Sport
Ski

Karriere-Ende? Arzt meldet nach Gut-Behramis Sturz einen Kreuzbandriss

Lara Gut-Behrami from Switzerland in action during the first run of the Women’s Giant Slalom race of the FIS Alpine Ski World Cup season opener on the Rettenbach glacier, in Soelden, Austria, on Satur ...
Lara Gut-Behrami droht ein verfrühtes Karrieren-Aus.Bild: keystone

Doch kein Kreuzbandriss? Jetzt meldet sich Gut-Behramis Trainer zu ihrem Unfall

Grosse Sorge um Lara Gut-Behrami: Die Tessinerin ist am Donnerstag im Super-G-Training in Copper Mountain (Colorado) heftig gestürzt.
21.11.2025, 15:3521.11.2025, 21:34

Erste Abklärungen vor Ort deuten auf eine Verletzung im linken Knie hin, teilte Swiss-Ski am Freitag mit. Gemäss dem «Blick» soll sich die Tessinerin zudem eine Gehirnerschütterung zugezogen haben. Ihr Arzt Olivier Siegrist sagte gegenüber «Le Nouvelliste», ihr Kreuzband und ihr Innenband seien gerissen.

«Sie hat mich gerade angerufen. Es war sechs Uhr morgens in den USA», erklärte der Orthopäde gegenüber der Walliser Zeitung. Siegrist hatte Gut-Behrami schon nach deren Kreuzbandriss 2017 operiert. «Sie rief mich an und sagte, sie wolle mich sehen, weil ich ihr Knie kenne.» Da er selber nicht mehr praktiziere, werde er sie mit seinem Nachfolger, der die Operation leiten werde, in Genf empfangen.

Der Arzt sagte weiter, er könne die Skirennfahrerin erst Anfang nächster Woche untersuchen. «Alle Flüge sind ausgebucht, sie wird erst am Sonntagabend in Mailand landen.» Gut-Behrami sei «natürlich sehr enttäuscht», aber sei sich bewusst, dass Verletzungen ein Risiko seien, dem alle Skifahrer ausgesetzt sind.

Trainer widerspricht

Diese Verletzungen wurden jedoch von Swiss-Ski auf Anfrage von Keystone-SDA nicht bestätigt. In einem Interview mit «Blick» im österreichischen Gurgl, wo am Samstag ein Weltcup-Slalom der Frauen stattfindet, bestätigte Swiss-Ski-Cheftrainer Beat Tschuor nur, dass sich seine Top-Athletin beim Sturz in Copper Mountain in den USA eine «leichte Gehirnerschütterung» zugezogen hat und dass «das linke Knie eine Verletzung zu haben scheint. Das ist aber überhaupt nicht klar. Alles, was man liest, sind Spekulationen.»

Heftig überschlagen

Wie Rainer Salzgeber, der Rennchef von Gut-Behramis Skiausrüster Head, gegenüber dem «Blick» sagte, war die Schweizerin bei einer Bodenwelle mit der Hand an einem Tor hängengeblieben. Danach habe sie sich überschlagen. Salzgeber bezeichnete den Sturz als «heftig».

Falls sich die Befürchtung einer Knieverletzung bestätigt, wäre das vermutlich das Karriereende der Tessinerin. Gut-Behrami hatte angekündigt, dass sie nach dieser Olympiasaison zurücktreten werde und hat stets betont, dass eine allfällige nächste grössere Verletzung gleichbedeutend mit einem Schlussstrich wäre.

Die erfolgreiche Karriere von Lara Gut-Behrami

1 / 38
Die erfolgreiche Karriere von Lara Gut-Behrami

Am 28. Dezember 2007 tritt Lara Gut zum ersten Mal im Weltcup auf. Im Riesenslalom von Lienz verpasst sie den zweiten Lauf.

quelle: swissski / olivier maire
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Wieder das linke Knie

Es wäre nicht das erste Mal, dass Gut-Behrami die Schattenseiten des Skirennsports kennenlernt. Ihr linkes Knie war schon einmal von einer schweren Verletzung betroffen. An der Heim-WM 2017 in St. Moritz hatte sie sich beim Einfahren für den Kombinations-Slalom einen Riss des vorderen Kreuzbandes und eine Meniskus-Verletzung erlitten.

