 12:23registriert September 2018
Die Regeln sind wieder einmal nicht fertig gedacht.
Wenn eine Unsportlichkeit zum Tor führt, warum darf man dann keine Challenge nehmen? Sinn der Challenge ist ja Gerade, dass man so irreguläre Tore verhindern will.

Wieso gilt das verdecken der Sicht und eventuell irritieren des Goalies ausserhalb des Torraums als unsportliches Verhalten? Bei so guten Goalies ist das eine der wenigen Möglichkeiten ein Tor zu schiessen.
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goldmandli
15.04.2022 12:51registriert November 2014
Nur damit ich das richtig verstehe. Stricker hätte in game 2 die Lappalie niemals pfeifen dürfen gegen Zraggen, weil Game-Management. Aber diese Lappalie hätte man Pfeifen müssen, weil Strafe? Jetzt reichts aber auch langsam.
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Rumpelstilzchen
15.04.2022 12:59registriert Oktober 2017
Eine Serie 4:0 verlieren, ganze 2 Tore schiessen und beim Schiri die schuld suchen. Genau mein Humor.
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