Es war letztes Jahr das grosse Ärgernis der Schweizer Skiwelt: Weil deutlich mehr technische Disziplinen im Kalender angesetzt waren, hatten Speedspezialistinnen im Kampf um die grosse Kugel einen erheblichen Nachteil. So mussten sich Lara Gut-Behrami (gegen Petra Vlhova) und Marco Odermatt (gegen Alexis Pinturault) im Gesamtweltcup am Ende hauchdünn geschlagen geben.
Gerade Gut-Behrami ärgerte sich nach dem Saisonfinale stark über die Planung des Weltverbands FIS: «Fairness ist etwas anderes. Es wäre nicht schlecht, wenn die FIS vielleicht irgendwann einmal daran denken würde, dass es gut wäre, wenn wir von Anfang an die gleiche Anzahl Rennen in jeder Disziplin hätten.»
Nun scheint man bei der FIS tatsächlich auf die Tessinerin zu hören. Der Kalender der neuen Saison zeigt nämlich: Es herrscht Ausgeglichenheit zwischen technischen und schnellen Disziplinen. Im Skiwinter 2021/22 wird es bei den Frauen je neun Abfahrten, Super-Gs, Riesenslaloms und Slaloms geben. Dazu kommen noch ein Parallel-Riesenslalom in Lech-Zürs sowie ein Team-Event beim Saisonfinale in Courchevel.
Auch bei den Männern hat der internationale Skiverband auf die Kritik reagiert und den Kalender angepasst. Im kommenden Winter sind elf Abfahrten, sieben Super-Gs, acht Riesenslaloms und zehn Slaloms geplant, was ebenfalls für ausgeglichene Verhältnisse sorgt. Alpine Kombinationen gibt es nur an den Olympischen Spielen, im Weltcup wird darauf verzichtet.
Eine Neuerung gibt es auch in der SRF-Berichterstattung der neuen Saison: Michèle Schönbächler wird keine Skirennen mehr kommentieren, dafür stösst Men Marugg neu zum Ski-Kommentatoren-Team. Der 32-jährige Bündner wird im Wechsel mit Marco Felder die Rennen der Frauen kommentieren, zum ersten Mal Ende November in Levi.
In dieser Saison begleitet @MenMarugg das Fernsehpublikum durch die Frauenrennen im Ski-Weltcup. Der ehemalige Nachwuchsathlet kommt erstmals am 20. November im finnischen Levi zum Einsatz. #TeamSRGSSRhttps://t.co/GZmOp7vh3G
— SRG Deutschschweiz (@srg_d) September 21, 2021
Marugg fuhr bis zum 18. Lebensjahr selbst Skirennen auf FIS-Stufe. Seit 2015 arbeitet er in verschiedenen Funktionen für SRF Sport, zuletzt als Radio- und TV-Redaktor mit Spezialgebiet Ski alpin.
Darüber hinaus wird Tamara Wolf nicht mehr als Expertin zum Einsatz kommen. Ende Juni dieses Jahres wurde die Bündnerin in das Präsidium von Swiss-Ski gewählt. «Das Amt als Verbandsfunktionärin ist nicht vereinbar mit der Aufgabe als unabhängige SRF-Expertin», erklärte das Schweizer Fernsehen. SRF Sport ersetzt Tamara Wolf nicht, ihre Einsätze bei den Frauenrennen übernehmen künftig Tina Weirather und Didier Plaschy. (abu)