Der 29-jährige Davide Formolo ist Radprofi, als Etappensieger beim Giro d'Italia und Zweiter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gewiss kein schlechter. Doch für einmal hat sich der Italiener vorgenommen, nicht so schnell wie möglich Velo zu fahren – sondern so langsam, wie es nur geht. Nun ist Formolo neuer Inhaber eines besonderen Weltrekords.
Auf der Rennbahn von Bassano del Grappa nahmen Formolo und seine Mitstreiterin Maria Vittoria Sperotto den «Slowest Hour Record» ins Visier. Die Bedingungen: Kein vollständiges Anhalten. Stets in Vorwärtsbewegung bleiben. Mit dem Ziel, nach einer Stunde eine so kurze Distanz wie möglich zurückgelegt zu haben.
Das mag vielleicht ein wenig bescheuert klingen. Ist aber eine Kraft- und Geduldsprobe sowie eine sehr ausdauernde Gleichgewichtsprüfung. Der Unterschied zu einem Seiltänzer: Im Falle eines Sturzes droht keine tiefe Schlucht, «bloss» harter Beton. Aber genug der Erklärungen. So sieht es aus, wenn man so langsam wie möglich Velo «fährt»:
#Replay 🎥 / 🚨 Nouveau record de l’heure !
— Renaud Breban (@RenaudB31) November 16, 2021
🇮🇹 Davide Formolo (UAD) et Maria Vittoria Sperotto ont parcouru en une heure… 918 mètres 😅
Performance réalisée lors du Festival du Cyclisme Lent #CiclismoLentopic.twitter.com/nP99DUQbu2
Die alte Bestmarke von 1070 Metern unterboten Formolo und Vittoria Sperotto locker. Sie schafften es als erste, bei diesen Bedingungen weniger als einen Kilometer zurückzulegen. Die neue Bestmarke des «Anti-Stundenweltrekords»: 918 Meter.
Vor den neuen Rekordinhabern hatte die Bestmarke für ausgezeichnete Langsamkeit einen standesgemässen Besitzer: Die 1070 Meter waren von Bruno Zanoni aufgestellt worden. Der war deshalb standesgemässer Besitzer, weil er 1979 Letzter des Giro d'Italia wurde – er gilt also als Spezialist, wenn es darum geht, das Ziel langsam zu erreichen. So kam er auch zur Einladung der Organisatoren, sich in der Aufgabe zu versuchen. Zu Zanonis Ehrenrettung sei erwähnt: Ein Jahr zuvor hatte er eine Giro-Etappe gewonnen.
Der «richtige» Stundenweltrekord gehört seit 2019 dem Belgier Victor Campenaerts. Er legte in 60 Minuten 55,089 Kilometer zurück. Der Frauen-Weltrekord liegt bei 48,406 Kilometern, aufgestellt vor sechs Wochen von der Britin Joscelin Lowden in Grenchen. (ram)
Für eine Vorentscheidung sorgten die Schweizer gegen die zuvor noch verlustpunktlosen Deutschen mit vier Toren im Mitteldrittel, darunter einem lupenreinen Hattrick von Sven Andrighetto innerhalb von 9:04 Minuten. Es war eine Befreiung nach einem schwierigen Startdrittel, in dem sich der Captain und Leitwolf Nico Hischier nach 15 Minuten verletzte und nicht mehr aufs Eis zurückkehrte.