Des einen Freud ist des anderen Leid: Selten war die Redewendung zutreffender als in dieser Situation. Während in grossen Teilen der Schweiz massiver Schneemangel herrscht und insbesondere die Skigebiete in den betroffenen Regionen darunter leiden, verzeichnet der hochalpine Raum im Land wirtschaftliche Spitzenwerte.
«Wir profitieren von der aktuellen Situation und erleben seit Anfang Dezember einen Rekordwinter», sagt Daniel Luggen (51), Tourismusdirektor von Zermatt VS, gegenüber dem Blick. Das im hochalpinen Raum gelegene Skigebiet – bereits das Dorf Zermatt selbst liegt auf über 1600 Metern über Meer – kann mit Schneesicherheit aufwarten und garantiert den Besuchenden aktuell, was in weiten Teilen der Schweiz nicht möglich ist: Schnee- und Skitage ohne Einschränkungen.
Und nicht nur im Mattertal läuft es hervorragend, auch im Aletschgebiet und im Saastal rollt bei den Wallisern der Rubel. Im Vergleich zum Fünfjahresschnitt verzeichnen die Bergbahnen im Kanton plus fünf Prozent bei den Ersteintritten und gar plus neun Prozent beim Umsatz, wie der Blick schreibt.
Weil viele Skifahrerinnen und Skifahrer, die ihre Winterferien in tiefer gelegenen Destinationen in der Ostschweiz, der Zentralschweiz, dem Waadtland oder auch in Teilen des Berner Oberlands verbringen wollten, nicht auf das Schneevergnügen verzichten möchten, nehmen sie kurzfristige Umbuchungen in schneesichere Gefilde vor. Davon profitieren nebst den Wallisern auch die Bündner, die ebenfalls einige höhergelegene Gebiete wie St. Moritz, Samnaun oder Arosa/Lenzerheide auf ihrem Kantonsgebiet haben. (con)
Umsatztechnisch ja, schneetechnisch wohl auch für Zermatt einer der schlechteren Winter.
„Rekordsaison“ wäre wohl korrekter.