«Im Hinblick auf die weiteren Rennen ist dieser Sieg natürlich perfekt»
Wendy Holdener gelingt eine gute Abfahrt, aber keine überragende, wie man sie sich vielleicht nach den starken Trainings erhofft hatte.
Die Schwyzerin ist bei Halbzeit auf Rang 5. Vor ihr geht im Slalom die Slowakin Petra Vlhova auf die Strecke. Sie gilt als grösste Konkurrentin um Gold.
Vlhova übernimmt die Führung. Nun macht sich Holdener auf in den Stangenwald.
Ihr gelingt ein sehr guter, aber nicht ganz perfekter Durchgang.
Reicht das? Kann sie nach 2017 in St.Moritz auch in Are Kombinations-Weltmeisterin werden?
Sie kann! Drei Hundertstel schneller ist Holdener als Vlhova. Durchatmen!
Hände hoch! Es ist geschafft.
Im Ziel die ersten Feiern vor den Augen ihrer Eltern und des Fanklubs.
Wendy Holdener ist wieder Weltmeisterin. Silber geht an die Slowakin Petra Vlhova und Bronze an Ragnhild Mowinckel aus Norwegen.
Dann ist kurz Gelegenheit, sich frisch zu machen. Aus der grauen wird für die Siegerehrung eine pinke Wendy-Mütze.
Das Objekt der Begierde: Holdeners zweites Gold an Weltmeisterschaften.
Für die Nationalhymne zieht sie die Mütze, wie es sich gehört, ab. Holdener singt «Trittst im Morgenrot» mit.
Das Siegertrio mit den Medaillen: Vlhova, Holdener und Mowinckel.
Holdeners Titel ist der zehnte des Schweizer Teams in der Frauen-Kombination. So erfolgreich ist in der Geschichte dieses Bewerbs keine andere Nation. Umso ärgerlicher aus Schweizer Sicht, dass die Disziplin vielleicht bald abgeschafft wird. Schon am Mittwoch berät der Internationale Ski-Verband FIS, wie es mit der Kombination weitergehen soll.
Für Wendy Holdener steht bereits am Dienstag der nächste Einsatz an, jener mit dem Team, wo sie an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang die Goldmedaille gewann.
Am Donnerstag steht der Riesenslalom auf dem Programm, wo Holdener eher Aussenseiterin ist. Beim Slalom am Samstag in einer Woche hingegen zählt sie zum Kreis der Favoriten – nach dem Gold in der Kombination erst recht.
Zunächst wird aber gefeiert: Im Schweizer Haus mit der stolzen Familie.
Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann lässt die Gekrönte hochleben.
«Jetzt wei mer eis go jödele!»
