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Schweizer Zeitmessungs-Blamage in Crans-Montana wegen Verbindungsproblemen

A man set's the timekeeping during the women's Downhill race of the FIS Alpine Ski World Cup season in Crans-Montana, Switzerland, Saturday, February 23, 2019. (KEYSTONE/Alessandro della Val ...
Machte den Veranstaltern in Crans-Montana das Leben schwer: Die Zeitmessung auf Höhe der Ziellinie.Bild: KEYSTONE

Das ist der Grund für die Schweizer Zeitmessungs-Blamage in Crans-Montana

Der Grund für die Panne bei der Zeitmessung in der Weltcup-Abfahrt der Frauen in Crans-Montana ist bekannt. Es gab ein Verbindungsproblem.
23.02.2019, 19:3024.02.2019, 15:15
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Wie Longines und Swiss Timing, die verantwortlichen Firmen, in einer Stellungnahme mitteilten, funktionierte die Verbindung zwischen der an der Ziellinie installierten Infrastruktur und dem Zeitnehmerraum phasenweise nicht. Ursache dafür könnten ein durch Skifahrer oder ein Pistenfahrzeug beschädigtes Kabel oder eine Unebenheit auf der Ziellinie gewesen sein, erklärte FIS-Rennchef Atle Skaardal. Für die Kombination vom Sonntag würden die Messgeräte ausgetauscht und die Ziellinie begradigt. Longines ist der offizielle Partner und Zeitnehmer der FIS, Swiss Timing für die Abwicklung vor Ort zuständig.

In der Abfahrt vom Samstag, in der Joana Hählen als Zweite ihren ersten Weltcup-Podestplatz schaffte und Lara Gut-Behrami nachträglich vom vierten auf den dritten Platz vorrückte, stoppte die Zeit just bei vier Schweizerinnen – bei Hählen, Gut-Behrami, Jasmine Flury und Priska Nufer – nicht. Weil auch das ebenfalls über eine Lichtschranke messende B-System ausstieg, mussten die handgestoppten Zeiten herbeigezogen und mit einem Koeffizienten korrigiert werden.

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Die unumstrittene Siegerin Sofia Goggia wird von Joana Hählen und Lara Gut-Behrami flankiert – bei beiden Schweizerinnen wurde die Zeit von Hand gestoppt.Bild: EPA/KEYSTONE

Der Koeffizient ergibt sich aus der durchschnittlichen Differenz zwischen den handgestoppten und den elektronischen Zeiten der zehn vorangegangenen und/oder nachfolgenden (bei frühen Startnummern) Fahrerinnen. So verlangt es das Reglement. In der inoffiziellen Rangliste, in der Gut-Behrami hinter Nicole Schmidhofer auf Platz vier geführt wurde, war dieser Koeffizient noch nicht berücksichtigt. Daher die nachträgliche Rangverschiebung.

epa07389848 (L-R) Joana Haehlen of Switzerland, Sofia Goggia of Italy and Nicole Schmidhofer of Austria react after the Women's Downhill race of the FIS Alpine Ski World Cup event in Crans-Montan ...
Nicole Schmidhofer (rechts) war nur vorübergehend auf dem Podest.Bild: EPA/KEYSTONE

Der Österreichische Skiverband legte gegen die Wertung Protest ein, weil seine anhand der TV-Bilder getätigten Messungen signifikant andere Zeiten ergaben. Ihm zufolge müsste Sofia Goggia vor Schmidhofer und Corinne Suter gewonnen haben. Vor allem bei Hählen war die Differenz mit 27 Hundertsteln beträchtlich, sie lag damit deutlich über dem Durchschnitt von 13 Hundertsteln. Die TV-Bilder genügten indes wegen Winkel, Auflösung und Nicht-Sichtbarkeit der Ziellinie nicht als Referenz, erklärte Skaardal.

Der Protest des Austria-Teams wird nicht mehr an diesem Wochenende behandelt. Grosse Chancen rechnet sich Cheftrainer Jürgen Kriechbaum nicht aus. «Es lief alles nach Reglement», sagte er selber. Er fügte aber an: «Wir sind überzeugt, dass die Handstoppung in diesem Fall nicht funktioniert hat.» Das Vorgehen soll eine Diskussion anregen. (zap/sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Caligula
23.02.2019 19:44registriert Dezember 2015
Man kann es den Österreichern nicht verübeln, wenn sie hier Protest einlegen.

So etwas darf nicht wieder passieren.
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Aristides1
23.02.2019 20:58registriert Dezember 2017
Man stelle sich die Schlagzeilen in Schweizer Medien vor, wenn Vergleichbares unter umgekehrten Vorzeichen bei einem Skirennen in Österreich passiert wäre.
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Masche
23.02.2019 21:37registriert Mai 2016
Bevor ich diesen Artikel gelesen habe, habe ich selber eine Video-Analyse durchgeführt. Ich bin genau zur gleichen Reihenfolge wie die Österreicher gekommen. Obwohl ich nicht behaupten will, dass diese Analyse 100%-ig den Tatsachen entspricht, erschien sie mir doch ziemlich eindeutig. Ich verstehe deshalb den Frust der Österreicher.
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