Lindsey Vonn, Stacey Cook und Julia Mancuso haben gestern in der zweiten Abfahrt von Lake Louise (Ka) für ein Novum gesorgt. Sie bescherten den USA den ersten Dreifach-Erfolg in der Geschichte des alpinen Ski-Weltcups.
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Laurenne Ross (6.) und Alice McKennis (18.) rundeten das fabelhafte Team-Ergebnis ab. Ihr Schweizer Speed-Trainer Stefan Abplanalp meinte nach dem Rennen: «Ein Wahnsinns-Resultat! Es ist schön, wenn man schon in der ersten Saison als Trainer im US-Team Historisches erreichen kann.»
Der Berner Oberländer hatte nach dem vergangenen Winter vom norwegischen zum amerikanischen Verband gewechselt. Bei Swiss-Ski war Abplanalp im Februar 2012 nach Eskapaden und heftigen Differenzen mit dem damaligen Frauen-Chef-Trainer Mauro Pini freigestellt worden.
Die amerikanischen Männer waren schon einmal ganz nahe dran gewesen, einen Dreifach-Erfolg im Weltcup zu landen. Anfang Dezember 2005 im Riesenslalom in Beaver Creek, Colorado, wurde beim Doppel-Sieg von Bode Miller und Daron Rahlves deren Landsmann Erik Schlopy vom Finnen Kalle Palander um eine Hundertstelsekunde auf den 4. Platz verwiesen.
Einen Jubeltag erlebte in der zweiten Abfahrt von Lake Louise auch die 26-jährige Kanadierin Larisa Yurkiw. Die Einheimische erzielte als Vierte das beste Weltcup-Resultat ihrer Laufbahn. Dies ist deshalb bemerkenswert, weil Yurkiw auf eigene Faust ihre Karriere vorantreiben muss, seit das kanadische Speed-Team der Frauen mangels Geld und Athletinnen aufgelöst worden ist.
Das Saison-Budget von über 200'000 Franken muss sie zu einem grossen Teil selber auftreiben. Sie kämpft mit jedem Cent um ihre Ski-Existenz. Die Top-Klassierung vom Samstag hat Yurkiw immerhin ein Preisgeld von rund 7000 Franken eingebracht. Vor dem Rennen war sie in Lake Louise innerhalb der Szene mit einem Hut auf Noten- und Münz-Suche gegangen.
Auf der Piste wird Yurkiw unterstützt von ihrem Privat-Coach Kurt Mayr. Der Österreicher hatte früher in seiner Heimat Speed-Queen Renate Götschl erfolgreich betreut. (pre/si)