Rosi Mittermaier hatte für eines der grössten Feste in der deutschen Olympia-Geschichte gesorgt, als sie in Innsbruck 1976 zweimal Gold in Abfahrt und Slalom und einmal Silber im Riesenslalom holte. Sie gewann den Gesamtweltcup, zehn Weltcuprennen und stand insgesamt 41 Mal auf dem Podest.
«Für viele war sie ‹eine von uns›», fasste der Bayerische Rundfunk im Nachruf ihre Popularität zusammen. «Ihre Herzenswärme, ihr Lächeln waren stets strahlender als jede Medaille.»
«Gold-Rosi» war mit dem Slalom-Ass Christian Neureuther liiert, die beiden Frohnaturen galten als Traumpaar und waren gemeinsam jahrelang in deutschen Medien präsent und noch lange nach ihrer Karriere überaus beliebt. Ihr Sohn Felix Neureuther wurde zu einem der erfolgreichsten deutschen Skirennfahrer der Geschichte. Tochter Ameli ist eine bekannte Modedesignerin.
Mit drei Jahren stand Rosi Mittermaier erstmals auf Ski, als Teenagerin debütierte sie im Weltcup und gewann dort schon als 17-Jährige ihr erstes Rennen. Ihren Rücktritt gab sie bereits mit 26 Jahren auf dem Höhepunkt – wenige Monate nach den goldenen Tagen von Innsbruck und dem Gewinn des Gesamtweltcups.
Die bodenständige Oberbayerin wurde durch ihre Olympiasiege im ganzen Land und darüber hinaus als «Gold-Rosi» bekannt. «In meinem Elternhaus war ein ganzes Zimmer voll mit Post und Paketen. In einem Monat sind 27'000 Briefe gekommen, das hat uns der Postbote erzählt, der ist total narrisch geworden, weil er die ganze Flut rauf auf die Winklmoosalm bringen musste», erinnerte sich Mittermaier anlässlich ihres 70. Geburtstags. (ram/sda/dpa)