Was war denn in Chicago los? Bei diesem Ende des Spiels zwischen den einheimischen Bulls und den Los Angeles Lakers kann man getrost von den wohl verrücktesten Schlusssekunden der letzten Jahre in der NBA sprechen. 12,6 Sekunden vor Schluss liegen die Gastgeber noch fünf Punkte zurück. Dann verwandelt Patrick Williams einen Dreier und Josh Giddey fängt die Hereingabe des Balls von LeBron James ab. Coby White stellt nach Giddeys Zuspiel per weiterem Dreipunktewurf dann auf 116:115 für die Bulls.
Doch damit nicht genug, 6,1 Sekunden sind ja noch zu spielen. Und die Lakers schaffen tatsächlich die erneute Wende, Austin Reeves kommt 3,3 Sekunden vor Ende zum Korbleger. Die Sache scheint wieder gegessen. Wieder findet Chicago aber einen Weg. Weil die Bulls kein Timeout mehr haben, müssen sie den Spielzug unter dem eigenen Korb beginnen und dürfen den Ball nicht von der Seite in der gegnerischen Hälfte einwerfen. Somit bleibt nicht genug Zeit, um wirklich in Nähe des Korbs zu kommen. Also bringt Giddey den Ball wieder ins Spiel – und setzt wenig später die Kirsche auf die Torte des Wahnsinnsfinales.
Chicago-Guard Giddey erhält den Ball vom Mitspieler sofort zurück und rennt in Richtung Mittellinie. Mit etwas mehr als einer Sekunde auf der Uhr steigt er noch in der eigenen Hälfte zum Wurf hoch, verlässt der Ball seine Hände und fliegt bei auslaufender Spielzeit durch die Luft – und nach dem Buzzer in den Korb. Die Chicago Bulls gewinnen dieses Spiel tatsächlich noch 119:117.
Damit setzen sie ihre Siegesserie auch im vierten Spiel fort. Dank neun Siegen in den letzten elf Spielen sind sie wieder mitten im Kampf um die Play-In-Plätze. Bei den Lakers scheint die Anfangseuphorie nach dem Trade für Luka Doncic hingegen etwas verflogen. Von den letzten zwölf Partien wurden lediglich vier gewonnen.
Die verrückte Wende in der Nacht auf Freitag war natürlich nicht die einzige in der langen Geschichte der NBA. Ältere Basketballfans dürften sich vor allem an Reggie Miller erinnert fühlen. Der Guard der Indiana Pacers erzielte 1995 acht Punkte in neun Sekunden und sorgte gegen die New York Knicks dafür, dass aus einem 99:105-Rückstand 18,7 Sekunden vor Schluss noch ein 107:105-Sieg wurde. (nih)
Vor seiner geplanten Unterschrift beim türkischen Rekordmeister Galatasary ist Nationalspieler Leroy Sané in Istanbul von Hunderten Fans des Klubs empfangen worden. Kurz nach seiner Ankunft am Flughafen äusserte er sich erstmals zu dem bevorstehenden Transfer: Die Erfahrung bei Auswärtsspielen sei ein Grund dafür gewesen, nach Istanbul zu kommen. «Die Atmosphäre war überragend. Es war sehr, sehr laut», sagte der 29 Jahre alte Offensivspieler, dessen Vertrag beim FC Bayern München am 30. Juni ausläuft.