Sport
Ski

Ski Alpin: Mikaela Shiffrin profitierte von einer längeren Besichtigung

United States' Mikaela Shiffrin smiles after winning an alpine ski, women's World Cup slalom in Semmering, Austria, Sunday, Dec. 28, 2025. (AP Photo/Pier Marco Tacca)
Austria World Cup Alpin ...
Mikaela Shiffrin konnte auch den Slalom in Semmering gewinnen.Bild: keystone

«Es muss für alle fair sein»: Nach Shiffrin-Vorteil prüfte Swiss-Ski sogar einen Protest

Mikaela Shiffrin ist in dieser Saison im Slalom weiterhin ungeschlagen und gewann nach einem phänomenalen zweiten Lauf auch in Semmering. Nach dem Rennen sorgte aber die verlängerte Besichtigung der US-Amerikanerin für Gesprächsstoff.
29.12.2025, 11:1029.12.2025, 13:08

Um neun Hundertstelsekunden verpasste Camille Rast in Semmering den ersten Saisonsieg. Die Führende nach dem ersten Durchgang wurde im Slalom von Semmering einzig von Mikaela Shiffrin abgefangen. Im fünften Slalom der Saison stand zum fünften Mal die 30-Jährige zuoberst. Aber es stellte sich heraus, dass Shiffrin vor dem zweiten Lauf von einer längeren Besichtigung profitierte.

Der Viertplatzierten nach dem ersten Durchgang fiel bei der Besichtigung eine kritische Stelle auf, welche sie als unfahrbar sah. Shiffrin diskutierte gemäss Eurosport mit der FIS und einigen Coaches über diese Stelle. Schlussendlich entschied man sich in Semmering dafür, den Kurs umzustellen. Das Problem war aber, dass ausser Shiffrin und der Lettin Dzenifera Germane jede Fahrerin ihre Besichtigung bereits abgeschlossen hatte.

Zwar wurde die Zeit für die Besichtigung um 15 Minuten verlängert, dies war für die anderen Athletinnen aber zu wenig Zeit, um sich diese Stelle nochmals anzuschauen. Somit konnte sich Shiffrin einen Vorteil erschaffen, welcher schlussendlich vielleicht sogar entscheidend war.

Camille Rast war nach dem Rennen aufgrund dieser Entscheidung ein wenig genervt. «Ich bin nicht so glücklich. Wir hatten alle schon inspiziert. Es sollte für jeden gleich sein», sagte die Schweizerin gegenüber «Eurosport».

Wie sich herausstellte, prüfte Swiss-Ski nach dem Rennen einen Protest, entschied sich aber schlussendlich dagegen. Beat Tschuor, Cheftrainer der Frauen, erklärte im SRF-Interview: «Die Rennleiter konnten mir alles sauber erklären. Ich habe das akzeptiert. Ein Protest wäre abgewiesen worden, das habe ich abgeklärt.» Zufrieden war Tschuor trotzdem nicht, wie er weiter ausführte: «Mir war es wichtig, ein Zeichen zu setzen, dass es so nicht geht. Es muss fair sein für alle.» Auch der österreichische Alpinchef Christian Mitter äusserte sich nach dem Rennen dazu, sah das Ganze aber nüchtern: «Es ist ein bisschen schräg gelaufen, aber es ist jetzt nicht das grosse Thema für mich. Wir schauen auf uns. Sie war heute eindeutig besser als unsere Läuferinnen.»

Shiffrin selbst sagte nach dem umstrittenen Entscheid, dass es ein komischer Moment an einem komischen Tag war. Die Streckenbedingungen auf dem Zauberberg wurden von vielen Fahrerinnen stark kritisiert. Im ersten Durchgang schieden 39 von 79 Athletinnen aus.

Weiter geht es für die Technikerinnen am nächsten Wochenende in Kranjska Gora. Dann stehen für die Frauen je ein Riesenslalom und Slalom auf dem Programm. (riz)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die letzten Schweizer Sieger im Skiweltcup
1 / 12
Die letzten Schweizer Sieger im Skiweltcup

Abfahrt Männer: Marco Odermatt gewinnt am 4. Dezember 2025 in Beaver Creek.

quelle: keystone / john locher
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Mikaela Shiffrin ist nicht nur die beste Skifahrerin der Welt – sie kann auch noch singen!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
18 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
disentis
29.12.2025 11:30registriert Februar 2015
Besichtigung im Slalom (vor allem, wenn das entscheidende Tor dann tatsächlich noch umgestellt wird) ist entscheidender, als eine 2mm zu hohe Bindungsplatte.
787
Melden
Zum Kommentar
avatar
Schnuurepfludderi
29.12.2025 11:53registriert Oktober 2025
Der Protest müsste dahin gehen, dass solche Änderungen am Kurs so kurz vor dem Start/ Ende des Trainings überhaupt gemacht werden können. Auch wenn der Einwand von der wahrscheinlich besten Slalomfahrerin der Geschichte kommt
465
Melden
Zum Kommentar
avatar
HugiHans
29.12.2025 11:47registriert Juli 2018
Wäre der Kurs nach einer Reklamation einer anderen Fahrerin auch umgesteckt worden?
Vermutlich nicht, den die Herausforderung ist ja mit dem kestekten Kurs klar zu kommen. Deshalb eigentlich ein doppelter Vorteil für Shiffrin!

Ein Protest hier dient vermutlich nur der Verunsicherung von Shiffrin, ist aber wohl chancenlos. Ist aber ebenso legitim wie die Aktion von Shiffrin. Darum, warum auch nicht?
329
Melden
Zum Kommentar
18
Fribourg schlägt Helsinki in hitzigem Spiel knapp und steht am Spengler Cup im Halbfinal
Vorjahressieger Fribourg-Gottéron erreicht am Spengler Cup direkt den Halbfinal. Nach dem 5:2-Sieg gegen Sparta Prag bezwingt das Team von Trainer Roger Rönnberg mit 4:3 auch IFK Helsinki.
Schon nach 61 Sekunden geriet Fribourg-Gottéron nach einem schönen Schuss von Oliver Larsen in Rückstand. Lange hielt die Führung von IFK Helsinki aber nicht, weil Marcus Sörensen einen Wechselfehler der Finnen in der siebten Minute zum Ausgleich nutzen konnte. Wiederum nur zwei Minuten später musste bei Fribourg Simon Seiler auf die Strafbank – es war in dem von Beginn an hitzig geführten Spiel bereits die vierte Strafe. Gottérons Unterzahlspiel hielt nur 20 Sekunden durch, bis Helsinki wieder in Führung ging.
Zur Story