Die kurzfristige Absage der Lauberhorn-Rennen und die ebenfalls sehr kurzfristige Verschiebung der als Ersatzrennen in Kitzbühel geplanten Slaloms nach Flachau war ein Warnschuss für den Skizirkus. Man hat gemerkt, wie schnell in der Coronavirus-Pandemie das Programm immer noch auf den Kopf gestellt werden kann.
Nun gibt es auch schon Sorgen bezüglich der Ski-Weltmeisterschaft, die vom 8. bis 21. Februar im italienischen Cortina D'Ampezzo ausgetragen werden soll. In der Provinz Belluno, in der sich Cortina befindet, wurden in den letzten sieben Tagen pro 100'000 Einwohner täglich 53 positive Covid-Tests gemeldet – das ist einer der höchsten Werte in ganz Italien.
Deshalb herrscht auch bei lokalen Medienschaffenden Pessimismus: «Diese WM ist in akuter Gefahr», sagt Andreas Vieder, Ski-Reporter bei der «Südtiroler Zeitung».
Dabei seien nicht nur die Fälle in Cortina selbst ein Problem: «Das Spital, welches am nächsten von Cortina ist, steht in Toblach in der Provinz Südtirol. Und in Südtirol hatten wir gestern auf 100'000 Einwohner gerechnet 311 positive CoronaTests – das ist der höchste Wert in ganz Italien.»
In Cortina plant man trotzdem weiterhin mit der Durchführung der WM. Die Corona-Taskforce des internationalen Skiverbands FIS hat den Ausrichtern gestern grünes Licht gegeben, weiter zu machen. Dennoch hat die Verschiebung der Rennen in Wengen einen Präzedenzfall geschaffen. Daran werden sich andere Veranstalter von Skirennen ebenfalls orientieren müssen – auch das Weltmeisterschafts-OK in Cortina. (abu)
Marco Haggis