Sport
Schaun mer mal

Der andere Stundenweltrekord – so langsam Velo fahren, wie es nur geht

Italy's Davide Formolo, right, sets the pace for his leader Slovenia's Tadej Pogacar, in second position, during the eighth stage of the Tour de France cycling race over 150.8 kilometers (93 ...
Davide Formolo macht an der Tour de France Tempo für seinen Captain, den späteren Gesamtsieger Tadej Pogacar.Bild: keystone

Der andere Stundenweltrekord – so langsam Velo fahren, wie es geht

18.11.2021, 08:3818.11.2021, 13:50
Mehr «Sport»

Der 29-jährige Davide Formolo ist Radprofi, als Etappensieger beim Giro d'Italia und Zweiter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gewiss kein schlechter. Doch für einmal hat sich der Italiener vorgenommen, nicht so schnell wie möglich Velo zu fahren – sondern so langsam, wie es nur geht. Nun ist Formolo neuer Inhaber eines besonderen Weltrekords.

Auf der Rennbahn von Bassano del Grappa nahmen Formolo und seine Mitstreiterin Maria Vittoria Sperotto den «Slowest Hour Record» ins Visier. Die Bedingungen: Kein vollständiges Anhalten. Stets in Vorwärtsbewegung bleiben. Mit dem Ziel, nach einer Stunde eine so kurze Distanz wie möglich zurückgelegt zu haben.

Das mag vielleicht ein wenig bescheuert klingen. Ist aber eine Kraft- und Geduldsprobe sowie eine sehr ausdauernde Gleichgewichtsprüfung. Der Unterschied zu einem Seiltänzer: Im Falle eines Sturzes droht keine tiefe Schlucht, «bloss» harter Beton. Aber genug der Erklärungen. So sieht es aus, wenn man so langsam wie möglich Velo «fährt»:

Die alte Bestmarke von 1070 Metern unterboten Formolo und Vittoria Sperotto locker. Sie schafften es als erste, bei diesen Bedingungen weniger als einen Kilometer zurückzulegen. Die neue Bestmarke des «Anti-Stundenweltrekords»: 918 Meter.

Vor den neuen Rekordinhabern hatte die Bestmarke für ausgezeichnete Langsamkeit einen standesgemässen Besitzer: Die 1070 Meter waren von Bruno Zanoni aufgestellt worden. Der war deshalb standesgemässer Besitzer, weil er 1979 Letzter des Giro d'Italia wurde – er gilt also als Spezialist, wenn es darum geht, das Ziel langsam zu erreichen. So kam er auch zur Einladung der Organisatoren, sich in der Aufgabe zu versuchen. Zu Zanonis Ehrenrettung sei erwähnt: Ein Jahr zuvor hatte er eine Giro-Etappe gewonnen.

Der «richtige» Stundenweltrekord gehört seit 2019 dem Belgier Victor Campenaerts. Er legte in 60 Minuten 55,089 Kilometer zurück. Der Frauen-Weltrekord liegt bei 48,406 Kilometern, aufgestellt vor sechs Wochen von der Britin Joscelin Lowden in Grenchen. (ram)

Mehr Radsport:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Mit diesen Velos ziehst du alle Blicke auf dich
1 / 16
Mit diesen Velos ziehst du alle Blicke auf dich
Ein ökologisches «Feuerwehrauto».
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So abrupt enden in Zürich die Velowege – unser Dennis auf dem Velo
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
«Ein Wunder, dass nichts passiert ist» – Servette-Fans sorgen für Pyro-Eklat in Winterthur
Nach dem Schlusspfiff des Cuphalbfinals zwischen Winterthur und Servette kommt es zum Eklat: Servette-Fans stürmen auf den Platz, mindestens zwei davon mit Pyros in der Hand, welche sie Richtung Winterthurer Tribüne schmissen.

Servette zieht gegen Winterthur in den Cupfinal ein. Doch zu reden gibt nach der Partie nicht das Sportliche, sondern die Nebengeräusche, welche mit Fussball nichts zu tun hatten: Einige Servette-Fans können mit den Emotionen, die nach dem ersten Cupfinaleinzug seit 23 Jahren eigentlich positiv sein sollten, nicht umgehen. Nach Abpfiff stürmen sie auf den Platz auf der Winterthurer Schützenwiese, provozieren das Heimpublikum, das soeben das bittere Ausscheiden hinnehmen musste.

Zur Story