Dies war jedoch nicht ihre erste grosse Verletzung. Zuvor hatte Gut-Behrami die komplette Saison 2009/10 verpasst, nachdem sie in der Vorbereitung im Riesenslalom-Training in Saas-Fee nach einem Innenskifehler schwer gestürzt und sich eine Luxation an der rechten Hüfte zugezogen hatte.

Brillante Karriere

Lara Gut-Behrami ist eine der erfolgreichsten Schweizer Skifahrerinnen der Geschichte. Die 34-Jährige ist zweifache Gesamtweltcupsiegerin, hat 48 Weltcupsiege, sieben Disziplinenkugeln, zwei Weltmeistertitel und drei Olympiamedaillen in ihrem Palmares. Zudem ist Gut-Behrami momentan die einzige Skifahrerin der Geschichte, die in drei unterschiedlichen Disziplinen zehn oder mehr Weltcupsiege errungen hat.

Ihre letzte Saison war für Gut-Behrami gut angelaufen. Ende Oktober beim Weltcup-Start in Sölden fuhr die 48-fache Weltcup-Siegerin im Riesenslalom als Dritte auf Podest. Nun wollte sie sich bei optimalen Bedingungen in Nordamerika auf den Speed-Auftakt in der zweiten Dezember-Woche in St. Moritz vorbereiten. (abu/sda)

Mehr Ski-Geschichten:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die besten 100 Skifahrerinnen aller Zeiten
1 / 20
Die besten 100 Skifahrerinnen aller Zeiten

Plätze 100 bis 91: 100. Kathy Kreiner (Kanada), 99. Karen Putzer (Italien), 98. Christine Goitschel (Frankreich), 97. Michaela Kirchgasser (Österreich), 96. Florence Steurer (Frankreich), 95. Madeleine Berthod (Schweiz), 94. Nicole Schmidhofer (Österreich), Wiltrud Drexel (Österreich), 92, Maria Epple (Deutschland), 91. Dominique Gisin (Schweiz, Bild),

... Mehr lesen
quelle: keystone / jean-christophe bott
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das waren die emotionalsten Momente der Ski-WM 2025
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
26 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
magicfriend
21.11.2025 09:57registriert Oktober 2014
Das wäre das bitterste Ende für sie und hoffe, das tritt nicht ein. Im letzten Winter - dann noch vor Olympia - schwer verletzt die Karriere beenden zu müssen. Alles Gute Lara.
1533
Melden
Zum Kommentar
avatar
Znuk
21.11.2025 09:55registriert März 2014
Ich hoffe sehr, dass dies noch nicht das Ende war.

Gute Besserung Lara!
1173
Melden
Zum Kommentar
avatar
die 200
21.11.2025 09:57registriert Januar 2017
Oh nein! Hoffentlich ist es glimpflich ausgegangen, dass sie die Abschiedsbühne erhalten kann, die ihre grossartige Karriere verdient hat.
Alles Gute und die besten Wünsche!
1003
Melden
Zum Kommentar
26
Biel – das riskanteste Hockey und der jüngste Star der Geschichte
«Unschwedischer» als Biels Martin Filander zelebriert kein schwedischer Trainer Eishockey. Selbst gegen das ewige Schlusslicht Ajoie geraten die Bieler mit ihrem Unterhaltungs-Hockey an den Rand einer schmählichen Niederlage.
Die Lage ist schon ein wenig kritisch. Nicht nur Sportchef Martin Steinegger sitzt, wie es sich gehört, auf der dicht gedrängten Medientribüne. Auch Ueli Schwarz, Hockey-TV-Ikone und im Verwaltungsrat der Bieler für den Sport zuständig, ist angereist. Es ist nicht so, dass eine Niederlage gegen das ewige Schlusslicht Ajoie wie für so manchen anderen Trainer so etwas wie die «letzte Ölung» wäre. Niemand im Profihockey hat so viel Geduld und Verständnis für die Trainer wie Biels Bürogeneräle. Sie sind nachgerade «Trainer-Flüsterer». Aber auch im Berner Seeland sagen die alten Bauern, man müsse «der Mähre zum Auge schauen». Also in kritischen Situationen aufmerksam sein und genau hinschauen.
Zur Story